Evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz
Die Evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz (frz. Église évangélique méthodiste en Suisse, ital. Chiesa evangelica metodista in Svizzera) ist Teil der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK). Sie ist Mitglied der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz. Die EMK umfasst in der Schweiz rund 100 Gemeinden mit rund 4'500 Mitgliedern (Stand August 2022).[1]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz ist rechtlich als Verein organisiert und hat ihren Sitz in Zürich. Die schweizerischen Kirchgemeinden sind in den folgenden vier regionalen Distrikten zusammengefasst: Berner Distrikt, District francophone (französischsprachiger Distrikt), Distrikt Nordostschweiz und Distrikt Nordwestschweiz.[2]
Die EMK Schweiz gehört zur Jährlichen Konferenz (Synode) Schweiz-Frankreich-Nordafrika und zur übergeordneten Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa (ZK MSE).[3] Die ZK MSE setzt sich aus 13 Ländern zusammen (Albanien, Algerien, Belgien, Frankreich, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Serbien, Tschechien, Tunesien, Ungarn).[4]
Leitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bischof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der für Mittel- und Südeuropa (und damit auch für die Schweiz) zuständige Bischof ist der Schweizer Stefan Zürcher. Er wurde 2022 zum Bischof gewählt und geweiht. Sein Amt trat er am 1. Februar 2023 an, die Übergabe der Kirchenleitung für die Schweiz erfolgte im Rahmen der Jährlichen Konferenz (Synode) vom 14. bis 18. Juni 2023 in Lenk im Simmental.[5][6] Stefan Zürcher ist Nachfolger von Bischof Patrick Streiff, der sein Amt im Jahr 2006 angetreten hatte.[5]
Exekutivkomitee
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das auf der Ebene der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa angesiedelte Exekutivkomitee führt die laufenden Geschäfte der Zentralkonferenz zwischen ihren Tagungen.[7] Der Bischof ist von Amtes wegen Vorsitzender des Exekutivkomitees.[7]
Kabinett
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das für die EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika zuständige Kabinett besteht aus dem Bischof und den vier Distriktsvorstehern (Brigitte Moser, Etienne Rudolph, Serge Frutiger, Stefan Zolliker). In Zusammenarbeit mit den zuständigen Kommissionen und Ausschüssen ist das Kabinett für geistliche Angelegenheiten der Kirche zuständig und befasst sich insbesondere mit personellen Fragen.[2]
Vorstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Sommer 2014 ist der Vorstand das Leitungsgremium der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika. Der Vorstand setzt sich sowohl aus Laien als auch aus Pfarrerinnen und Pfarrern der EMK zusammen. Der Bischof und die vier Distriktsvorsteher sind von Amtes wegen Mitglieder des Vorstands.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die methodistische Kirche der Schweiz geht auf drei Zweige zurück.[8] Die erste methodistische Gemeinde der Schweiz wurde 1840 in Lausanne infolge der Missionierung durch die britische Wesleyanische Methodistengemeinschaft gegründet. Zweitens begann 1856 der Schweizer Zweig der Bischöflichen Methodistenkirche aus den Vereinigten Staaten von Amerika zu wirken. Als Folge wurde die erste deutsche Predigt in Lausanne am 24. Februar 1856 gehalten. Im gleichen Jahr versammelten sich bis zu 400 Leute im Saal der Zunft zur Waag in Zürich. Ab 1860 begann die Mission in Basel.[9] Als dritter Zweig begann um 1866 die Evangelische Gemeinschaft ihre Arbeit in der Schweiz.[10] Die heutige Evangelisch-methodistische Kirche entstand 1968 aus der Vereinigung der Bischöflichen Methodistenkirche mit der Evangelischen Vereinigten Brüderkirche (zu welcher inzwischen der grösste Teil der Evangelischen Gemeinschaft gehörte).[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Patrick Streiff: Der Methodismus in Europa im 19. und 20. Jahrhundert. Medienwerk der EmK (Deutschland), 2003, ISBN 3-89725-029-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz
- Movement towards Union, 1940–1967. In: umc.org. 2005, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2006 (englisch): „From The Book of Discipline of The United Methodist Church – 2004. Copyright 2004 by The United Methodist Publishing House.“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schweiz. Evangelisch-methodistische Kirche – Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ a b c Kirchenleitung. Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Zentralkonferenz. Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ EMK in Mittel- und Südeuropa. Evangelisch-methodistische Kirche – Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ a b Bischof. Evangelisch-methodistische Kirche – Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Kirchenleitung. Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ a b Reglement der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa. Evangelisch-methodistische Kirche – Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ a b Methodisten. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Alfred Schütz: Die Methodistenkirche in der Schweiz. In: Karl Steckel, C. Ernst Sommer (Hrsg.): Geschichte der Evangelisch-methodistischen Kirche. Christliches Verlagshaus, Stuttgart 1982, ISBN 3-7675-7496-9, S. 123 f.
- ↑ Patrik Streiff: Der Methodismus in Europa im 19. und 20. Jahrhundert. Medienwerk der EmK (Deutschland), 2003, ISBN 3-89725-029-2, S. 80.