Hunchunit
Hunchunit | |
---|---|
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1991-033[1] |
IMA-Symbol |
Hcn[2] |
Chemische Formel | Au2Pb |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Elemente – Metalle und intermetallische Legierungen |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
I/A.01 I/A.01-068 1.AA.25 01.01.04.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | hexakisoktaedrisch; 4/m32/m |
Raumgruppe | Fd3m (Nr. 227) |
Gitterparameter | a = 7,93 Å[3] |
Formeleinheiten | Z = 8[3] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 15,99[4] |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | silbergrau bis bleigrau |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Hunchunit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Au2Pb, besteht also aus Gold und Blei im Stoffmengenverhältnis 2 : 1.
Hunchunit bildet körnige Aggregate, die mit gediegen Gold und Blei sowie Anyuiit verwachsen sind.
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hunchunit wurde erstmals 1992 von Wu Shangquan, Yang Yi und Song Qun in der Typlokalität, dem Sandaogou-Goldfeld in der Nähe von Hunchun in der Provinz Jilin in der Volksrepublik China gefunden. Es ist nach dem Hunchun-Fluss, an dem die Typlokalität liegt, benannt.
Klassifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Hunchunit zur Abteilung der „Metalle und intermetallischen Legierungen (ohne Halbmetalle)“, wo er zusammen mit Anyuiit, Auricuprid, Bogdanovit, Gold, Kupfer, Novodneprit, Silber, Tetra-Auricuprid, Yuanjiangit die „Kupfer-Reihe“ mit der System-Nr. I/A.01 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Hunchunit ebenfalls in die Abteilung der „Metalle und intermetallischen Verbindungen“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden. Hunchunit ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Kupfer-Cupalit-Familie“ zu finden, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 1.AA.25 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hunchunit in die Klasse und gleichnamige Abteilung der „Elemente“ ein. Hier ist er zusammen mit Anyuiit und Novodneprit in der Gruppe „Anyuiit und verwandte Legierungen“ mit der System-Nr. 01.01.04 innerhalb der Unterabteilung „Elemente: Metallische Elemente außer der Platingruppe“ zu finden.
Kristallstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hunchunit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fd3m (Raumgruppen-Nr. 227) mit dem Gitterparameter a = 7,933 Å, sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hunchunit findet man in Goldlagerstätten. Es ist vergesellschaftet mit Gold, Blei, Anyuiit, Pyrit, Pyrrhotin, Magnetit und Ilmenit. Funde sind bislang nur aus der Typlokalität bekannt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hunchunite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 60 kB; abgerufen am 7. September 2017]).
- Shangquan Wu, Yi Yang, Qun Song: A new gold mineral-hunchunite (Au3Pb). In: Acta Mineralogica Sinica. Band 12, Nr. 4, 1992, S. 319–322 (chinesisch).
- John Leslie Jambor, Edward S. Grew, Andrew C. Roberts: New Mineral Names. Hunchunite. In: American Mineralogist. Band 79, 1994, S. 1210 (minsocam.org [PDF; 581 kB; abgerufen am 7. September 2017]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ a b Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 36.
- ↑ Hunchunite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 60 kB; abgerufen am 7. September 2017]).