Clara Schlaffhorst

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Clara Schlaffhorst (* 16. Oktober 1863 in Memel, Ostpreußen, heute Klaipėda in Litauen; † 1945) war mit Hedwig Andersen Begründerin der Methode nach Schlaffhorst und Andersen, einer Methode der Atem-, Sprach- und Stimmtherapie.

Schlaffhorsts Familie besaß eine Mühle und Bäckerei. Sie hatte mehrere Geschwister, eine Schwester war Marie Selbmann Schlaffhorst, ihr Bruder Ludwig ging nach New York.[1]

Sie lernte Hedwig Andersen über den Gesangslehrer Julius Hey kennen. Schlaffhorst und Andersen übersetzten 1897 Leo Koflers Lehrwerk The Art of Breathing aus dem Englischen; das übersetzte Buch Die Kunst des Atmens erfuhr bis 1930 19 Auflagen.[2] Ab 1897 arbeiteten beide Gesangspädagoginnen in Berlin auch mit der Konzert- und Gesangslehrerin Amalie Joachim zusammen. 1928 brachten Schlaffhorst und Andersen zusammen das Buch Atmung und Stimme. Gesammelte Aufsätze und Vorträge heraus.

1916 gründeten Schlaffhorst und Andersen die „Schule für Atem- und Gesangskunst“, die erste Ausbildungsstätte in Rothenburg an der Fulda. Diese wurde später nach Hustedt/Südheide (1926–1942) bzw. Seefeld/Pommern (1942–1945) verlegt.

Bis heute wird ihre Methode in der Atem-, Sprech- und Stimmtherapie, die sog. „Methode nach Schlaffhorst und Andersen“ angewendet.

  • zus. mit Hedwig Andersen: Die Kunst des Atmens. Als Grundlage der Tonerzeugung für Sänger, Schauspieler ... sowie zur Verhütung und Bekämpfung aller durch mangelhafte Atmung entstandenen Krankheiten. Leipzig, Breitkopf & Härtel 1897 (Übersetzung aus dem Engl. Leo Kofler The Art of Breathing).
  • Mitarbeit an: Künstlerische Körperschulung, hrsg. von Ludwig Pallat und Franz Hilker. Breslau, Hirt 1923.[3]
  • zus. mit Hedwig Andersen: Atmung und Stimme. Gesammelte Aufsätze und Vorträge. Berlin, Kallmeyer 1928.
  • Ilse Krüger: ‘‘Clara Schlaffhorst. Eine biographische Skizze (Zum 16. Oktober 1963). [Privatdruck], Eldingen 1963.
  • Karoline von Steinaecker: Luftsprünge. Anfänge moderner Körpertherapien. München/Jena, Urban & Fischer 2000.
  • Heidi Noodt: Atmung Stimme Bewegung. Grundelemente der Lehre von Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen, Books on Demand, Norderstedt 2006.
  • Antoni Lang und Margarete Saatweber: Stimme und Atmung. Kernbegriffe und Methoden des Konzeptes Schlaffhorst-Andseren und ihre anatomisch-physiologische Erklärung. 3., komplett überarb., akt. u. ergänzte Aufl. Idstein, Schultz-Kirchner 2020.

Einzelnachweise

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  1. "Die ostpreußische Familie". In: "Das Ostpreußenblatt", 5. März 1994, Folge 9, Seite 5
  2. Vgl. Musikalisch-literarischer Monatsbericht über neue Musikalien, musikalische Schriften und Abbildungen, Februar 1898, S. 68 (online bei ANNO); vgl. Zeitschrift für Musikwissenschaft, Heft 8, 1930, S. 490 (online bei ANNO).
  3. Vgl. Das Tagebuch, Heft 25, 1923, o. S. (online bei ANNO).