Franz W. Seidler

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Franz Wilhelm Seidler (* 2. März 1933 in Wigstadtl, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Historiker, emeritierter Hochschullehrer und Buchautor. In den 1970er Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, tritt er mit geschichtsrevisionistischen Positionen hervor und publiziert in rechtsextremen Verlagen.

Herkunft und beruflicher Werdegang

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Seidler stammt aus Sudetenschlesien; sein Vater war Landwirt.[1] Er wurde nach den Kaisern Franz Joseph I. und Wilhelm II. benannt.[1] Seidler besuchte bis zur Vertreibung[1] die Volksschule in Wigstadtl und die Gregor-Mendel-Oberschule in Neutitschein; nach 1945 ging er im bayerischen Memmingen[1] zur Schule, wo er 1951 das Abitur an der Oberrealschule ablegte.[2]

Danach studierte er von 1951 bis 1961 Germanistik, Anglistik und Geschichte[2] an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie den Universitäten in Cambridge und Paris. Er hörte Vorlesungen unter anderem bei Wolfgang Clemen, Franz Schnabel und Johannes Spörl.[2] 1956 wurde er beim Sprachforscher Otto Basler[3] an der Philosophischen Fakultät der LMU München mit der 1953/54[2] angefertigten Dissertation Die Geschichte des Wortes Revolution. Ein Beitrag zur Revolutionsforschung zum Dr. phil. promoviert. Er wurde in der Folge Studienreferendar und Studienassessor in Baden-Württemberg. Zeitweilig wirkte er als Gymnasiallehrer in Stuttgart.[1]

Von 1959 bis 1963 war er stellvertretender Direktor der Bundeswehrfachschule Köln, danach von 1963 bis 1967 Referent im Bundesministerium der Verteidigung, Abteilung Verwaltung und Recht, und schließlich von 1968 bis 1973 als Wissenschaftlicher Direktor Leiter der Wissenschaftlichen Gruppe an der Heeresoffizierschule III in München. 1972 absolvierte er das NATO Defense College in Rom. Von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1998 war er im Rahmen des Fachhochschulstudiums mit „Erziehungs- und Gesellschaftlichen Anteilen“ (EGA) Professor für Neuere Geschichte, insbesondere Sozial- und Militärgeschichte, am Fachbereich Betriebswirtschaft der Hochschule der Bundeswehr München in Neubiberg.

Seidler befasste sich insbesondere mit Personalproblemen von Wehrmacht und Bundeswehr, dem militärischen Gefolge der Wehrmacht, völkerrechtlichen Problemen im Zweiten Weltkrieg (z. B. Partisanenkrieg und Kriegsverbrechen) sowie Abrüstungsfragen nach dem Zweiten Weltkrieg. So publizierte er als Professor einige Beiträge in militärischen Fachpublikationen und vereinzelt in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, inhaltlich unter anderem zur Organisation Todt und zum Thema Fahnenflucht.

Gesellschaftliche Aktivitäten

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Nach umstrittenen Veröffentlichungen Seidlers in der FAZ (Waren Deserteure Widerstandskämpfer?) nahm ihn 1996 der Politikwissenschaftler Georg Geismann, ehemals Dekan der Sozialwissenschaftlichen Fakultät an der Bundeswehruniversität, in der Zeitschrift für Politikwissenschaft menschlich in Schutz: Ich „möchte […] in aller Deutlichkeit Partei ergreifen“ nicht nur für die Bundeswehruniversität, sondern „auch zugunsten Herrn Seidlers, zwar nicht als eines Autors, wohl aber als eines Staatsbürgers.“ Und weiter: „Manche von denen, die sich geräuschvoll über ihn empören, erwarten vom Verteidigungsminister disziplinarische Maßnahmen oder gar ein Lehrverbot. Mit dieser obrigkeitsstaatlichen Mentalität stehen sie dem Objekt ihrer Empörung sehr nahe, mögen sie auch ‚grün‘ oder ‚rot‘ drapiert daher kommen.“[4] Inhaltlich aber kritisierte Geismann den Geschichtsprofessor und warnte in der FAZ: Wenn er seine Meinung auch auf die Lehre ausweitet, dann wäre das für die Bundeswehruniversität ein „Skandal“, da Seidler in seinen Publikationen die „Pflicht zum bedingungslosen Gehorsam“ vertrete.[5] 1996/97 war Seidler Mitbegründer des überparteilichen Zusammenschlusses „Stimme der Mehrheit“.

Eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Grünen im Deutschen Bundestag (1998) bezüglich der „Positionen eines Lehrenden an der Bundeswehrhochschule München und der Revisionismus“ wurde durch die Bundesregierung dahingehend beantwortet, dass im Zweifel auf die Freiheit der Wissenschaft verwiesen wird, einzelne Äußerungen keine „strafrechtliche Relevanz“ hätten und auf eine rechtsextreme Gesinnung des Professors anhand der vorliegenden Indizien nicht geschlossen werden könne.[6]

1978 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande „für [seine] Verdienste um das Bildungswesen der Bundeswehr und die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft“ verliehen.[7]

Seidler erhielt die Dr.-Walter-Eckhardt-Ehrengabe für Zeitgeschichtsforschung (1998) der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt und ist Träger des Sudetendeutschen Kulturpreises für Wissenschaft (2004) der Sudetendeutschen Landsmannschaft.[7]

2008 erschien anlässlich seines 75. Geburtstags[8] im Rechtsaußen-Verlag „Pour le Mérite“ eine von Alfred Schickel herausgegebene Verlags-Festschrift mit dem Titel Kein Dogma! Kein Verbot! Kein Tabu! Dem Historiker gehört die Geschichte. Parlament und Justiz mögen schweigen mit Beiträgen von rechten Autoren der verschiedenen Spielarten.

Spektrum fachlicher Beiträge

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Wiederholt wurde er durch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Sachverständiger herangezogen.[9] So wohnte Seidler auch 2002 einer Anhörung des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages zur Frage der Aufhebung der nationalsozialistischen Unrechtsurteile gegen Deserteure bei. Er wird zitiert mit: Fahnenflucht sei „zum großen Teil in Tateinheit begangen [worden] mit anderen Vergehen und Verbrechen, die vorher waren oder die nachher folgten“.[10]

1998 steuerte er einen kritischen Beitrag die Wehrmachtsausstellung betreffend zum durch Heribert Prantl bei Hoffmann und Campe herausgegebenen Sammelband Wehrmachtsverbrechen eine deutsche Kontroverse bei.[11] Zum Lebensborn erschien zur gleichen Zeit im Propyläen Verlag ein Aufsatz im von Uwe Backes, Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann herausgegebenen Sammelband Die Schatten der Vergangenheit. Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus.[12] 2005 erschien ein um den Autobahnbau erweiterter Beitrag zu Fritz Todt, herausgegeben von der Forschungsstelle für Straßen- und Verkehrswesen.[13]

Einerseits trat Seidler von Mitte der 1990er bis Anfang der 2000er Jahre als Gastautor in seriösen Zeitungen und Zeitschriften (Die Welt (1995), Frankfurter Allgemeine Zeitung (1995/96) und Focus (1997/2000)) in Erscheinung[14] und seine Leserbriefe wurden bis in die 2000er Jahre in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ abgedruckt.[15] Andererseits veröffentlichte er ab den 1990er Jahren Beiträge in der spätestens 2006 durch die Bundesregierung als rechtsextrem eingestuften Deutschen Militärzeitschrift und stand ihr und Zuerst!, ebenfalls aus dem Hause Dietmar Munier, als Interviewpartner zur Verfügung. Ebenso war er in dieser Zeit mehrfach Interviewpartner der National-Zeitung von Gerhard Frey oder im Gespräch mit dem Publizisten Michael Friedrich Vogt. Überdies publizierte er in den, durch die Deutsche Burschenschaft herausgegebenen, Burschenschaftlichen Blättern.

Ein Teil der Buchveröffentlichungen von Seidler erschien in rechtsextremen Verlagen wie dem Verlag Pour le Mérite[16] oder dem Verlag Bublies. Außerdem werden Publikationen von rechtsextremen Versandhändlern vertrieben (Buchdienst Kaden bzw. Deutscher Buchdienst, Nation und Wissen, Kopp Verlag). Wiewohl bereits 1977 ein Buch an einem solchen Ort (Vowinckel Verlag) publiziert wurde, findet er sich durchgängig erst seit seiner Pensionierung in den ausgehenden 1990er Jahren hier.

Er ist seit den 2000er Jahren regelmäßiger Gast bei rechten bis rechtsextremen Veranstaltungen u. a. der Gesellschaft für freie Publizistik, der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt und der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft sowie den Burschenschaften Danubia München und Germania Hamburg[17] und der Akademischen Ferialverbindung Rugia Karlsbad. Etwa vor einem burschenschaftlichen Vortrag in Dresden (1998) wurde er ausdrücklich durch den Militärischen Abschirmdienst (MAD) über dortige rechtsextreme Umtriebe gewarnt, was Seidler allerdings bewusst ignorierte.[18]

Fachliche und mediale Rezeption

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Seidler wurde insbesondere durch eine biographische Arbeit zu Fritz Todt, einstiger Reichsminister für Bewaffnung und Munition, bekannt,[19] die in der Forschung einerseits als „Standardwerk“,[20] anderseits aber auch als „unzureichend“[21] bezeichnet wird. Einige von Seidlers Beiträgen der 1970er bis 1990er Jahre wurden in seriösen Fachmedien rezensiert.[22] Es wurde ihm allerdings spätestens ab Ende der 1980er Jahre bisweilen mangelnde Distanz[23][24] und fehlende Quellenkritik[23] attestiert. Es hieß auch, er ignoriere die neuere NS-Forschung.[24] Spätestens mit den ausgehenden 1990er Jahren und mit seinem Wechsel zu rechtsextremistischen und geschichtsrevisionistischen Verlagen lässt sich nurmehr in diesem Teil des politischen Spektrums eine Wertschätzung feststellen.[25]

  • Seine 1991 erschienene Arbeit Die Militärgerichtsbarkeit der Deutschen Wehrmacht 1939–1945 habe „apologetische Züge“. Teilweise handle es sich aber um „wichtige Gesichtspunkte und notwendige Detailkorrekturen“, so der NS-Forscher Detlef Garbe.[26] Nach dem Marburger Landgerichtspräsidenten a. D. Otfried Keller (FAZ) hat Seidler „vorurteilslos ein Teilgebiet der Wehrmachtspflege erforscht und bearbeitet“, aber keine „gesamte Würdigung der Wehrmachtsgerichtsbarkeit im Zweiten Weltkrieg“ vorgenommen. Der Rezensent vermisste gebündelte Sachkundigkeit als „Historiker, Jurist und Soldat“ gleichermaßen.[27]
  • 1993 erschien die Schrift Fahnenflucht. Nach dem Historiker Reinhold Brender (FAZ) ist das Buch „nützlich“, weil es einen „Blick auf verschiedene Armeen“ werfe, es beantworte allerdings nicht alle Fragen und „hätte an Wert gewonnen“, wenn der Autor mehr analysiert als beschrieben hätte.[28] In ebenfalls in der FAZ erschienenen Leserbriefen ergriffen Otto Kranzbühler (Marinerichter a. D. und Verteidiger von Karl Dönitz bei den Nürnberger Prozessen) und Jürgen Schreiber (Generalmajor a. D.) Partei für Seidlers Thesen.[29][30] Für die Frühe Neuzeit sei das Buch „wenig ergiebig“, so Géza Pálffy.[31] Die Historikerin Maria Fritsche kritisierte, dass Seidler „unreflektiert die Begrifflichkeiten der Wehrmachtrichter“ übernehme und so „zur Verfestigung der Feindbilder und Vorurteile gegenüber Deserteuren“ beitrage.[32] 1999 kam der Militärhistoriker Benjamin Ziemann zum Schluss, dass Seidler zwar damit „die bis heute einzige zusammenfassende Darstellung zur Geschichte der Fahnenflucht in der Wehrmacht vorgelegt“ hat, er aber „elementare Standards der zeithistorischen wissenschaftlichen Arbeit“ verletze, „was im Ergebnis zu der durchgängig anzutreffenden Tendenz einer nachträglichen Diffamierung und Kriminalisierung der Fahnenflüchtigen“ führe.[33]
  • 1995 erschien Kollaboration, 1939–1945. Während der ungarisch-schweizerische Militärhistorikers Peter Gosztony von einer „Pionierarbeit“ sprach, wenn Seidler auch bei manchen geschichtlichen Vorgängen nicht verstanden habe, sie richtig auszuwerten,[34] kam der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit zu einem anderen Urteil: Seidlers Argumentation mache „die ,Kollaboration‘ mit Hitlers Truppen nicht nur zu einer vertretbaren Sache, sie wird zu einer guten, sie wird zur einzig möglichen für alle Norweger, Dänen, Franzosen oder Ukrainer, die damals schon ,europäisch' dachten.“[35] Der Politikwissenschaftler Kurt Sontheimer las bei Seidler „Verständnis für Kollaborateure“ raus. Dem widersprach der Kultursoziologe Detlef Pollack, der von einer „Unterstellung“ sprach.[36]
  • Der Osteuropahistoriker Dittmar Dahlmann notierte, dass der Doppelband Verbrechen an der Wehrmacht (1998/2000) wissenschaftlich letztlich nicht weiterführend sei und beim Autor eine „politische Stoßrichtung […] überdeutlich“ werde.[37] Christoph Rass, Neuzeithistoriker, bemerkte, dass Seidler „bemerkenswert deutlich den Mustern der NS-Propaganda [folge], indem er die […] These der planmäßig völkerrechtswidrigen Kriegführung der Roten Armee aufgriff und […] zu belegen versuchte. So dienten die Akten letztlich der Rechtfertigung des Hitlerschen Vernichtungskrieges.“[38] Obwohl „an der Substanz der [geschilderten] Fälle […] kein Zweifel“ bestehe, hielten die NS-Forscher Christian Hartmann, Johannes Hürter, Peter Lieb und Dieter Pohl Seidler vor, dieser übernehme ungeprüft „Angaben aus unwissenschaftlichen Werken“ und verleihe „so einer rechtsextremen Propaganda-Erfindung den Anschein wissenschaftlicher Seriosität“.[39] Hürter kam außerdem in der FAZ zu dem Ergebnis, dass der Verfasser sich bereits im Vorwort von Kriegsgreuel der Roten Armee „endgültig von der seriösen Wissenschaft [verabschiedet]. Er stilisiert sich zum aufrechten, allein der Wahrheit verpflichteten Aufklärer, der vom publizistischen ‚Linkskartell‘, von ‚käuflichen Historikern‘ und mobbenden Kollegen verfolgt wird. Dabei entlarvt sich Seidler durch zahlreiche Hinweise auf die Motive, die seine Forschungen antreiben.“ Seidler zeichne ein „geschönte[s] Bild“, so ignoriere er beispielsweise den Kommissarbefehl und den Kriegsgerichtsbarkeitserlass. Es gehe ihm letztlich nur um eine „Antwort“ auf die Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung.[40]
  • In Die Wehrmacht im Partisanenkrieg (1999) betrachtet Seidler den Partisanenkrieg allein in militärischer und – in seiner Auslegung – völkerrechtlicher Hinsicht. Selbst grausamste Maßnahmen der Deutschen stelle er lediglich als Reaktion auf das ursächliche Verhalten der Partisanen dar, so Alexander Brakel.[41] Der Militärhistoriker Sönke Neitzel resümierte, dass Seidler stets bemüht gewesen sei, „die Wehrmacht in einem möglichst positiven Licht erscheinen zu lassen[,] und den verbrecherischen Charakter der Partisanenbekämpfung in wenig überzeugender Weise abzuschwächen“ versucht habe.[42]
  • Sein 2000 mit Dieter Zeigert veröffentlichtes Buch Die Führerhauptquartiere wurde durch Uwe Backes und Eckhard Jesse gelobt, so würden die Führerhauptquartiere gut dokumentiert. Das Werk beeindrucke durch „Übersichtlichkeit und Faktenreichtum“.[43] Nach Jörg Friedrich (FAZ) „quillt [das Buch] über von bizarren Details über Hitlers Führungsgebaren“.[44]
  • 2000 erschien Phantom Alpenfestung? Die geheimen Baupläne der Organisation Todt. Dazu bemerkte Albert A. Feiber in der FAZ, dass der Text sich „an der Grenze zwischen naiver Verharmlosung und kritikloser Übernahme der nationalsozialistischen Perspektive“ bewege. Überhaupt sei festzustellen, dass Seidler seit seiner Emeritierung „ein Buch nach dem anderen“ publiziere, womit er „sich schon lange aus der seriösen Geschichtswissenschaft verabschiedet“ habe.[45]
  • 2002 erschien in Herausgeberschaft von Seidler und Alfred M. de Zayas die Artikelsammlung Kriegsverbrechen in Europa und im Nahen Osten im 20. Jahrhundert. Christian Hartmann beurteilte sie in der FAZ als in hohem Maße defizitär und als in Teilen unwissenschaftlich. Er fragte, ob man ein Buch zu Europa und den Nahen Osten „mit einem Beitrag über die Konzentrationslager im Burenkrieg eröffnen“ müsse und warum ein Abschnitt über den „Kriegsgerichtsbarkeitserlass Barbarossa“ fehle, der das Verhalten der Wehrmacht an der Ostfront „am stärksten beeinflußt“ habe. Während auch „kleine und kleinste Vergehen der Alliierten minutiös aufgelistet“ würden, blieben „so große deutsche Verbrechenskomplexe wie die Massaker der Einsatzgruppen und der uneingeschränkte Partisanenkrieg in der Sowjetunion“ unterbelichtet. Israelische Völkerrechtsverletzungen würden in aller Breite dargestellt, zum palästinensischen Terrorismus schweige das Buch. Im Beitrag über den Partisanenkrieg fehle Hitlers Weisung von 1941, der Krieg biete „die Möglichkeit auszurotten, was sich gegen uns stellt“. Die Darstellung des Kommissarbefehls sei reduziert „auf die Auslassungen [Beschuldigter] vor dem Nürnberger Kriegsverbrechertribunal“. Jüngere Literatur zur Kooperation zwischen Wehrmacht, SS und Polizei bei der Ermordung von Kriegsgefangenen bleibe unberücksichtigt.[46]

Die NS-Forscherin Insa Meinen schlug den Bogen von „nicht belegten“ Behauptungen Seidlers in der frühen Veröffentlichung Prostitution, Homosexualität, Selbstverstümmelung (1977) zu jüngeren, von ihr als „geschichtsrevisionistisch“ bewerteten Publikationen.[47] Für Regina Mühlhäuser macht Seidler sich bei der Thematik die „Sichtweise der Wehrmacht“ zu eigen. Er leiste „keinerlei kritische Aufarbeitung“.[48] Wissenschaftler und Publizisten verorten ihn und seine zeitgeschichtliche Publizistik im politisch rechten Spektrum, nehmen jedoch je nach Arbeitsschwerpunkt und betrachteten Zeitraum unterschiedliche Zuordnungen vor: So wird Seidler als wertkonservativ[49] und rechtskonservativ[50][51] beschrieben, als ein Vertreter der Neuen Rechten[52] wahrgenommen sowie als „ins rechtsextreme Spektrum abgeglitten“[53] oder als „seit Jahren in rechtsextremen Zusammenhängen aktiv“[54] dargestellt.

Schriften (Auswahl)

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Monografien

  • mit Rolf Buchner, Hermann Schmidt: Einigkeit in Recht und Freiheit. Ein Lehrbuch für Gemeinschaftskunde. R. Müller, Köln 1967.
  • Der Freistaat Bayern. Abriss seiner Entwicklung und seiner Probleme. Lurz, München 1969.
  • mit Helmut Reindl: Die Wehrpflicht. Dokumentation zu Fragen der allgemeinen Wehrpflicht, der Wehrdienstverweigerung und der Wehrgerechtigkeit (= Geschichte und Staat. Bd. 154/155). Olzog, München u. a. 1971, ISBN 3-7892-7032-6.
  • Prostitution, Homosexualität, Selbstverstümmelung. Probleme der deutschen Sanitätsführung 1939–1945. Vowinckel, Neckargemünd 1977, ISBN 3-87879-122-4.
  • Frauen zu den Waffen? Marketenderinnen, Helferinnen, Soldatinnen. Wehr und Wissen, Koblenz u. a. 1978, ISBN 3-8033-0265-X.
  • mit Helmut Reindl: Wehrdienst, Zivildienst. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1979.
  • Blitzmädchen. Die Geschichte der Helferinnen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Wehr und Wissen, Koblenz u. a. 1979, ISBN 3-8033-0288-9.
  • Krieg oder Frieden. Möglichkeiten und Grenzen der Sicherheitspolitik. Eine Einführung (= Reihe Bernard & Graefe aktuell. Bd. 9). Bernard und Graefe, München 1980, ISBN 3-7637-5308-7.
  • Das Militär in der Karikatur. Kaiserliches Heer, Reichswehr, Wehrmacht, Bundeswehr und Nationale Volksarmee im Spiegel der Pressezeichner. Bernard und Graefe, München 1982, ISBN 3-7637-5401-6.
  • Friedenssicherung. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1983.
  • Wehrpflicht und Kriegsdienstverweigerung. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1984.
  • Fritz Todt. Baumeister des 3. Reiches. Herbig, München u. a. 1986, ISBN 3-7766-1446-3.
  • Die Organisation Todt. Bauen für Staat und Wehrmacht, 1938–1945. Bernard & Graefe, Koblenz 1987, ISBN 3-7637-5842-9.
  • „Deutscher Volkssturm“. Das letzte Aufgebot 1944, 45. Herbig, München u. a. 1989, ISBN 3-7766-1608-3.
  • Die Militärgerichtsbarkeit der deutschen Wehrmacht 1939–1945. Rechtsprechung und Strafvollzug. Tabellen. Herbig, München u. a. 1991, ISBN 3-7766-1706-3.
  • Fahnenflucht. Der Soldat zwischen Eid und Gewissen. Herbig, München u. a. 1993, ISBN 3-7766-1789-6.
  • Die Kollaboration, 1939–1945. Herbig, München u. a. 1995, ISBN 3-7766-1908-2.
  • Die Wehrmacht im Partisanenkrieg. Militärische und völkerrechtliche Darlegungen zur Kriegführung im Osten. Pour le Mérite Verlag, Selent 1999, ISBN 3-932381-04-1.
  • Phantom Alpenfestung? Die geheimen Baupläne der Organisation Todt. Pour le Mérite Verlag, Selent 2000, ISBN 3-932381-10-6.
  • mit Dieter Zeigert: Die Führerhauptquartiere. Anlagen und Planungen im Zweiten Weltkrieg. Herbig, München 2000, ISBN 3-7766-2154-0.
  • Ex-Rotarmisten gegen Stalin. Freiwillige Osteuropäer in Wehrmacht und Waffen-SS. Arndt-Verlag, Kiel 2004, ISBN 3-88741-263-X.
  • Avantgarde für Europa. Ausländische Freiwillige in Wehrmacht und Waffen-SS. Pour le Mérite Verlag, Selent 2004, ISBN 3-932381-26-2.
  • Siegerjustiz. Die KZ-Prozesse der alliierten Besatzungsmächte 1945–50. Pour le Mérite Verlag, Selent 2006, ISBN 978-3-932381-31-7.
  • Das Recht in Siegerhand. Die 13 Nürnberger Prozesse 1945–1949. Pour le Mérite Verlag, Selent 2007, ISBN 978-3-932381-38-6.
  • Schuldig! Die alliierten Siegerprozesse gegen Soldaten, Polizisten und Zivilisten. Fliegerprozesse, Malmedy-Prozeß, Oradour-Prozeß, Schanghai-Prozeß. Pour le Mérite Verlag, Selent 2008, ISBN 978-3-932381-49-2.
  • Deutsche Opfer. Alliierte Täter 1945. Pour le Mérite Verlag, Selent 2013, ISBN 978-3-932381-66-9.

Herausgeberschaften

Beiträge in Fachzeitschriften

  • Die Fahnenflucht in der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen 22 (1978) S. 23–42.
  • L'Organisation Todt. In: Revue d'histoire de la Deuxième Guerre mondiale et des conflits contemporains 34 (1984) 134, S. 33 ff.
  • Das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps und die Organisation Todt im Zweiten Weltkrieg. Die Entwicklung des NSKK bis 1939. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 32 (1984) 4, S. 625–636.
  • Stellungnahme zu Georg Geismann “'Befehl ist Befehl' – vom Umgang mit der NS-Vergangenheit” (ZPol 3/96). In: Zeitschrift für Politikwissenschaft 7 (1997), S. 79–83.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Siehe Angaben zur Herkunft, seinen beruflichen Anfängen und Auszeichnungen in einer Laudatio des Gründers der geschichtsrevisionistischen Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI): Alfred Schickel: Laudatio auf Franz W. Seidler. Kulturpreis für Wissenschaft. In: Sudetenland. Europäische Kulturzeitschrift 2/2004, S. 193–196, hier: S. 194.
  2. a b c d Siehe Lebenslauf: Franz W. Seidler: Die Geschichte des Wortes Revolution. Ein Beitrag zur Revolutionsforschung. Göppingen 1955, o. S.
  3. Franz W. Seidler: Vorwort. In: Die Geschichte des Wortes Revolution. Ein Beitrag zur Revolutionsforschung. Göppingen 1955, S. 3–5, hier: S. 3.
  4. Georg Geismann: „Befehl ist Befehl“. Vom Umgang mit der NS-Vergangenheit. In: Zeitschrift für Politikwissenschaft 6 (1996), S. 601–622, hier: S. 602.
  5. Georg Geismann: Unmaßgebliche Privatmeinung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. März 1996, Nr. 69, S. 8.
  6. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Angelika Beer, Antje Hermenau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 13/10585 – Positionen eines Lehrenden an der Bundeswehrhochschule München und der Revisionismus. Deutscher Bundestag, Drucksache 13/10802, 26. Mai 1998, S. 2–4.
  7. a b Siehe Angaben zur Herkunft, seinen beruflichen Anfängen und Auszeichnungen in einer Laudatio des Gründers der geschichtsrevisionistischen Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI): Alfred Schickel: Laudatio auf Franz W. Seidler. Kulturpreis für Wissenschaft. In: Sudetenland. Europäische Kulturzeitschrift 2/2004, S. 193–196, hier: S. 196.
  8. Kein Dogma! Kein Verbot! Kein Tabu! Dem Historiker gehört die Geschichte. Parlament und Justiz mögen schweigen. Angaben aus der Verlagsmeldung. In: dnb.de. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  9. Karin Nink: Wehrmachtsjustiz ist bei der CDU hoch im Ansehen. In: taz. Nr. 4787, 30. November 1995, S. 2 (taz.de [abgerufen am 24. Januar 2021]).
  10. Deutscher Bundestag, 14. Wahlperiode, Rechtsausschuss, 6. Protokoll der 126. Sitzung, 24. April 2002, Öffentliche Anhörung zu dem Antrag "Aufhebung der nationalsozialistischen Unrechtsurteile gegen Deserteure", S. 23, siehe lsvd.de.
  11. Stefan Lembke: Rezension zu: Heribert Prantl (Hrsg.): Wehrmachtsverbrechen. Hamburg 1997. In: Portal für Politikwissenschaft. 1. Januar 2006, abgerufen am 15. Oktober 2018.
  12. Volker Zastrow: Gegen Legenden und Tabus. Beiträge zur Historisierung des Nationalsozialismus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. November 1990, S. 10.
  13. Reiner Ruppmann: Rezension zu: Forschungsstelle für Straßen- und Verkehrswesen (Hrsg.): Die Autobahn. Von der Idee zur Wirklichkeit. Wien 2005, in: H-Soz-u-Kult, 13. Februar 2006.
  14. Franz W. Seidler: Wer Deserteure heroisiert, gefährdet die Wehrpflicht, in: Die Welt, 28. November 1995; ders.: Werkzeuge des Regimes oder fern vom Einfluß der Partei? Die Urteilspraxis der Wehrmachtgerichte im Zweiten Weltkrieg, in: FAZ, 14. März 1995, S. 10; ders.: Waren Deserteure Widerstandskämpfer?, in: FAZ, 5. März 1996, S. 12; ders.: Pauschale Verurteilung verunglimpft einzelne, in: Focus 10/1997, S. 82; ders.: Wehrmachtsausstellung notfalls zurückziehen, in: Focus, 6/2000, S. 68
  15. Franz W. Seidler: Gott sei Dank kein Maulkorb, in: Süddeutsche Zeitung, 23. Dezember 2003, S. N1; ders.: Eiskalt den Völkermord geleugnet, in: Süddeutsche Zeitung, 3. Juni 2000, S. 13; ders.: Geschichtsanalyse macht Völker austauschbar, in: Süddeutsche Zeitung, 20. September 1999, S. 37; ders.: Ausländische Freiwillige in der Waffen-SS, in: Süddeutsche Zeitung, 20. September 1997, S. 18; ders.: Umfassende Rehabilitation für religiöse Kriegsdienstverweigerer, in: Süddeutsche Zeitung, 25. Januar 1996, S. 11; ders.: Weiße Fahnen als Zeichen der Ohnmacht, in: Süddeutsche Zeitung, 22. April 1995, S. 11; ders.: Die Begründungen unterschlagen, in: Süddeutsche Zeitung, 26. November 1994, S. 907 [sic!]; ders.: Sichere Unterkünfte für den Endkämpfer. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2001, Nr. 48, S. 10; ders.: Kein Legendenbuch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Dezember 2003, Nr. 282, S. 40; ders.: Konservative Patrioten und Lafontaine. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. August 2005, Nr. 187, S. 6.
  16. Thomas Grumke, Bernd Wagner (Hrsg.): Handbuch Rechtsradikalismus. Personen – Organisationen – Netzwerke. Vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft. Leske und Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3399-5, S. 446.
  17. Andreas Speit: Schöne Freunde. In: taz. Nr. 7091, 30. Juni 2003, S. 21 (taz.de [abgerufen am 14. November 2019]).
  18. Franz W. Seidler: Neue Form politischer Zensur. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. April 1998, Nr. 77, S. 12.
  19. Enrico Syring: Bei der Waffen-SS die meisten Verurteilungen. In: Süddeutsche Zeitung, 26. Mai 1992, S. ???.
  20. Helmut Maier: Aus der Verantwortung gestohlen? „Grundlagenforschung“ als Persilschein für Rüstungsforschung am [KWI] für Metallforschung vor und nach 1945. In: Werner Lorenz, Torsten Meyer (Hrsg.): Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus (= Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt. Bd. 25). Waxmann, Münster u. a. 2004, ISBN 3-8309-1407-5, S. 51.
  21. Oswald Überegger: Auf der Flucht vor dem Krieg. Trentiner und Tiroler Deserteure im Ersten Weltkrieg. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift 62 (2003) 2, S. 355–393, hier: S. 356; vgl. auch: Daniel Koerfer: Propaganda und Technik – Karrieren im Dritten Reich. Politische Taschenbücher. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Februar 1989, S. 30.
  22. Maja Uhlmann: Franz W. Seidler: Frauen zu den Waffen. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 145 (1979) 4, S. 215; Walter Zimmermann: Franz W. Seidler: Krieg oder Frieden. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 146 (1980) 10, S. 598; Konrad Fuchs: Die Kollaboration 1939-1945 by Franz W. Seidler. In: Historische Zeitschrift 264 (1997) 3, S. 814–816; Volker Hentschel: Die Organisation Todt. Bauen für Staat und Wehrmacht 1938–1945 by Franz W. Seidler. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 75 (1988) 4, S. 555–556; Regine Fides Kocher-Wolfensberger: Franz W. Seidler: Frauen zu den Waffen. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 165 (1999) 2, S. 48.
  23. a b Rainer Hering: Die Schatten der Vergangenheit' Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus by Uwe Backes, Eckhard Jesse, Rainer Zitelmann. In: German Studies Review 17 (1994) 2, S. 420–421, hier: S. 421.
  24. a b Klaus Megerle: Die Organisation Todt. Bauen für Staat und Wehrmacht 1938–1945 by Franz W. Seidler. In: Politische Vierteljahresschrift 30 (1989) 2, S. 366
  25. Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus. internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten (= Forschung Politik). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-15007-9, S. 344, 386.
  26. Detlef Garbe: Von „Furchtbaren Juristen“ und ihrer Sorge um die „Schlagkraft der Truppe“. Deserteure der Wehrmacht und die Wehrmachtjustiz in der Nachkriegszeit. In: Michael Th. Greven, Oliver von Wrochem (Hrsg.): Der Krieg in der Nachkriegszeit. Der Zweite Weltkrieg in Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik. Leske und Budrich, Opladen 2000, ISBN 3-8100-2619-0, S. 74.
  27. Otfried Keller: Kein System der Willkür. Die deutsche Militärgerichtsbarkeit im Zweiten Weltkrieg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. März 1992, S. 9.
  28. Reinhold Brender: In jeder Armee. Ein Buch über die Fahnenflucht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Dezember 1993, Nr. 293, S. 13.
  29. Otto Kranzbühler: Auch kriminelle Routiniers. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Oktober 1995, Nr. 234, S. 11.
  30. Jürgen Schreiber: Das Bild des Blutrichters soll erhalten bleiben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Oktober 1995, Nr. 229, S. 14.
  31. Géza Pálffy: Der Wiener Hof und die ungarischen Stände im 16. Jahrhundert. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 109 (2001), S. 346–381, hier: S. 349.
  32. Maria Fritsche: Entziehungen. Österreichische Deserteure und Selbstverstümmler in der Deutschen Wehrmacht. Böhlau, Wien u. a. 2004, ISBN 3-205-77181-8, S. 28.
  33. Benjamin Ziemann: Fluchten aus dem Konsens zum Durchhalten. Ergebnisse, Probleme und Perspektiven der Erforschung soldatischer Verweigerungsformen in der Wehrmacht 1939-1945. In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann: Die Wehrmacht: Mythos und Realität. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 593.
  34. Peter Gosztony: Franz W. Seidler: Die Kollaboration, 1939–1945. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 163 (1997) 10, S. 36.
  35. Klaus Theweleit: Die Erfindung Europas durch Hitlers Soldaten. In: Die Tageszeitung. Nr. 4888, 30. März 1996, S. 17 f. (taz.de [abgerufen am 14. Mai 2022]). Zit. nach: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Angelika Beer, Antje Hermenau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. In: Drucksachen des Deutschen Bundestages. Nr. 13/10802, 26. Mai 1998 (bundestag.de [PDF; 372 kB; abgerufen am 14. Mai 2022]).
  36. Kurt Sontheimer: „Eine Weißwäsche für Hitlers Helfer“. In: Münchner Abendzeitung, 24. Mai 1995, zitiert nach: Detlef Pollack: „Das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung“. Der Wandel der Akzeptanz von Demokratie und Marktwirtschaft in Ostdeutschland. In: Aus Politik und Zeitgeschichte B 13/97, 1997, S. 3–17, hier: S. 15.
  37. Dittmar Dahlmann: Die Rote Armee und der „Große Vaterländische Krieg“. In: Manuel Becker, Holger Löttel, Christoph Studt (Hrsg.): Der militärische Widerstand gegen Hitler im Lichte neuer Kontroversen (= Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e. V. Bd. 12). Lit, Berlin u. a. 2010, S. 130.
  38. Christoph Rass: Wehrmacht – Missbrauchte Verbrechen. In: Die Zeit. Nr. 47/2009, 12. November 2009, S. 110 (zeit.de (Memento vom 19. August 2012 im Internet Archive) [abgerufen am 10. April 2023] Paywall im Original; Volltext im Archiv).
  39. Christian Hartmann, Johannes Hürter, Peter Lieb, Dieter Pohl: Der deutsche Krieg im Osten 1941–1944. Facetten einer Grenzüberschreitung (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Band 76). R. Oldenbourg Verlag, München 2009, S. 397.
  40. Johannes Hürter: Schockwirkung: Einseitige Erkenntnisse über Verbrechen an deutschen Soldaten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juli 2000, S. 10.
  41. Alexander Brakel: „Das allergefährlichste ist die Wut der Bauern.“ Die Versorgung der Partisanen und ihr Verhältnis zur Zivilbevölkerung: Eine Fallstudie zum Gebiet Baranowicze 1941-1944. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 55 (2007) 3, S. 393–424, hier: 394.
  42. Sönke Neitzel: Militärgeschichte ohne Krieg? Eine Standortbestimmung der deutschen Militärgeschichtsschreibung über das Zeitalter der Weltkriege. In: Hans-Christof Kraus, Thomas Nicklas (Hrsg.): Geschichte der Politik: Alte und neue Wege (= Historische Zeitschrift. Beiheft, N.F., Bd. 44). Oldenbourg, München 2007, S. 304.
  43. Uwe Backes, Eckhard Jesse: Kommentierte Bibliographie. In: Ders. (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie. 13. Jahrgang (2001), Nomos Verlag, Baden-Baden 2001, ISBN 3-7890-7550-7, S. 460.
  44. Jörg Friedrich: Anschein der Unbezwingbarkeit. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Januar 2001, Nr. 2, S. 7.
  45. Albert A. Feiber: Phantom der Berge. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Februar 2001, Nr. 37, S. 10.
  46. Christian Hartmann: Mit Füßen getreten. Wenig ausgewogene Artikelsammlung zu Kriegsverbrechen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Februar 2003, Nr. 47, S. 7.
  47. Insa Meinen: Wehrmacht und Prostitution während des Zweiten Weltkriegs im besetzten Frankreich, Bremen 2002, S. 219.
  48. Regina Mühlhäuser: Eroberungen. Sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion, 1941–1945, Hamburg 2010, S. 17.
  49. Uwe Backes, Eckhard Jesse: Kommentierte Bibliographie. In: Ders. (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie. 11. Jahrgang (1999), Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6391-6, S. 470.
  50. Maria Fritsche: Entziehungen. Österreichische Deserteure und Selbstverstümmler in der Deutschen Wehrmacht. Böhlau, Wien u. a. 2004, ISBN 3-205-77181-8, S. 17; Thomas Geldmacher: „Auf Nimmerwiedersehen!“. Fahnenflucht, unerlaubte Entfernung und das Problem, die Tatbestände auseinander zu halten. In: Walter Manoschek (Hrsg.): Opfer der NS-Militärjustiz. Urteilspraxis – Strafvollzug – Entschädigungspolitik in Österreich. Mandelbaum, Wien 2003, ISBN 3-85476-101-5, S. 144; Manfred H. Wiegandt: Die positive Tradition des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus bewahren. In: Vorgänge 138 (1997) 2, S. 107–108, hier: S. 108.
  51. Virchow spricht von „rechtskonservativen bzw. extrem rechten Historikern“, siehe: Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten (= Forschung Politik). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-15007-9, S. 426.
  52. Bernd Struß: "Ewiggestrige" und "Nestbeschmutzer". Die Debatte über die Wehrmachtsausstellungen – eine linguistische Analyse (= Sprache in der Gesellschaft. Bd. 29). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2009, ISBN 978-3-631-58736-2, S. 195.
  53. Sven Felix Kellerhoff, Lars-Broder Keil: Gerüchte machen Geschichte. Folgenreiche Falschmeldungen im 20. Jahrhundert. Links, Berlin 2006, ISBN 978-3-86153-386-3, S. 303.
  54. Anton Maegerle: Alte Kameraden. In: publikative.org. 29. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2015; abgerufen am 9. März 2021. Vgl. Andreas Speit: Schöne Freunde. In: Die Tageszeitung. Nr. 7091, 30. Juni 2003, S. 21 (taz.de [abgerufen am 9. März 2021]).