Carl Ludwig Wimmel

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Carl Ludwig Wimmel, Lithografie von Carl Heinrich Kitzerow 1830
Gedenkstein für die Opfer des Belagerungswinters 1813/14 in Planten un Blomen
Gedenkstein am ursprünglichen Begräbnisplatz in Ottensen
Krankenhaus St. Georg: Entwurf Wimmel
Millerntorwache, Entwurf 1819

Carl Ludwig Wimmel (* 23. Januar 1786 in Berlin; † 16. Februar 1845 in Hamburg) war ein deutscher Architekt und Baubeamter, der als erster Baudirektor Hamburgs Bedeutung erlangte. Mit seinen dem Klassizismus verpflichteten Bauten prägte er das Stadtbild Hamburgs im 19. Jahrhundert entscheidend mit. Zu seinen bekanntesten noch erhaltenen Bauwerken zählen das Krankenhaus St. Georg und die Hamburger Börse.

Der Sohn eines Steinmetzmeisters kam bereits in jungen Jahren in Kontakt mit Berliner Architekten und Künstlern wie z. B. Karl Friedrich Schinkel, Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch. Nach einer Lehre als Zimmermann arbeitete Wimmel einige Zeit bei Carl Gotthard Langhans, bevor er 1807 nach Hamburg zog, wo er sich in kostenlosen Abendkursen der Patriotischen Gesellschaft fortbildete. Der Leiter der Abendschule, Christian Friedrich Lange, entdeckte Wimmels Talent und empfahl ihn für ein Stipendium der Patriotischen Gesellschaft, mit dessen Hilfe er 1809–1810 bei Friedrich Weinbrenner in Karlsruhe und anschließend an der École polytechnique in Paris studierte. Zum Abschluss seiner Studien absolvierte Wimmel gemeinsam mit den Söhnen Schadows eine mehrjährige Italienreise.

Zurück in Hamburg, machte Wimmel 1814 mit seinem Entwurf eines Denkmals für die im Belagerungswinter 1813/14 vertriebenen Hamburger auf sich aufmerksam, das ursprünglich in Ottensen aufgestellt und später auf die Dammtorfriedhöfe (heute: Planten un Blomen) versetzt wurde. Ein Jahr später gewann er den von der Patriotischen Gesellschaft ausgeschriebenen Architektenwettbewerb zum Bau eines Allgemeinen Krankenhauses in St. Georg, das seinerzeit als modernster Krankenhausbau in Europa galt.

1816 trat Wimmel als 2. Stadtbaumeisteradjunkt in den Hamburger Staatsdienst ein. Da die Stelle des Stadtbaumeisters nach dem Tod des letzten Amtsinhabers Peter Philipp Mehne 1815 nicht wiederbesetzt wurde, war Wimmel nach dem 1. Adjunkten formal der zweithöchste Baubeamte der Stadt[1] und prägte in der Folgezeit das Stadtbild durch zahlreiche öffentliche Bauten entscheidend mit. Nach einer Reform der städtischen Bauverwaltung wurde er 1841 zum Baudirektor ernannt. Seine Amtszeit wurde überschattet vom Hamburger Brand 1842, die anschließende Neugestaltung der Innenstadt konnte Wimmel jedoch nur noch eingeschränkt mitgestalten; er starb nach längerer Krankheit 1845.[2]

Im Bereich des Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs des Ohlsdorfer Friedhofs wird auf dem Sammelgrabmal Architekten unter anderen an Carl Ludwig Wimmel erinnert.

Fassadenentwurf für die Esplanade

Nach Wimmel wurde 1907 der Wimmelsweg in Winterhude benannt.

Der achteckige Turmaufbau und der Turmhelm der St.-Petri-Kirche in Buxtehude ist nicht von Carl Ludwig Wimmel, sondern wurde nach Plänen von J. Wimmel neu errichtet.[3]

  • Manfred F. Fischer: Wimmel, Carl Ludwig. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 3. Wallstein, Göttingen 2006, ISBN 3-8353-0081-4, S. 410–411.
  • Eckart Hannmann: Carl Ludwig Wimmel (1786–1845). Hamburgs erster Baudirektor. In: Dieter Schädel (Hrsg.): Wie das Kunstwerk Hamburg entstand. Von Wimmel bis Schumacher. Hamburger Stadtbaumeister von 1841–1933. (= Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs) Dölling & Galitz, Hamburg 2006, ISBN 3-937-90435-2, S. 24–45.
  • Dieter Schädel und Gisela Schädel (Bearb.), Fritz-Schumacher-Institut (Hrsg.): Der Baumeister Carl Ludwig Wimmel und seine Bauten (1786-1845). Inventarverzeichnis. Verlag Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 2011, ISBN 978-3-923356-97-3.
Commons: Carl Ludwig Wimmel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Der Baumeister Carl Ludwig Wimmel und seine Bauten..., Hamburg 2011, S. 13.
  2. Wohnanschrift 1845 „Wimmel, Carl Ludwig, Bau-Director, St. Georg, b. d. Strohhause no 64“ in: Hamburgisches Adress-Buch bei Staatsbibliothek Hamburg
  3. Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 331–335.