Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz

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Die Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz K.d.ö.R. ist eine freireligiöse Religionsgemeinschaft mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein und etwa 1500 Mitgliedern. Sie ist über den Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands Mitglied im Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften und in der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union. Gegründet wurde sie 1947 als Zusammenschluss einzelner Gemeinden in der Pfalz. Sie ist die Nachfolgeorganisation des Bundes der Freireligiösen Gemeinden der Pfalz e.V., der 1933 wie auch die Einzelgemeinden in der Pfalz verboten wurde.

Die Finanzierung erfolgt durch Beiträge und Spenden. Bei Mitgliedern aus Rheinland-Pfalz, die lohn- oder einkommensteuerpflichtig sind, wird der Beitrag vom Finanzamt (Lohnsteuerkartenkürzel "fg") analog einer Kirchensteuer eingezogen.[1]

Präsidentin ist seit 2021 Tenko Saphira Bauer, Landessprecherin seit 2017 Marlene-Charlotte Siegel.

Neben zahlreichen Veranstaltungen bietet die Landesgemeinde unter anderem folgende Dienstleistungen:

  • Beratung für Kriegsdienstverweigerer
  • Jugendweihe für Mitglieder und Jugendfeiern für jugendliche Nichtmitglieder
  • Jugendfreizeiten und -seminare (in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden)
  • Trauungen und Lebensweihen auch für Nichtmitglieder
  • Bestattungen, Trauerbegleitung und Trauerberatung auch für Nichtmitglieder

Veranstaltungen finden überwiegend im gemeindeeigenen Johannes-Ronge-Haus in Ludwigshafen, in dem sich auch die Geschäftsstelle und der Johannes-Ronge-Saal, nebst Sitzungsraum, Jugendraum und mehreren Wohnungen befinden. Weitere Veranstaltungsorte sind u. a. Neustadt an der Weinstraße und Frankenthal. Ebenfalls werden gemeinsame Veranstaltungen mit der räumlich nahe gelegenen Freireligiösen Landesgemeinde Baden abgehalten.

Landesprediger/-sprecher

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bis 1921: Prediger der Gemeinde Ludwigshafen
von 1921 bis 1933 und 1945 bis 1947: Bund der Freireligiösen Gemeinden der Pfalz e.V.
ab 1947: Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz K.d.ö.R.
1891–1903 Georg Schneider
1903–1904 Georg Welker
1905–1910 Georg Schneider
1910–1912 Dr. Max Maurenbrecher
1912–1919 Dr. Karl Weiss
1921–1922 Dr. Georg Pick
1922–1925 Erich Schramm
1922–1933 Dr. Ludwig Keibel
1933–1945 Verbot durch die Nationalsozialisten
1945–1946 Helmut Dibelius
1946–1947 Philipp Hormuth
1947–1977 Dr. Wilhelm Bonneß
1977–2017 Renate Bauer
2017– Marlene-Charlotte Siegel

a) Obmänner des Bundes der Freireligiösen Gemeinden der Pfalz e.V.

1921–1932 Emil Gerisch (Tod)
1932–1933 Wilhelm Schäfer
1933–1945 Verbot durch die Nationalsozialisten
1945–1947 Wilhelm Schäfer


b) Präsidenten der Freireligiösen Landesgemeinde Pfalz, K.d.ö.R., 1947 aus dem Zusammenschluss der Körperschaftsgemeinden Ludwigshafen und Frankenthal hervorgegangen (die übrigen Gemeinden gliederten sich ein)

1949–1961 Wilhelm Schäfer (Tod)
1961–1969 Dr. Artur Sticht
1969–1983 Otto Metz
1983–1985 Peter Rauch
1985–1991 Helmut Hüther (Tod)
1991–1992 Irmgard Kofink-Klehr
1992–2021 Siegward Dittmann
2021 – heute Tenko Saphira Bauer

Ehrenpräsidenten nach ihrem Ausscheiden bis zum Tod:

Dr. Artur Sticht (gest. 1990)
Otto Metz (gest. 1985)
  • Peter Bahn: Deutschkatholiken und Freireligiöse: Geschichte und Kultur einer religiös-weltanschaulichen Dissidentengruppe, dargestellt am Beispiel der Pfalz. Studien zur Volkskultur in Rheinland-Pfalz, Band 10. Gesellschaft für Volkskunde in Rheinland-Pfalz, Mainz 1991, (Diss. Uni Mainz) ISBN 3-926052-09-0.
  • Peter Bahn: Deutschkatholizismus und Revolutionsbewegung in der Pfalz – „Das Leben der Liebe ist der Cultus der Freien Gemeinde“. In: Hans Fenske (Hrsg.): Die Pfalz und die Revolution 1848/49. Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern, Kaiserslautern 2000, ISBN 3-927754-30-7.

Einzelnachweise

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  1. Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz K.d.ö.R., Arten der Mitgliedschaft, abgerufen am 14. März 2020