Hegbach
Hegbach Heegbach | ||
Flugplatz Frankfurt-Egelsbach mit dem Hegbach (vorne) und dem Kernort der Gemeinde Egelsbach (hinten rechts; 2004) | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23982 | |
Lage | Messeler Hügelland
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Schwarzbach → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zsfls. Rutschbach/Fritzenwiesengraben: südlich von Offenthal im NSG Hegbachaue bei Messel Quelle des Hauptoberlaufs Rutschbach: | |
Quellhöhe | ca. 178 m ü. NHN[1] Quelle Rutschbach
| |
Mündung | nach Nauheim (Kreis Groß-Gerau) von links in den SchwarzbachKoordinaten: 49° 56′ 1″ N, 8° 27′ 18″ O 49° 56′ 1″ N, 8° 27′ 18″ O | |
Mündungshöhe | ca. 86 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 92 m | |
Sohlgefälle | ca. 3,2 ‰ | |
Länge | 28,6 km[2] | |
Einzugsgebiet | 92,37 km²[2] | |
Abfluss[3] AEo: 92,37 km² an der Mündung |
MNQ MQ Mq |
60 l/s 176 l/s 1,9 l/(s km²) |
Der Hegbach, in historischen Quellen auch Heegbach genannt, ist ein 28,6 km[2] langer, östlicher und linker Zufluss des Schwarzbachs. Er fließt im Landkreis Darmstadt-Dieburg, im Landkreis Offenbach, in der Stadt Darmstadt und im Kreis Groß-Gerau in Hessen. Sein Oberlauf trägt den Abschnittsnamen Rutschbach.
Namen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seinen Namen erhielt der Hegbach vermutlich aufgrund seiner Grenzfunktion – Hege bedeutete so viel wie Grenze. Er ging in den Namen der Naturraum-Untereinheit Hegbach-Apfelbach-Grund der Untermainebene ein.
Der Abschnittsname Rutschbach leitet sich vom Personennamen *Rōd („Bach des Rodes“) ab.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellbäche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hegbach entsteht durch den Zusammenfluss des von Norden heran fließenden Fritzenwiesengrabens und des von Osten kommenden Rutschbachs. Der Fritzenwiesengraben entspringt bei Offenthal. Die Quelle des Rutschbach liegt im Walddistrikt Am langen Stein im Westen der Gemarkung Urberach; er ist in manchen Kartenwerken von der Quelle an als Hegbach gekennzeichnet und teilt mit diesem die gleiche Gewässerkennzahl und ist demnach der Oberlauf des Hegbachs. Im Gegensatz hierzu wird der Name Rutschbach in amtlichen Flurkarten für den Hegbach bis zur Unterquerung der Bundesstraße 3 beim Egelsbacher Wohnplatz Bayerseich beibehalten.
Weiterer Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hegbach mäandriert in westliche Richtung und fließt zunächst durch das 3 km lange Naturschutzgebiet Hegbachaue bei Messel mit dem 2,5 km östlich oberhalb der B 3 liegenden Ernst-Ludwig-Teich. Bis zur Unterquerung der Bundesautobahn 5 bilden die Täler des Heg- und Rutschbachs die Grenze zwischen Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg im Süden und dem Landkreis Offenbach im Norden.
Zwischen Egelsbach und Erzhausen wird der Hegbach westlich um den Flugplatz Frankfurt-Egelsbach in einem künstlich um 700 m verlängerten Bachbett herumgeführt. Westlich der A 5 fließt der Bach südlich von Mörfelden durch das Stadtgebiet von Mörfelden-Walldorf. Nach der Unterquerung der Bundesautobahn 67 bei Nauheim speist er den Hegbachsee, der im Zuge des Autobahnbaus ausgekiest worden war.[5]
Der Hegbach mündet 2,4 Bachkilometer nach dem Hegbachsee zwischen Nauheim und Groß-Gerau, nach Unterquerung der Landesstraße 3482 (frühere B 42), von links und Osten in den Schwarzbach, der später bei Ginsheim-Gustavsburg durch den Ginsheimer Altrhein in den Rhein mündet.
-
Hegbach in der Langener Koberstadt
-
Ernst-Ludwig-Teich (2008)
-
Hegbachaue (2016)
-
Ausgetrockneter Hegbach bei Mörfelden mit Brücke der L3113 im Sommer 2019
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 92,37 km² große Einzugsgebiet des Hegbachs liegt im Messeler Hügelland und in der Untermainebene. Es wird über den Schwarzbach und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es grenzt
- im Norden und Nordosten an das des Schwarzbachs;
- im Osten an das des Mainzuflusses Rodau und an das der Lache, die über die Gersprenz in den Main entwässert und
- im Süden an das des Mühlbachs, einem weiteren Zufluss des Schwarzbachs.
Das Einzugsgebiet ist zu einem großen Teil bewaldet.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu seinen Zuflüssen inklusive seiner Quellbäche gehören bachabwärts betrachtet (laut im Tabellenkopf genannten Einzelnachweisen):
Name | Seite | Länge (km)[2] |
Quell- | Mündungs- | Mündungs- ort (Lage) |
Mü-Stat. (km)[6] |
EZG (km²)[2] |
GKZ [2][7] |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
höhe (m ü. NHN)[1] | ||||||||
Rutschbach (Hegbachoberlauf) |
links |
3 |
178 |
154 |
Bayerseich (o) |
25,65 |
4,81 |
23982 |
Fritzenwiesengraben | rechts | 4 | 185 | 154 | Bayerseich (o) | 25,65 | 6,51 | 23982-12 |
Tränkbach (Tränkebach) |
rechts | 8,9 | 182,5 | 102 | Mörfelden (o) | 12,9 | 11,23 | 23982-4 |
Kirchnerseckgraben | rechts | 9,2 | 157 | 99 | Mörfelden (o) | 11,45 | 23982-52 | |
Bach von Erzhausen (Gänswiesenbach, Ebertswinkelgraben) |
links | 8 | 124 | 96,5 | Mörfelden (b) | 10,15 | 8,01 | 23982-6 |
Faulgraben | links | 1,7 | 90,5 | 88 | Hegbachsee (o) | 3,05 | 23982-74 | |
Apfelbach | links | 13,7 | 113 | 87 | Hegbachsee (i) | 2,65 | 31,27 | 23982-8 |
Silchergraben | links | 3,4 | 90,5 | 86 | Hegbachsee (u) | 0,95 | 23982-92 | |
Abkürzungen (Lage): o = oberhalb, u = unterhalb des Mündungsortes; i = in den, b = beim Mündungsort |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hegbach trennte als Begleiter der mittelalterlichen Landwehr die Gerauer Mark von der Mark Langen. Später bildete er die Grenze zwischen der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und den Grafschaften Isenburg und Hanau. Im Mittelalter befanden sich an den Brücken über den Bach sogenannte Schläge, Kontrollstellen an den Übergängen von einem zum anderen Hoheitsgebiet, von wo aus der Geleitschutz für Fuhrwerke auf den überfallgefährdeten Waldwegen organisiert wurde.
Großherzog Ernst Ludwig ließ den Hegbach aufstauen; der Ernst-Ludwig-Teich diente als Fischwasser.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roland Dotzert et al.: Stadtlexikon Darmstadt, Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1930-3 und ISBN 978-3-8062-1930-2, S. 358 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ a b c d e f Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ Maßnahmenprogramm Oberflächengewässer
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 452, „Rutschbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hegbachsee auf nauheim.de
- ↑ Fließgewässerkilometrierung des Hegbachs und Mündungsstationen (Mü-Stat.) aus obiger Zuflusstabelle laut Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ Zur besseren Übersicht und Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Gewässerkennzahl (GKZ) nach der Ziffer „23982“, die für den Hegbach (mit seinem Oberlauf Rutschbach) steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Hegbach, 100 Wilde Bäche, Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
- Retentionskataster Flussgebiet Hegbach
- Karte vom Quellgebiet des Oberlaufs Rutschbach. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Der Heegbach auf der großen Umgebungskarte von Darmstadt in Höhenschichtendarstellung. Maßstab 1: 20.000. Bl. 1: Langen. Gießen: Roth, 1895