ABC-Zeitung
ABC-Zeitung
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Beschreibung | Kinderzeitschrift |
Sprache | Deutsch |
Verlag | Verlag Junge Welt, Verlags-Union Pabel-Moewig (DDR, BRD) |
Hauptsitz | Berlin, Leipzig, Rastatt |
Erstausgabe | 1946 |
Einstellung | 1996 |
Erscheinungsweise | monatlich |
Verkaufte Auflage | 885.000 Exemplare |
Chefredakteur | Gerhard Holtz-Baumert |
Herausgeber | Kurt Egbert Ebert, Malla Naas |
ISSN (Print) | 0001-0375 |
Die ABC-Zeitung war eine monatliche Kinderzeitschrift in der DDR. Sie erschien mit einer Auflage von 885.000 Exemplaren und einem Umfang von acht Seiten (Stand 1989) im Verlag Junge Welt und war Organ des Zentralrates der FDJ und richtete sich als Propagandainstrument an Jungpioniere und Schüler der Klassenstufen 1 bis 3. Vertrieben wurde sie zum Preis von 30 DDR-Pfennig direkt über die Schulen, aber auch am Kiosk.
In der DDR geriet sie 1984 wegen des antisemitischen und antizionistischen Märchens Vom kleinen Feuerdrachen Zion in die Kritik.[1][2]
Symbolfiguren seit den 1960er Jahren waren zwei Kugelmännchen namens Rolli und Flitzi, zu denen sich später ein Knirps namens Schnapp gesellte.
Die ABC-Zeitung wurde am 1. Juli 1946 gegründet und war die älteste Kinderzeitschrift der DDR. Nach dem Ende der DDR erschien sie noch bis Ausgabe 2/1996 in der Verlags-Union Pabel-Moewig, Rastatt, weiter.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Chowanetz: Die Kinderzeitschriften in der DDR von 1946 bis 1960 (= Studien zur Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Band 13, ZDB-ID 193898-8). Kinderbuchverlag, Berlin 1983, DNB 860543714.
- Klaus-Dieter Stamm: Stichworte von A bis Z zu Bildung, Jugend und Gesellschaft in der DDR 1949–1990. Books on Demand, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-6533-1.
- Gaby Falk, Hans Joachim Schneider (Hrsg.): Kindheit in der DDR. Mit Sandmann, Frösi und Pioniertuch durch vier aufregende Jahrzehnte. Hrsg. von Gaby Falk und Hans-Joachim Schneider. Komet, Köln 2013, ISBN 978-3-86941-156-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die ABC-Zeitung. In: DDR-Comics.de. Guido Weißhahn, abgerufen am 22. Februar 2011.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ So enthielt sie neben didaktischen Bilderserien auch Propagandageschichten, die teils der israelfeindlichen Politik der DDR folgten: Das Märchen vom Feuerdrachen Zion (Herbst 1984) Vgl. das Interview mit dem Antisemitismus-Forscher Wolfgang Benz: „Die DDR-Kinderzeitschrift ABC-Zeitung brachte im Herbst 1984 das Märchen vom Feuerdrachen Zion, der nahe dem Land der Kinder Palästinas lebte. Das [lies: Der] Drache war winzig klein und mickrig, konnte kein Feuer spucken, hatte eine piepsige Stimme, war hungrig und in jeder Beziehung elend und mitleiderregend. Die Kinder Palästinas gaben ihm zu essen, aber sie hatten nicht genug für den kleinen Drachen Zion. Er wurde zornig, flog aufs Feld, drosch mit seinem Schwanz die Ähren auf dem Halm und fraß die ganze Ernte auf. Auf die Klage der Kinder wurde er giftgrün vor Zorn, spie Feuer und Rauch und verwüstete das ganze Land.“ Zit. n.: Thomas Klatt: Antisemitismus in der DDR. Propaganda gegen Israel und Juden. In: Deutschlandfunk. Sendereihe Tag für Tag. Aus Religion und Gesellschaft. Radiobeitrag vom 23. Dezember 2015, abgerufen am 4. März 2016 ([korrigierte] Verschriftung des Radiobeitrags).
- ↑ Wolfgang Benz: Vom Vorurteil zur Gewalt. Politische und soziale Feindbilder in Geschichte und Gegenwart. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2020, ISBN 978-3-451-82151-6, S. 393 ff. (eingeschränkter Scan in der Google-Buchsuche).