Buhla

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Buhla
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Buhla hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 26′ N, 10° 29′ OKoordinaten: 51° 26′ N, 10° 29′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Eichsfeld-Wipperaue
Höhe: 314 m ü. NHN
Fläche: 8,74 km2
Einwohner: 469 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37339
Vorwahl: 036338
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 019
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Weststr. 2
37339 Breitenworbis
Website: www.eichsfeld-wipperaue.de
Bürgermeister: Rüdiger Wetterau (SPD)
Lage der Gemeinde Buhla im Landkreis Eichsfeld
KarteNiedersachsenHessenKyffhäuserkreisLandkreis NordhausenUnstrut-Hainich-KreisAm OhmbergAm OhmbergAm OhmbergArenshausenAsbach-SickenbergBerlingerodeBodenrode-WesthausenBornhagenBrehmeBreitenworbisBüttstedtBuhlaBurgwaldeDieterodeDietzenrode/VatterodeDingelstädtEcklingerodeEffelderFernaFreienhagen (Eichsfeld)FretterodeGeisledenGeismarGerbershausenGernrode (Eichsfeld)GroßbartloffHaynrodeHeilbad HeiligenstadtHeuthenHohengandernKellaKellaKirchgandernKirchworbisKrombach (Eichsfeld)KüllstedtLeinefelde-WorbisLindewerraMarthNiederorschelPfaffschwendeReinholterodeRohrberg (Eichsfeld)RustenfeldeSchachtebichSchimbergSchwobfeldSteinbach (Eichsfeld)Sonnenstein (Gemeinde)TastungenTeistungenUderVolkerodeWachstedtWahlhausenWehndeWiesenfeld (Eichsfeld)Wingerode
Karte

Buhla ist eine Gemeinde im Landkreis Eichsfeld in Thüringen in Deutschland. Buhla ist eines der wenigen Dörfer im Landkreis Eichsfeld, die nicht zum historischen Eichsfeld gehören. Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Wipperaue.

Blick auf Buhla
Dorfkirche Buhla
Das Wappen derer von Buhla

Die Gemeinde besteht aus zwei Ortsteilen – Buhla und Ascherode. Sie liegt am Fuß der Bleicheröder Berge und der Hasenburg, einer der wichtigsten frühgeschichtlichen Burgen Thüringens ungefähr neun Kilometer östlich von Worbis. Südlich von Buhla verläuft die Bundesautobahn 38 mit einer Anschlussstelle bei Breitenworbis.

Durch Buhla fließt der Krajaer Bach, dessen Quellbereich liegt westlich des Ortes im Ohmgebirge. Er mündet zwischen Kleinbodungen und Lipprechterode in die Bode. Bei Ascherode entspringt der Schmalenbach, der in Bernterode/Schacht in den Rhin mündet, ein Nebenbach der Wipper.

Buhla wurde 1234 erstmals als „Bula“ urkundlich erwähnt[2], andere Namensformen waren „Bola“ (Ort, der vom Wald umgeben ist) und seit 1593 „Buhla“. Um 1556 wurde die Reformation eingeführt. Zunächst gehörte Buhla zur Grafschaft Hohnstein und ab 1650 laut Erbhuldigung zum Kurfürstentum Brandenburg und später zu Königreich Preußen. Buhla gehörte ab 1816 zum Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen (im Landkreises Nordhausen bzw. ab 1888 Landkreis Grafschaft Hohenstein) und seit 1990 zum Bundesland Thüringen.

Der heute zu Buhla gehörige Ortsteil Ascherode war Sitz eines befestigten mittelalterlichen Adelshofes, der bereits am 12. August 1146 erstmals urkundlich genannt wurde.[3] Die Burgstelle lag an der Südostecke des Ortes, dort sind noch Reste der Wallanlage und des befestigten Herrenhofes erkennbar. Die Burgstelle diente der Kontrolle und Sicherung des ehemals bedeutsamen Verkehrsweges von Großbodungen über Ammern nach Mühlhausen.[4] Am 1. März 1951 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Ascherode nach Buhla eingegliedert.

Rittergeschlecht von Buhla

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab dem 13. Jahrhundert war ein hohensteinisches Rittergeschlecht von Buhla (Bula) nachweisbar, insbesondere in Urkunden der Klöster Walkenried und Ilfeld und im 15. Jahrhundert in schwarzburgischen Urkunden. Ab 1283 ist ein befestigter Herrensitz oder ein Gut bekannt. Vermutlich Anfang des 16. Jahrhunderts ist das Adelsgeschlecht ausgestorben. Das Wappen derer von Buhla zeigt drei rechtwinklige Wolfsangeln, eine spätere Version auch zwei Angelhaken.[5] Vertreter des Rittergeschlechts waren:

  • Ludolphus de Bula als Zeuge im Tauschvertrag zwischen Graf Theodericus von Hohnstein mit Ehefrau Oda und dem Kloster Ilfeld (1234) und nochmals 1255, 1259
  • Heinrich von Buhla (1366) und Göpel von Buhla (1400)[6]
  • Hans von Buhla (1420) hat ein Reichslehen in Hainrode[7] und 1437 fällt nach seinem Tode sein Reichslehen in Krimderode an das Reich zurück[8]

Später wechselten die Besitzer des Rittergutes mehrfach, unter anderem an die Herren von Bodenstein (als Lehnsgut) und von Berlepsch.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 684
  • 1995: 677
  • 1996: 685
  • 1997: 679
  • 1998: 675
  • 1999: 663
  • 2000: 672
  • 2001: 631
  • 2002: 621
  • 2003: 619
  • 2004: 616
  • 2005: 614
  • 2006: 605
  • 2007: 590
  • 2008: 571
  • 2009: 565
  • 2010: 554
  • 2011: 519
  • 2012: 524
  • 2013: 515
  • 2014: 516
  • 2015: 512
  • 2016: 498
  • 2017: 497
  • 2018: 493
  • 2019: 479
  • 2020: 471
  • 2021: 470
  • 2022: 472
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Der Gemeinderat von Buhla setzt sich aus acht Gemeinderatsmitgliedern zusammen.

  • SPD: 4 Sitze
  • Die Linke: 1 Sitz
  • Wahlvorschlag Bürger für Buhla: 1 Sitze
  • Wahlvorschlag Parteilose WG Ascherode: 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl 2014)[9]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Rüdiger Wetterau (SPD) wurde am 5. Juni 2016 wiedergewählt.[10]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Schloss Buhla
  • Edgar Rademacher: 775 Jahre Buhla. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. Heft 7/8 2007, Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2007, S. 247
  • Michael Köhler: Vorgeschichtliche Siedlungsfunde von der Buhlaer Untermühle. In: Unser Eichsfeld. 1. Jg. 1992 Heft 1, S. 7–14
Commons: Buhla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer Verlag Rockstuhl, 2016, ISBN 978-3-86777-800-8, S. 94
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer Verlag Rockstuhl, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 20
  4. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 61.
  5. G.A. von Mülverstedt: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch. VI. Band, 6. Abteilung; Ausgestorbener Preussischer Adel: Provinz Sachsen; Nürnberg: Bauer & Raspe, 1884., S. 29 und Bd. 7 (Ergänzungen), 3. Abt., Seite 5
  6. Carl Duval: Das Eichsfeld oder historisch-romantische Beschreibung aller Städte, Burgen, Schlösser, Klöster, Dörfer und sonstiger beachtenswerter Punkte des Eichsfeldes : ein Heimatbuch für Schule und Haus. Sondershausen 1845, Seite 502
  7. RI XI,1 n. 4184, in: Regesta Imperii Online [1] (Abgerufen am 6. September 2017)
  8. RI XI,2 n. 11622, in: Regesta Imperii Online [2] abgerufen am 6. Juni 2020
  9. Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen - endgültiges Ergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 25. Mai 2017.
  10. Bürgermeisterwahlen in Thüringen. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 25. Mai 2017.