Hanspeter Müller-Drossaart
Hanspeter Müller-Drossaart; auch bekannt als Hanspeter Müller (* 21. September 1955 in Sarnen) ist ein Schweizer Schauspieler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hanspeter Müller-Drossaart wurde in Sarnen im Kanton Obwalden geboren, wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte, danach ist er nach einem Umzug der Familie in Erstfeld aufgewachsen und hat ab seinem 13. Lebensjahr die Internatsschule am Kollegium Sarnen absolviert.[1]
Nach seiner Ausbildung zum Schauspieler und Theaterpädagogen an der Schauspiel-Akademie Zürich war er Ensemble-Mitglied beim Theater am Neumarkt Zürich, am Schauspielhaus Zürich und am Wiener Burgtheater. Seit 2004 ist er als freischaffender Schauspieler besonders in Kino- und Fernsehfilmen sowie als Sprecher tätig. 2010 erschien Sennentuntschi, eine Verfilmung der gleichnamigen Sage, in der Müller-Drossaart die Rolle des Notter übernahm. Die Figur des Berner Stadtoriginals Dällebach Kari hat er 2010 im gleichnamigen Musical und 2012 im Spielfilm Eine wen iig von Xavier Koller verkörpert.
Zusammen mit seinen Kollegen Stefan Gubser, László I. Kish und Andrea Zogg hat er seit 2007 zwei Komödien auf zahlreichen Kleintheaterbühnen der Schweiz aufgeführt. 2008 zeigte er mit Obsi/Nitsi sein erstes Kabarettprogramm. Am 25. März 2010 erfolgte die Uraufführung seines zweiten Programms Unteranderem im Casinotheater Winterthur, mit dem er anschliessend gegen Ende des Jahres auf Tour ging.[2] Am 15. Februar 2012 war die Premiere seines dritten Programms Menü 3 im Casinotheater Winterthur.[3]
Zu seinem 60. Geburtstag veröffentlichte er im Herbst 2015 seinen ersten Lyrik-Band Zittrigi fäkke – Gedichte in Obwaldner Mundart. 2018 folgte mit Gredi üüfe eine zweite Gedichtsammlung, diesmal in Urner Mundart. 2024 erhielt er den Innerschweizer Kulturpreis, «weil er im traditionell eher kargen und rauen Sprachgebrauch der Obwaldner und Urner Mundarten auf einzigartig-feinsinnige Weise poetische Dimensionen entdecke.»[4]
Müller-Drossaart ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Sohn Livius spielt den Jungen Johnny im Kinofilm Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes (2017).
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1992: Benny’s Video
- 1994: Tatort: Herrenboxer (Fernsehreihe) – Regie: Christian von Castelberg
- 1998: Vollmond – Regie: Fredi M. Murer
- 1999: Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz – Regie: Daniel Schmid
- 1999–2001: Lüthi und Blanc (Fernsehserie)
- 2002: Füür oder Flamme
- 2003: Elisabeth Kübler-Ross – dem Tod ins Gesicht sehen (Off-Kommentar) – Regie: Stefan Haupt
- 2004: Sternenberg – Regie: Christoph Schaub
- 2004: Ferienfieber
- 2005: Havarie
- 2005: Tod eines Keilers (Der Keiler, Fernsehfilm)
- 2006: Jeune Homme
- 2006: Grounding – Die letzten Tage der Swissair
- 2006: Cannabis – Probieren geht über Regieren
- 2006: Die Herbstzeitlosen
- 2007: Breakout
- 2007: Marmorera
- 2008: Nordwand
- 2008: Tatort: Herz aus Eis
- 2009: Frühling im Herbst
- 2010: Der letzte Weynfeldt
- 2010: Sennentuntschi
- 2010: Verstrickt und Zugenäht – Regie: Walter Weber
- 2011: Fliegende Fische müssen ins Meer
- 2012: Eine wen iig, dr Dällebach Kari
- 2013: Dinu – der Schwerkraft entgegen – Regie: Simon Aeby
- 2014: Der Koch
- 2014: Helen Dorn: Unter Kontrolle
- 2015: Uli Hoeneß – Der Patriarch
- seit 2015: Der Bozen-Krimi (Fernsehreihe)
- 2015: Wer ohne Spuren geht
- 2016: Das fünfte Gebot
- 2016: Herz-Jesu-Blut
- 2017: Am Abgrund
- 2020: Blutrache
- 2020: Zündstoff
- 2023: Die Todsünde
- 2016: Gotthard
- 2016: Der grosse Sommer
- 2016: Winnetou – Der Mythos lebt (Fernsehdreiteiler)
- 2021: Wilder
- 2023: Davos 1917 (Fernsehserie)
Bühne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993: Fritz. Regie: Volker Hesse. Theater am Neumarkt Zürich
- 1993: The Black Rider. Regie: Stephan Müller. Theater am Neumarkt Zürich
- 1996: Top Dogs. UA: Theater am Neumarkt Zürich, Mai
- 1997: Aus der alten Welt. Regie: Thorsten Fischer. Theater am Neumarkt Zürich
- 1998: Die Macht der Gewohnheit. Regie: Harald Clemen. Schauspielhaus Zürich
- 1998: Carleton. Regie: Volker Hesse. Theater am Neumarkt Zürich
- 1998: Gastmahl. Regie: Stephan Müller. Theater am Neumarkt Zürich
- 2006: Kabale und Liebe. Regie: Stephan Müller. Stadttheater Bern
- 2006: Antigone. Regie: Hans-Dieter Jendreyko. OD-Theater Basel
- 2006: Das Wohnzimmer. Regie: Christiane Pohle. Schauspielhaus Zürich
- 2007: Alte Freunde. Regie: Stefan Jäger. UA: Theater Winterthur
- 2008: Obsi/Nitsi. Casinotheater Winterthur
- 2009: Rockerbuebe. Komödie von Ulrike Bliefert mit Musik. UA: Kurtheater Baden
- 2010: Dällebach Kari. Musical von Katja Früh. UA: Thunerseespiele
- 2010: Unteranderem. Überleben Sie gut! UA: Brienz
- 2011: Die Nepotistan-Affäre. Regie: Stefan Huber. Casinotheater Winterthur
- 2011: Spiegel, das Kätzchen. Regie: Paul Burkhart. Theater Winterthur
- 2011: Dällebach Kari. Musical von Katja Früh. Theater 11 Zürich
- 2012: Im weissen Rössl. Regie: Katja Früh und Patrick Frey. Casinotheater Winterthur
- 2012: Dällebach Kari. Musical von Katja Früh. UA: Ewigi Liebi-Theater
- 2016: Ziemlich Beste Freunde. Regie: Matthias Kaschig. Casinotheater Winterthur
- 2017: Mandragola. Regie: René Schnoz. Klibühni, Das Theater
- 2018: Steibruch – zrugg us Amerika. Regie: Livio Andreina. Landschaftstheater Ballenberg
Hörspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004: Thomas Hürlimann: Mein liebstes Krokodil – Regie: Geri Dillier (Hörspiel – SRF)
Bücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zittrigi fäkke. Gedichte in Obwaldner Mundart. Bildfluss-Verlag, Altdorf 2015, ISBN 978-3-9524501-0-9.
- Gredi üüfe. Gedichte in Urner Mundart. Bildfluss-Verlag, Altdorf 2018, ISBN 978-3-9524501-3-0.
- Hiäsigs. Gedichte und Geschichen. Bildfluss-Verlag, Altdorf 2024, ISBN 978-3-9525870-1-0.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jean Grädel: Hanspeter Müller-Drossaart. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 2, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1290 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hanspeter Müller-Drossaart bei IMDb
- Hanspeter Müller-Drossaart bei filmportal.de
- Hanspeter Müller-Drossaart bei swissfilms.ch
- Hanspeter Müller-Drossaart bei der Agentur Heppeler
- Hanspeter Müller-Drossaart persönliche Webseite
- Hanspeter Müller-Drossaart. Biografie und Bibliografie auf Viceversa Literatur
- Publikationen von und über Hanspeter Müller-Drossaart im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ «Den Föhn vermisse ich sehr in Zürich» (Online Titel: Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart vermisst den Urner Föhn.) In: Zentralschweiz am Sonntag, 29. April 2018, S. 19
- ↑ Überleben lernen mit Hanspeter Müller-Drossaart. Artikel der Basler Zeitung vom 25. März 2010.
- ↑ Menu 3 ist erste Wahl NZZ, Artikel vom 17. Februar 2012
- ↑ Hanspeter Müller-Drossaart mit dem Innerschweizer Kulturpreis geehrt. In: Luzerner Zeitung, 8. März 2024.
Personendaten | |
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NAME | Müller-Drossaart, Hanspeter |
ALTERNATIVNAMEN | Müller, Hanspeter |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 21. September 1955 |
GEBURTSORT | Sarnen, Schweiz |