Diskussion:Miklós Jancsó
An Stelle eines Nachrufes
[Quelltext bearbeiten]Ab Ender der 1970er hatte ich den Eindruck, dass Jansco auf der Stelle trat. Mit Roter Psalm hatte er sein Thema, die Geschichte Ungarns als Parabel des ewigen Kampfes zwischen Freiheit des Individuums und der Nichtrealisierbarkeit in einer Gesellschaft (wie in Die Hoffnungslosen) zum Höhepunkt gebracht. Einen Konflikt für den er wohl auch keine ganz persönliche Lösung finden konnte. Mit Allegro Barbaro versuchte er eine Lösung in wunderschön fotografierten und quälenden Bildern anzubieten, gelungen ist es ihm meiner Meinung nach nicht mehr. Zur gleichen Zeit und nur wenige Jahre später drehte Andrei Tarkowski seine Filme Andrej Rubljow und Stalker. Dort aber war der Traum einer gerechten Gesellschaft einem Albtraum der Bedrohung des Lebensanspruches des Einzelnen gewichen. Letztlich quälte Tarkowski sich und die Zuschauer zur Hoffnung, eine Hoffnung, welche bei Jansco wie ein Märchen oder Traum erschien, bei Tarkowski aber viel schmutziger und elender als reale Chance verstanden werden konnte. Einer der ganz Großen ist gegangen. Miklos, die schöneren Bilder hast du fotografiert. Danke. TK-lion (Diskussion) 23:06, 31. Jan. 2014 (CET)