Erato
Erato (griechisch Ἐρατώ,[1] Eratṓ, deutsch „die Liebevolle“, „die Liebliche“, „die Geliebte“;[2] Betonung auf der ersten oder zweiten Silbe, im Griechischen auf der letzten Silbe) ist in der griechischen Mythologie eine der neun Musen. Sie ist die Muse der Liebesdichtung,[3] des Gesanges und des Tanzes. Erato ist eine Tochter des Zeus und der Mnemosyne.[4][5]
Der griechische Dichter Apollonios von Rhodos ruft Erato an,[6] damit er von der Liebe Jasons und Medeas singen kann. Beim römischen Dichter Ovid ist es Erato selbst, die von Kronos und Rhea und der Geburt des Zeus erzählt.[7]
Eine andere Erato, eine Nereide, soll in älterer Zeit Prophetin des Pan gewesen sein, der in Lykosoura in Arkadien ein Heiligtum hatte, wo man sein Orakel einholte. Erato war Gattin des Arkas. Mit Arkas hatte sie drei Söhne: Azan, Apheidas und Elatos.
Eine weitere Erato ist eine der Thespiaden, der fünfzig Töchter des Thespios, mit denen Herakles Söhne zeugte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Wilhelm Stoll: Erato 1). In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1295 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Erato im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Datensatz „Erato“ im Mythoskop, dem Webportal zu antiken Mythen
- ca. 50 Photos von Darstellungen der Erato in der Kunst, in der Warburg Institute Iconographic Database.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hesiod, Theogonie 78; Platon, Phaidros 259d; Apollonios Rhodios 3,1; Bibliotheke des Apollodor 1,3,2; Diodor 4,7,3
- ↑ Diodor 4,7,1: „weil sie ihre Schützlinge beliebt und liebenswert macht“; Ovid, Fasti 4,196: „weil sie ihren Namen von der zärtlichen Liebe hat“
- ↑ Vgl. Platon, Phaidros 259c
- ↑ Hesiod, Theogonie 52–54; 915–917; Bibliotheke des Apollodor 1,3,1–2; Diodor 4,7,1
- ↑ Wilhelm Heinrich Roscher: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band, Nr. 7. Georg Olms, 1978, ISBN 978-3-487-00925-4 (1775 S.).
- ↑ Apollonios von Rhodos, Argonautika 3,1–5
- ↑ Ovid, Fasti 4,195–206