Erzgebirge-Saazerland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Region Erzgebirge-Saazerland liegt in Nordböhmen und ist eine der sudetendeutschen Heimatlandschaften. Sie besteht aus den ehemaligen österreichischen Bezirken Brüx, Joachimsthal, Kaaden, Komotau, Podersam und Saaz.

Die Ortsnamen in der Region Erzgebirge-Saazerland um 1900.

Den böhmischen Teil des Erzgebirges bilden die Südabhänge, die Grenze zu Sachsen und damit zu Deutschland verläuft weitgehend auf dem Gebirgskamm. Die von Fichten und Kiefern bewachsenen Hochebenen sind an einigen Stellen von großen Hochmooren bedeckt.[1]

Das Erzgebirge gehört zu den ältesten Gebirgen Europas und dürfte einmal sehr viel höher gewesen sein. Durch jahrtausendelange Erosion blieben vom einstigen Hochgebirge breit hingelagerte, flache Kammrücken mit ein paar Gipfeln, die sich nur wenig über ihre Umgebung erheben. Die höchsten von ihnen, der Keilberg (1244 m), der bereits in Sachsen liegende Fichtelberg (1215 m) und der Spitzberg (1115 m) bilden dabei ein Dreieck, in deren Mitte Gottesgab liegt, höchstgelegene Stadt von Böhmen.[2]

Deutscher Bevölkerungsanteil in den Gemeinden der Region Erzgebirge-Saazerland im Jahr 1890.

Der östliche Teil des Erzgebirgsvorlandes ist ein in der Hauptsache parallel zur langgestreckten Erzgebirgsformation liegendes Becken, das im Tertiär eingebrochen ist. Durchflossen wird es von Eger und Biela. Bei Brüx lag früher der Kommerner See, der jedoch 1834 trockengelegt wurde. Die Ortsnamen Kommern, Seestadtl und Seewiese erinnerten in den folgenden Jahrzehnten noch an diesen großen Wasserspeicher. In einer zeitgenössischen Schilderung hieß es, dass „der See jährlich eine Fläche von mehr als 3.030 Joch bei Hochwasser überschwemmte und durch seine Ausdünstungen die Luft verpestete und Fieber erzeugte“.[3]

Das Saazerland beginnt bei Kaaden, dort wo die Eger die letzten Berge hinter sich lässt und ihre Ufer zu einer breiten Talaue werden, die sich sanft absenkt. Die Eger windet sich hier in vielen Mäandern durch das Becken, dessen Ränder terrassenartig ansteigen, doch kaum vierhundert Meter hoch werden. Solch eine Hügelkette trennt es vom Komotauer Becken im Norden. Im Süden begrenzen es die Duppauer Berge. Nach Osten hin ist das Tal offen.[4]

Das bis dahin weitgehend unbewohnte Erzgebirge wurde im Hochmittelalter besiedelt. Dabei kam es zu einem deutlichen Ausbau des Straßen- und Wegenetzes. Eine dieser Straßen führt von Karlsbad über den bei Sankt Joachimsthal gelegenen Wiesenthaler Pass bis nach Leipzig. Auf 1083 Metern über dem Meeresspiegel bildet sie den höchstgelegenen Weg über das Erzgebirge.

Die Grenze zwischen Böhmen und Sachsen ist in ihrem Verlauf seit über 450 Jahren fast unverändert und zählt damit zu den ältesten noch bestehenden Grenzen Europas. Erstmals festgelegt wurde der Grenzverlauf im Vertrag von Pirna, den Kaiser Karl IV. und die Markgrafen von Meißen im Jahr 1372 schlossen. Zu letzten Korrekturen kam es durch den Vertrag von Eger (1459) und die Wittenberger Kapitulation (1547).

Ihre Stabilität verdankt die böhmisch-sächsische Grenze vielleicht auch der Tatsache, dass sie im Alltag ihrer Anwohner zu vielen Zeiten keine große Rolle spielte. Bis zur Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat 1945/46 besaßen der böhmische und sächsische Teil des Erzgebirges viele kulturelle Gemeinsamkeiten. Über die Grenze hinweg wurde gehandelt.[5]

Rodungen seit der mittelalterlichen deutschen Kolonisierung und die später folgende Blütezeit des Bergbaus haben die dichten Grenzwälder durchgängig gemacht und dem Verkehr erschlossen. Dies schuf die Voraussetzung für Siedlungen sowie für eine karge Landwirtschaft und für vielfältige Gewerbe. Die Bergstädte des Erzgebirges, angelegt nach dem ostdeutschen Kolonialstadtschema mit dem großen Marktplatz und den sich im rechten Winkel schneidenden Straßen, mit einem Grundriss wie auf dem Reißbrett angelegt, gehen fast überall auf Unternehmer und Arbeiter eines Bergwerkes zurück. Zu den Gewerken stießen bald die Männer des Handels und Handwerks. Die Kunde vom Reichtum der Berge an Erzen, das sogenannte „große Geschrei“ oder auch „neue Geschrei“ – es spiegelt sich im Ortsnamen Neugeschrei wieder (später nach Weipert eingemeindet) – ging durch die Lande und zog viele Bergleute an; sie kamen hauptsächlich aus Franken und Sachsen. Städte und andere Siedlungen wuchsen und gediehen im 16. Jahrhundert. Ihre Lage richtete sich zumeist nach den Schächten und Arbeitsplätzen, sie entstanden also oft an siedlungsfeindlichen Stellen, die der Ungunst des Klimas ausgesetzt waren.[6]

Besonders die Silbervorkommen waren sehr bedeutend. Zu den großen Silbergruben kam als jüngste das besonders ergiebige St. Joachimsthal hinzu, Eigentum der Grafen Schlick. Hier wurde der Thaler, ursprünglich Joachimsthaler, zuerst geschlagen, der dann als Dollar seinen Siegeszug um die Welt angetreten hat.[7]

Wie in anderen Teilen Böhmens auch, hatten in der Region Erzgebirge-Saazerland viele deutsche Städte unter den Hussitenkriegen schwer zu leiden. Kaaden und Komotau wurden niedergebrannt.[8]

Von einschneidender Bedeutung für die Region war die Besetzung durch tschechoslowakisches Militär im Winter 1918/19 und die Vorenthaltung des Selbstbestimmungsrechts der Völker. Am 4. März 1919 demonstrierten viele Deutsche für ihr Selbstbestimmungsrecht. Den äußeren Anlass boten die Wahlen zum deutschösterreichischen Nationalrat, an denen sich die Sudetendeutschen im Sinne ihrer staatsrechtlichen Erklärung vom Herbst 1918 hätten beteiligen müssen, was ihnen aber von der tschechischen Besatzungsmacht verwehrt wurde. Die sozialdemokratische Partei hatte zum Generalstreik aufgerufen und zeichnete als Veranstalterin der Kundgebungen. Die Hauptredner waren überall Sozialdemokraten. In einigen Orten wurde die tschechische Besatzung nervös, in anderen hatte sie es wohl von Anfang an auf ein bewaffnetes Einschreiten abgesehen. Insgesamt waren 54 Todesopfer in den Sudetenprovinzen zu beklagen, davon alleine 25 in Kaaden (darunter viele Frauen und Kinder).[9]

Durch den zunehmenden Kohlebergbau im Erzgebirgsvorland, wie zum Beispiel dem Brüxer Becken, änderte sich nicht nur das Erscheinungsbild der Landschaft, sondern auch die Zusammensetzung der Bevölkerung. Zwischen 1869 und 1930 hat sich die Bevölkerung dieses Landstrichs verdreifacht. Um 1935 waren 29 v.H. des einst rein deutsch besiedelten Braunkohlebeckens Tschechen. Während die Deutschen in Komotau noch 85,2 v.H. ausmachten, waren es in Brüx nur noch 63,8 v.H. Die nationalen Verhältnisse änderten sich vor allem durch den Zuzug der Industrie- und Bergarbeiter. In deutschen Städten und Dörfern bildeten die Tschechen zunächst Minderheiten, die sich, unterstützt von der Regierung der Ersten Tschechoslowakischen Republik, ständig ausbreiteten. Der ländliche Charakter des Vorlandes ist schließlich einer riesigen Industrielandschaft gewichen.[10]

Bereits während des Zweiten Weltkrieges bereitete die tschechoslowakische Exilregierung die Enteignung und Vertreibung der deutschen Bevölkerung vor – sie war entschlossen, die Aussiedlung der Mehrheit der Deutschen um jeden Preis durchzuführen. Sie verließ sich darauf, dass es mit Hilfe Sowjets sehr schnell gelingen würde, diese Absicht in die Tat umzusetzen und die westlichen Großmächte vor vollendete Tatsachen zu stellen. Das Fehlen zentraler Weisungen und einer klaren Abgrenzung der Kompetenzen zwischen militärischen und zivilen Organen erzeugte ein Wirrwarr von Zuständigkeiten und gab einigen selbst ernannten Rächern die Möglichkeit sich auszustoben. So kam es vor allem im Mai und Juni 1945 an vielen Orten zu Gewalttaten an entwaffneten und festgenommenen Deutschen, an Personen, die als Nationalsozialisten und Kollaborateure erkannt oder nur als solche bezeichnet wurden. In aller Öffentlichkeit fanden Lynch- und Selbstjustiz sowie Exekutionen statt. Die fast vollständige Vertreibung der Deutschen Bevölkerung fand vor allem in den Jahren 1945 und 1946 statt.[11] Zu den größeren und bekannteren Ausschreitungen im Frühjahr 1945 zählen das Massaker von Postelberg vom 3. bis 7. Juni mit mindestens 763 Todesopfern, die Ereignisse in Komotau am 9. Juni mit 14 bis 16 Toten und dem anschließenden Todesmarsch nach Maltheuern mit über 70 weiteren Toten[12] sowie die Ermordung von 24 Personen in Duppau, ebenfalls im Juni 1945[13].

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Braunkohleabbau derart ausgeweitet, dass ihm sogar der historische Stadtkern der Bezirksstadt Brüx (nun Most genannt) weichen musste: Im Jahr 1964 fasste die tschechoslowakische Regierung den Beschluss zum Abriss der Altstadt, der dann in den Jahren von 1967 bis 1982 erfolgte.[14] Einen Teil der Abbrucharbeiten übernahm ein Filmteam von Metro-Goldwyn-Mayer für die Produktion des Hollywoodfilms Die Brücke von Remagen. Den Kampf um die Innenstadt von Remagen drehte das Filmteam in der Brüxer Altstadt. Filmtechniker legten mithilfe von TNT und Dynamit reihenweise Gebäude in Schutt und Asche, während dazu die Filmsoldaten Krieg spielten.[15]

Die Stadt Duppau wurde nach der Vertreibung der Deutschen dem Verfall preisgegeben. Seit 1955 gehört sie samt Umgebung zum Truppenübungsplatz Hradiště und wurde bis auf die Grundmauern abgetragen.[16]

Als Reichtum des Erzgebirges galt seit jeher der Wald, der in den Niederungen und am Abfall zur Ebene aus Laubhölzern besteht, weiter oben hauptsächlich aus Fichten und Kiefern. Mit der Forst- und Holzarbeit konnten sich viele Menschen ihr Brot verdienen.[17] Hinzu kam der Bergbau, denn das Gebirge war „reich an armen Erzen“, deren Abbau sich trotz geringen Metallgehalts lohnte. Schwierig gestalte sich die Landwirtschaft, denn der Winter kam früh und dauerte lange. Daher musste fast jede Generation mit mindestens einer großen Hungersnot rechnen.[18]

Mit der Erschöpfung des Bergsegens, für die der Dreißigjährige Krieg, der mancherorts betriebene Raubbau, Wassereinbrüche, die Ansprüche des Staates an den Erträgen kam die Not über viele Menschen. Nur noch Stollenreste, Halden und viele Ortsnamen wiesen auf den einstmals blühenden Bergbau im Erzgebirge hin, der die Landesherrscher reich gemacht und der Bevölkerung ein Auskommen geboten hatte. Doch nur wenige Erzgebirgler suchten anderswo eine neue Existenz, stattdessen bewahrheitete sich das Sprichwort „Not macht erfinderisch“: neue Erwerbszweige wie das Spitzenklöppeln entstanden. Barbara Uttmann, die Frau eines reichen Annaberger Bergherrn, führte es im Erzgebirge ein. Von Annaberg aus verbreitete es sich im ganzen Erzgebirge. Eigene Klöppelschulen entstanden, in denen die Mädchen schon im schulpflichtigen Alter unterwiesen wurden. Das Klöppeln warf allerdings letztendlich nur einen geringen Verdienst ab; infolge des Wettbewerbs maschineller Techniken wurde es in neuerer Zeit nur noch von wenigen Frauen gepflegt. Vor dem Zweiten Weltkrieg sollen im Erzgebirge noch um die 20.000 Frauen und Mädchen als Spitzenklöpplerinnen beschäftigt gewesen sein. Erzeugnisse der Heimarbeit waren vor allem Holzwaren, umsponnene Knöpfe, Stickereien, Quasten, Schnüre, Web-, Wirk- und Strickwaren. Ferner betrieb man Handschuhnäherei. An Industriestandorten war das Erzgebirge nicht sonderlich reich, doch gab es bedingt durch den Holzreichtum Sägemühlen, Holzschleifereien, Korbflechtereien und papiererzeugende Unternehmen. An manchen Orten wie in Görkau herrschte die Textilindustrie vor.[19] Auch andere kleinere Industrien entstanden nach und nach: Vom Spielzeugschnitzen zum Instrumentenbau, oder vom Zinngießen zum Nägel- und Nadelmachen. Das Schwergewicht lag dabei auf Exportartikeln. Es war Aufgabe der Unternehmer, Neues, besonders aber das zu finden, was sich gut verkaufen ließ.[20]

Das Becken im Erzgebirgsvorland war ursprünglich durchwegs deutsches Bauernland. Durch den Abbau der hier teilweise nur wenige Meter unter der Erdoberfläche lagernden größten Braunkohlevorkommen Europas im Tagebauverfahren, der schließlich großwirtschaftliche Bedeutung erlangte, wurde jedoch mehr und mehr wertvoller Ackerboden vernichtet. Wichtige Eisenbahnlinien, die parallel zum Hauptzug des Erzgebirges verlaufen und die Kohle auf dem Landwege befördern, vor allem zu den großen Elbe-Umschlaghäfen, haben viel zum wirtschaftlichen Wachstum und zur Industrialisierung dieses Teils der Region Erzgebirge-Saazerland beigetragen.[21]

Das Saazer Land weist ergiebige Böden und ein mildes Klima auf, wodurch es zum fruchtbarsten Gebiet Westböhmens wurde. Hier wuchsen Weizen und Zuckerrüben und gediehen die edleren Obstsorten. Gemüse konnte im Feldbau gezogen werden und Saazer Gurken waren weithin bekannt. Vor allem zogen sich um Podersam, Saaz und Postelberg Hopfengärten hin, sie waren das Wahrzeichen des Saazer Landes. Sein Anbau lohnte sich, weil man keine große Flächen benötigte, um lohnende Erträge zu erzielen. Die Hopfenpflücker kamen aus den angrenzenden Gebieten, aus dem Kaiserwald und dem Tepler Hochland, vom Erzgebirge herunter und aus der Duppauer Gegend. Hopfen pflücken war zwar keine leichte Arbeit, wurde aber gut bezahlt. Wie die Hopfenpflücker, kamen viele Hopfenhändler von weither. Besonders aus den kleinen Städten und Dörfern im Kaiserwald. Sie kauften den Hopfen auf den Märkten in Saaz, Podersam und Postelberg und verfrachteten sie mit eigenen schweren Fuhrwerken. Ihre Fuhrleute fuhren nach Eger, Pilsen und Budweis, aber auch nach Österreich, Bayern und darüber hinaus. Mit dem Bau der Eisenbahn änderte sich alles. Dabei hatte Saaz Glück, sich rasch zu einem wichtigen Knotenpunkt zu entwickeln, von dem aus Aussig und Komotau ebenso gut zu erreichen waren wie Prag, Pilsen, Eger und Karlsbad. Dies bedeute jedoch das Ende des Zwischenhandels. Denn nun schickten die großen Brauereien ihre Aufkäufer unmittelbar nach Saaz und verfrachteten den Hopfen mit der Bahn. Weil Saazer Hopfen zu den besten Hopfensorten der Welt gehört und entsprechend begehrt war, wurde die Anbaufläche ständig vergrößert, bis das Saazer Land zu den größten Hopfenanbaugebieten Europas zählte.[22]

Wie keine andere Region weltweit wird das Erzgebirge mit der Advents- und Weihnachtszeit in Verbindung gebracht. Die Gründe dafür liegen in der jahrhundertealten Bergbautradition des Gebietes. In den Gruben des Erzgebirges gingen die Bergleute einer äußerst gefährlichen Arbeit nach. Die beständige Lebensgefahr ließ viele von ihnen besonders fromm werden. Große Verehrung genoss die hl. Barbara, Schutzpatronin der Bergarbeiter. Ihr Namenstag, der 4. Dezember, wurde zu einem bedeutenden Feiertag des Erzgebirges. Bis heute finden die traditionellen erzgebirgischen Bergparaden stets im Advent statt. Die Lichtsymbolik dieser Zeit hatte für die Bergleute, die oft während des gesamten Winterhalbjahres kein Tageslicht sahen, ganz besondere Bedeutung. Das Weihnachtsfest markierte für sie zugleich die Wintersonnenwende und damit die Rückkehr des Lichtes. Entsprechend feierlich wurde die „Mettenschicht“, die letzte Arbeitsschicht am Heiligen Abend, begangen: An den verkürzten Arbeitstag schlossen sich ein gemeinsames Festessen und der Besuch der Christmette an. Auch die weltberühmte erzgebirgische Volkskunst steht in Verbindung zum Bergbau, der starken konjunkturellen Schwankungen unterworfen war. Wann immer die Erträge aus der Erzförderung zurückgingen, waren die im Bergbau Beschäftigten auf einen Zusatzverdienst angewiesen. Diesen fanden sie häufig im Spitzenklöppeln und der Kunstschnitzerei – Tätigkeiten, die bevorzugt im Winter ausgeübt wurden, wenn keine landwirtschaftlichen Arbeiten anstanden. Die künstlerischen Erzeugnisse des Erzgebirges wurden so für ihre weihnachtlichen Motive bekannt.[23]

Alles, was man bergmännisches Brauchtum nennen kann, war stark zunftgebunden. Es regelte nicht nur das Jahr und seine Feste, sondern schuf auch – und das eigentlich viel stärker – viele berufliche Grundlagen und musste daher zwangsläufig abgebaut werden, als der Bergbau aufhörte. Was sich erhalten hat, war vielfach nur noch Erinnerung an eine große Zeit. Für Generationen regierte die nackte Not in den Dörfern und Städtchen des Erzgebirges. Not lehrt zwar beten, gibt aber nur selten Anlass zu Spiel und Tanz. Wer Tag für Tag hart arbeiten muss, um das Nötigste zum Leben zu schaffen, hat wenig Sinn und noch weniger Zeit für die Pflege alten oder die Schaffung neuen Brauchtums. Dennoch sang und klang es im Erzgebirge. Viele dort entstandene Lieder sind Volkslieder geworden.[24]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Rudolf Hemmerle: Heimat Nordböhmen: Regierungsbezirk Aussig ; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 2). Kraft, Mannheim 1980, S. 6.
  2. Rolf Nitsch: Heimat Westböhmen: Regierungsbezirk Eger; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 4). Kraft, Mannheim 1981, S. 7.
  3. Rudolf Hemmerle: Heimat Nordböhmen: Regierungsbezirk Aussig; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 2). Kraft, Mannheim 1980, S. 8 f.
  4. Rolf Nitsch: Heimat Westböhmen: Regierungsbezirk Eger; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 4). Kraft, Mannheim 1981, S. 11.
  5. Erzgebirge-Saazerland. Sudetendeutsche Landsmannschaft, abgerufen am 10. Januar 2024.
  6. Rudolf Hemmerle: Heimat Nordböhmen: Regierungsbezirk Aussig; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 2). Kraft, Mannheim 1980, S. 6 f.
  7. Emil Franzel: Sudetendeutsche Geschichte. Adam Kraft Verlag, Mannheim 1987, S. 73.
  8. Emil Franzel: Sudetendeutsche Geschichte. Adam Kraft Verlag, Mannheim 1987, S. 123.
  9. Emil Franzel: Sudetendeutsche Geschichte. Adam Kraft Verlag, Mannheim 1987, S. 332 f.
  10. Rudolf Hemmerle: Heimat Nordböhmen: Regierungsbezirk Aussig; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 2). Kraft, Mannheim 1980, S. 9.
  11. Flucht und Vertreibung: Europa zwischen 1939 und 1948 (= Geo). Ellert & Richter, Hamburg 2004, ISBN 978-3-8319-0173-9, S. 154 ff.
  12. Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa: eine Dokumentation. 2: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei: 2. Sonderausg Auflage. Weltbild-Verl, Augsburg 1994, ISBN 978-3-89350-560-9, S. 293 und 413.
  13. Wilhelm Turnwald: Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen. 1951, S. 217 f.
  14. Geschichte: Most. 14. September 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. September 2016; abgerufen am 15. Januar 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mesto-most.cz
  15. Remagen: Hollywoods verfluchte Brücke. Der Standard, abgerufen am 15. Januar 2024.
  16. Rudi Hauptmann: Duppau: begrabene Heimatstadt. 2004, S. 12 ff.
  17. Rudolf Hemmerle: Heimat Nordböhmen (= Heimatlandschaften. Band 2). Adam Kraft Verlag, Mannheim 1980, S. 6.
  18. Rolf Nitsch: Heimat Westböhmen (= Heimatlandschaften. Band 4). Adam Kraft Verlag, Mannheim 1981, S. 7.
  19. Rudolf Hemmerle: Heimat Nordböhmen: Regierungsbezirk Aussig; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 2). Kraft, Mannheim 1980, S. 6 ff.
  20. Rolf Nitsch: Heimat Westböhmen (= Heimatlandschaften. Band 4). Adam Kraft Verlag, Mannheim 1981, S. 19 f.
  21. Rudolf Hemmerle: Heimat Nordböhmen: Regierungsbezirk Aussig; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 2). Kraft, Mannheim 1980, S. 9.
  22. Rolf Nitsch: Heimat Westböhmen: Regierungsbezirk Eger; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 2). Kraft, Mannheim 1981, S. 11.
  23. Erzgebirge-Saazerland. Sudetendeutsche Landsmannschaft, abgerufen am 10. Januar 2024.
  24. Rolf Nitsch: Heimat Westböhmen: Regierungsbezirk Eger; Bildband (= Heimatlandschaften. Band 4). Kraft, Mannheim 1981, S. 19.