Diskussion:Kaiser-Wilhelm-Schacht (Clausthal)

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von JuTe CLZ in Abschnitt Tagesförderstrecke
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Stadtgebiet

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Die Aussage, dass sich die Tagesanlagen im Stadtgebiet befanden, sollte relativiert werden. Sie sind (natürlich) nicht innerhalb der geschlossenen Bebauung angelegt worden, sondern auf der Wiese außerhalb der Stadt, genau wie alle anderen Clausthaler Zechen. Erst Jahrzehnte später ist die Stadt um diese Zechen "herumgewachsen". Der Artikel erweckt den Eindruck, als wären diese Bauten mitten in das bereits bestehende Stadtgebiet gebaut worden. Das war natürlich nicht der Fall. --87.147.31.249 19:21, 8. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Stimmt. Ich habe es etwas umformuliert. Gruß, --JuTe CLZ (Diskussion) 23:18, 8. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Untertägige Stromerzeugung

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Im Artikel stand bisher „1913 wurde die erste Pelton-Turbine zur Stromerzeugung auf dem Niveau des Ernst-August-Stollens aufgestellt.“.

In der „Glückauf – Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift“, Ausgabe 9.12.1905, steht: „… wird der unterirdischen Zentrale im Schacht Kaiser Wilhelm II entnommen, die auch für den Betrieb auf der tiefsten Wasserstrecke die Energie liefert. Die Betriebsspannung der Anlage, die aus zwei mit Peltonrädern direkt gekuppelten Dynamos besteht, beträgt 330 Volt. Beide Generatoren können 90–100 Ampère in die Leitung abgeben.“

Wenn ich davon ausgehe, dass es sich um dieselbe Anlage handelt (was sehr wahrscheinlich ist), kann das Jahr 1913 im Artikel nicht stimmen. Wie ich schon im Artikel Tiefste Wasserstrecke geschrieben habe, wurde bereits 1898 die elektrische Grubenbahn auf Niveau dieser Tiefsten Wasserstrecke von der Anlage im Kaiser-Wilhelm-Schacht mit Strom versorgt. Die Feldbahn war von 1900 bis 1905 in Betrieb, die Zeitschrift ist von 1905. Ich habe diesen Satz deshalb allgemeiner umformuliert auf „Ende des 19. Jahrhunderts“ und umgesetzt. --BRFBlake (DiskussionBewerte mich!Vertrauen) 11:17, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten


Tagesförderstrecke

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Danke für die Ergänzung, BRFBlake. Aber:

Die Kosten dieser Art der Tagesförderung betrugen 0,15 Mark/Tonnenkilometer. Obwohl der Betrieb besonders im Winter nur eingeschränkt möglich war, lagen diese Kosten 0,06 Mark niedriger als bei der untertägigen Förderung mit Erzkähnen.

Warum hat man dann die Tagesförderbahn wieder außer Betrieb genommen? Ich bin bislang immer davon ausgegangen, dass die Förderung mit Erzkähnen besonders wirtschaftlich war, da ein Mann 8 Tonnen bewegen konnte. Die Tagesförderbahn war nur eine Krücke, als die Förderung zu Wasser vorübergehend nicht möglich war. Das ist irgendwie nicht ganz logisch. Grüße --Hahnenkleer (Diskussion) 12:35, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten

Zusammenfassend gesagt hatte man bis Ende des 19. Jahrhunderts die relativ komplizierte Förderung über mehrere Schächte und Strecken vornehmen müssen. Um diesen Vorgang zu vereinfachen und vor allem Kosten einzusparen, entschied man sich, die Tiefste Wasserstrecke zur Sammel- und Hauptförderstrecke auszubauen. Der Ottiliae-Schacht war nach diesen Umbaumaßnahmen als Hauptförderschacht vorgesehen, musste aber wesentlich abgeteuft und mit besseren Maschinen ausgestattet werden. Diese Umbauphase dauerte von 1900 bis 1905. In diesen fünf Jahren musste man irgendwie die Erze zu Tage fördern und als einziger leistungsfähiger Schacht stand der Kaiser-Wilhelm-Schacht zur Verfügung. Da sich die Erzaufbereitung aber beim Ottiliae-Schacht befand, musste man diese Tagesförderstrecke aufbauen, um die Erze „schnell“ zur Aufbereitung bringen zu können.
Als Ende 1905 der Ottiliae-Schacht dann wieder in Betrieb genommen werden konnte und die Tiefste Wasserstrecke mit einer erweiterten Grubenbahn ausgestattet war, wurde die Tagesförderstrecke überflüssig, weil ja nun die Erze wieder direkt im Ottiliae-Schacht zu Tage gefördert und der unmittelbar benachbarten Aufbereitung zugeführt werden konnten. Laut Ebeling, der Ende 1905 darüber schrieb, habe dieser gesamte Umbau die Förderkosten mindestens halbiert und es sollen etwa 100 Bergleute eingespart worden sein. Damals soll ein Arbeitermangel bestanden haben, weshalb dieses freiwerdende Personal wohl sehr willkommen war. --BRFBlake (DiskussionBewerte mich!Vertrauen) 12:48, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Verstehe ich es dann richtig, dass die Tagesförderbahn günstiger war als die Förderung über den Ernst-August-Stollen, aber dass die Förderung über die Tiefste Wasserstrecke wiederum günstiger war, als die Tagesförderbahn? --JuTe CLZ (Diskussion) 19:39, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Ja, das ist so richtig. Vor 1900 erfolgte eben die Schachtförderung über verschiedene Schächte an verschiedenen Stellen. Im Fall des Erzes der Grube Bergmannstrost eben beispielsweise absolut umständlich, wie man auch frühzeitig erkannte. Deshalb wurde eben die Tiefste Wasserstrecke zur zentralen Streckenföderung und der Ottiliae-Schacht zur zentralen Schachtförderung ausgebaut. Ursprünglich sollten die Sumpfstrecke bzw. der Schacht diese Funktionen nicht erfüllen. Die Förderung auf der Tagesförderstrecke hatte eben Gefälle und mit Witterungseinflüssen zu kämpfen. Hinzu kam, dass hierüber nur das Erz aus dem oberen und unteren Burgstätter Revier gefördert wurde. Dass das ganze neue System dann relativ „alternativlos“ funktioniert haben muss, zeigt meiner Meinung nach, dass es wohl von 1905 bis 1930 in unveränderter Weise weitergenutzt wurde. --BRFBlake (DiskussionBewerte mich!Vertrauen) 20:11, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Jetzt erschließt sich das Ganze. Allerdings kommen diese Nuancen im Text nicht so ganz durch. Gruß, --JuTe CLZ (Diskussion) 20:54, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Ich hatte eigentlich versucht, den Gesamtzusammenhang auf die jeweiligen Schächte niederzubrechen. Insgesamt betrifft das eben ein halbes Dutzend Schächte und mindestens die Tiefste Wasserstrecke. Da es aber keinen Oberartikel speziell zum Bergbau um Clausthal-Zellerfeld gibt, ging es meiner Meinung nach nicht anders. Ich kann nur empfehlen, den Artikel über die Tiefste Wasserstrecke zu lesen, weil ich dort auch noch einmal versucht habe, den Gesamtzusammenhang darzustellen. --BRFBlake (DiskussionBewerte mich!Vertrauen) 21:05, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Hoppla. Den Artikel kannte ich ja noch gar nicht. ;-) --JuTe CLZ (Diskussion) 22:35, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Ich will keine Eigenwerbung betreiben, aber vielleicht sind bei der Auflistung meiner erstellten Artikel noch mehr interessante Artikel dabei.
Zum Thema: Ich habe noch eine Kostenauflistung gefunden. Die Förderkosten für einen Raummeter Erz 1897/1898 inklusive Schachtförderung und Einsatz von Erzkahn kostete 1,6154 Mark. 1905/1906 betrugen diese Förderkosten inklusive Schachtförderung und Förderung auf Tiefster Wasserstrecke mit der Bahn 0,7788 Mark. Die Förderungskosten im Ottiliae-Schacht sind nach seinem Umbau zwischen 1900 bis 1905 von 1,1886 auf 0,4366 M/Raummeter gefallen. Im Fall der Aufbereitungsanlage (die bisher nirgendwo ausführlich erwähnt sind, weil sie einen eigenen Artikel verdienen würde) wurden 200 Arbeiter überflüssig. --BRFBlake (DiskussionBewerte mich!Vertrauen) 22:42, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Stimmt. Die Aufbereitungsanlage wäre wirklich einen Artikel wert. Leider ist davon heute nichts mehr zu sehen, außer ein paar Fundamenten. --JuTe CLZ (Diskussion) 23:12, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten

Hydrokompressor

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Hier stimmt was nicht:

Für diesen Vorgang verbrauchte man 280 Tonnen Wasser pro Minute bzw. 168 Kubikmeter pro Arbeitsschicht.

Ein Kubikmeter Wasser wiegt eine Tonne. 280 Tonnen Wasser pro Minute bedeuten 280 Kubikmeter pro Minute bzw. 4,6 m³/s. Wenn der Hydrokompressor eine Schicht von 8 Stunden durchlief, dann waren das 280 x 60 Min/Std * 8 Stunden = 134.000 cbm/Schicht. Soviel Wasser stand auch nicht zur Verfügung. Der Dammgraben konnte eigentlich nur etwa 400 l/s im Mittel anliefern und innerhalb von Clausthal konnte auch nicht mehr so viel dazufließen. Außerdem waren ja noch andere Wasserverbraucher zu versorgen.

Ist es denkbar, dass es tatsächlich 280 Liter Wasser pro Minute waren und dass die Schicht 10 Stunden dauerte? Dann würde es rechnerisch hinhauen.

Grüße --JuTe CLZ (Diskussion) 19:37, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten

Ich habe die Quelle jetzt noch einmal gesichtet. Dort steht wörtlich: „Der Wasserverbrauch stellt sich dabei auf 280 t in der Minute = 168 cbm in der Schicht.“ Ich habe es zwar nicht nachgerechnet, war aber schon überrascht, weil 280 Tonnen nach „sehr viel Wasser“ klingt. Später steht in der Quelle, dass eine Arbeitsschicht 10 Stunden inklusive 1 Stunde Frühstückspause gedauert hat. Somit wird es wohl 280 l/min sein, was ich im Artikel geändert habe. Danke. --BRFBlake (DiskussionBewerte mich!Vertrauen) 20:17, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten
Vielen Dank. --JuTe CLZ (Diskussion) 20:51, 7. Sep. 2016 (CEST)Beantworten