Harald Friedrich (Maler)
Harald Otto Julius Friedrich (* 14. April 1858 in Dresden; † 5. April 1933 in Florenz) war ein deutscher Maler[1], Hochschullehrer sowie der Enkel und letzter direkter männlicher Nachkomme von Caspar David Friedrich.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Harald Otto Julius Friedrich wurde am 14. April 1858 als einziger Sohn von Adolf Friedrich (1824–1889) und Caroline Lehmann (1828–1914) in Dresden geboren. Er ist damit der Enkel und letzte männliche Nachkomme von Caspar David Friedrich (1774–1840). Die Eltern förderten das künstlerische Talent ihres Sohnes und nahmen ihn mit auf zahlreiche Reisen durch Europa. Die Ausbildung als Maler erhielt er während des Studiums an der Dresdner Kunstakademie von 1876 bis 1880. Seine Lehrer in der Porträt- und Historienmalerei waren Ferdinand Pauwels und Leon Pohle. Noch während des Studiums entstand 1879 ein bekanntes Porträt seines Vaters. Er verkaufte als Student Bilder an Privatpersonen und an den Sächsischen Kunstverein. Friedrich beteiligte sich mit seinen Arbeiten von 1877 bis 1894 an den akademischen Ausstellungen. Nach Studienaufenthalten in München und Venedig arbeitete er Anfang der 1880er Jahre im Meisteratelier von Anton von Werner in Berlin. 1886 bekam der Maler einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Hannover und ab 1895 eine ordentliche Professur für Freihandzeichnen, Figurenzeichnen und Aktzeichnen für Maschineningenieure und Elektrotechniker an der Technischen Hochschule Hannover.
Im Atelier Friedrichs lernte ab 1895 sein Schüler Carl Wiederhold.[1]
Friedrich heiratete 1897 Elisabeth Paula Wally Hedwig Veronelli (1876–1957). Einzige Tochter ist die Geigerin Annaliese Karoline Gertrud Emmy Friedrich (1898–1977). Die Familie reiste alljährlich in den Schweizer Ferienort Vevey.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Harald Friedrich widmet sich in der Tradition der Familie der Landschaftsmalerei und beschäftigt sich auch mit den Motiven seines berühmten Großvaters wie das Gemälde Ansicht von Berchtesgaden mit Blick auf den Watzmann im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald zeigt. Daneben entstanden Stillleben und Interieurs. Er sah sich dem Realismus seiner Zeit verpflichtet. Friedrichs Œuvre umfasst mehrere hundert Ölgemälde und Aquarelle, die in Museen, in privaten Sammlungen und im Kunsthandel präsent sind.
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Harald Friedrich: Im Hafen von Lübeck, o. J.
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Harald Friedrich: Am Strand von Boltenhagen, 1904
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Harald Friedrich: Der Sammler, o. J.
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Harald Friedrich: Berglandschaft im Engadin, o. J.
Kunstgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Harald Friedrich besaß einen Teil des Nachlasses seines Großvaters Caspar David Friedrich, den er überwiegend an die Kunsthalle Mannheim und die Kunsthalle Hamburg verkaufte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Sigismund: Friedrich, Harald. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 469–470 (Textarchiv – Internet Archive).
- Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 106.
- Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft e. V. (Hrsg.): Die Künstler der Familie Friedrich. Ausstellung im Caspar-David-Friedrich-Zentrum Greifswald. Greifswald 2014
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Manfred Koenig: Der Maler Carl Wiederhold. Anmerkungen zur Biographie und zum Werk. in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Bd. 59, Hannover 2005, S. 63–82, hier: S. 65.
Personendaten | |
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NAME | Friedrich, Harald |
ALTERNATIVNAMEN | Friedrich, Harald Otto Julius (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Hochschullehrer, Enkel von Caspar David Friedrich |
GEBURTSDATUM | 14. April 1858 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 5. April 1933 |
STERBEORT | Florenz |