Ittenberg
Ittenberg Gemeinde Sulzbach an der Murr
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Koordinaten: | 48° 59′ N, 9° 30′ O | |
Höhe: | 460 m ü. NN | |
Einwohner: | 51 (12. Jun. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 71560 | |
Vorwahl: | 07193 | |
Lage von Ittenberg in Baden-Württemberg | ||
Ittenberg, von Süden aus gesehen
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Ittenberg ist Weiler[2] und ein Ortsteil der Gemeinde Sulzbach an der Murr in Baden-Württemberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ittenberg liegt südlich der Murr auf einer Hochebene auf etwa 460 m Höhe im Murrhardter Wald. Die umliegenden Ortslagen sind der ebenfalls auf Ittenberger Markung liegende Eschelhof im Süden, Siebenknie im Südosten, Sulzbach an der Murr im Norden, Oppenweiler im Westen und die Wüstung Einsiedel im Südwesten. In Ittenberg entspringt der Ittenberger Bach, ein Zufluss der Murr. An dem Bach befand sich die abgebrochene Ittenberger Sägmühle.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ittenberg wurde früher auch „Ickenbach“ genannt, „Icken“ ist ein alter Name für „Eschen“.
Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1376, weitere Erwähnungen liegen aus den Jahren 1509, 1575 und 1590 vor. Im Lagerbuch von 1590 werden fünf Häuser, fünf Scheuern, eine Hofstatt und fünf Familiennamen erwähnt. Auf der Markung gab es drei Lehen, die dem Kloster Murrhardt gehörten.
Jeder Teilort von Sulzbach war innerhalb seiner Markungsgrenzen eine selbständige Verwaltungseinheit, die selbst für ihre Belange sorgen musste. Ittenberg gehörte zum unteren Sulzbacher Amt.[3]
Leben in Ittenberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frondienst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Frondienst fühlten sich die Ittenberger überfordert, weil sie mit 16 Rindern Gespanndienste leisten mussten. In einer Bittschrift (supplicando) baten sie um Ermäßigung dieser Last. Dies wurde erhört und fortan mussten die Ittenberger nur noch mit 12 Rindern zur Fron. In Ittenberg wurden etwa 68 Morgen Äcker und 19 Morgen Wiesen bewirtschaftet.
Abgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An das Kloster Murrhardt musste der große, an den Pfarrer von Sulzbach der kleine Zehnt gezahlt werden. An den Pfarrer ging außerdem noch der Heuzehnt, der 9 Sommerhühner betrug. Der Hellerzins umfasste 6 Pfund Heller. An Naturalabgaben mussten 3 Malter Hafer (etwa 700 Liter), 4 Imi Öl (etwa 60 Liter), 6 Fastnachtshennen und 18 Käselaibe geleistet werden.
Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Schule gab es in Ittenberg seit 1797. Der Handwerker, der nebenberuflich Lehrer war, bekam jährlich sieben Gulden Sold. Unterrichtet wurde nebst einfachem Rechnen und Schreiben hauptsächlich das Auswendiglernen von Kirchenliedern und Sprüchen.[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1810: 80 Einwohner[5]
- 1828: 74 Einwohner[6]
- 1847: 92 Einwohner[7]
- 1854: 96 Einwohner[8]
- 1866: 104 Einwohner[9]
- 1871: 104 Einwohner[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz seiner geringen Bevölkerungszahl hatte Ittenberg im 19. Jahrhundert Schultheißen:
- 1810: Georg Adam Kübler[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnermeldeamt
- ↑ Ittenberg - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 5. Februar 2024.
- ↑ Ernst Jäckle: Ein Beitrag zur Chronik eines Dorfes. Sulzbach an der Murr April 1989.
- ↑ Heinz Mayer: Sulzbach an der Murr im 16. Jahrhundert. November 1986.
- ↑ a b Königlich Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch. J.F. Steinkopf, Stuttgart 1810, S. 250.
- ↑ Königlich Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch. J.F. Steinkopf, Stuttgart 1828, S. 158.
- ↑ Königlich Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch. Verlag der Königlichen Hofbuchdruckerei, Stuttgart 1847, S. 171.
- ↑ Königlich statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.): Königlich Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch. J.F. Steinkopf, Stuttgart 1854, S. 188.
- ↑ Königlich statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Württemberg. Verlag der königlichen Hofbuchdruckerei, Stuttgart 1866, S. 203.
- ↑ Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, S. 318.