Deutschordensballei Sachsen
Die Deutschordensballei Sachsen war eine Ballei (mittellateinisch ballivus = Aufseher[1]), d. h. eine Ordensprovinz im Reichsgebiet, des Deutschen Ritterordens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ballei Sachsen findet ihre erste Erwähnung im Jahr 1214 und wurde später von einem Landkomtur mit Sitz auf der Deutschordenskommende Lucklum im heutigen Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen) verwaltet. Sie war einer der zwölf Unterbezirke des Deutschen Ritterordens. Die Ballei umfasste Nieder- und Obersachsen, damals das Gebiet zwischen Weser und Elbe. Die Ballei war zentraler Verwaltungssitz der Kommenden:
Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts zu den großen Grundbesitzern des heutigen Mitteldeutschlands gehörend, war ihre Entwicklung zu diesem Zeitpunkt weitgehend abgeschlossen. In der Reformation wurde Sachsen zu einer protestantisch-lutherischen Ballei und wurde im Jahr 1809 durch die Säkularisation aufgelöst.
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Die Ordenskirche und das Herrenhaus in Lucklum
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Kommende Lucklum um 1654, Stich von Matthäus Merian
Landkomture
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ballei Sachsen wurde von folgenden Landkomturen der Kommende Lucklum geleitet:
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Friedrich Maximilian vom Stain
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Otto Diedrich von Bülow
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August Wilhelm von Grote
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Daniel Chr. Georg von der Schulenburg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Demel, Bernhard: Die Deutschordensballei Sachsen vom 13.–19. Jahrhundert. Ein Überblick. S. 7–189. IN: Demel, Bernhard: Der Deutsche Orden im Spiegel seiner Besitzungen und Beziehungen in Europa. 2004. 742 S.
- Hildebrandt, Siegfried: Der Deutsche Ritterorden im Mitteldeutschland des 16.–18.Jahrhunderts: Topoi und Personen. IN: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte. Bd. 9.2002. S. 65–81.
- Prasse, Matthias: Der Deutsche Orden in Buro – Komturei, Ordenskirche und historische Gartenanlage. Ein Führer zu Geschichte, Kunst und Architektur. Dresden: Herrenhaus-Kultur-Verlag 2008. ISBN 978-3-00-024926-6
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J.F. Niermeyer & C. Van de Kieft, Mediae Latinitatis Lexicon Minus, Leiden 2002, S. 106