Deutsche Mark

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Deutsche Mark
21. Juni 1948 bis 31. Dezember 2001
Staat: Deutschland
Unterteilung: 100 Pfennig
ISO-4217-Code: DEM
Abkürzung: DM, D-Mark
Wechselkurs:
(1. Januar 1999)

1,95583 DEM = 1 EUR

Die Deutsche Mark, abgekürzt „DM“, umgangssprachlich auch „D-Mark“, war zunächst vom 21. Juni 1948 bis zum 22. Mai 1949 die Währung der drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands einschließlich der drei Westsektoren Berlins. Deutsche Mark hieß aber auch die infolge der westlichen Währungsreform 1948 in der Sowjetischen Besatzungzone eingeführte neue Währung, die später (vom 31. Oktober 1951 bis 31. Juli 1964) als „Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (DM)“ die Währung der DDR war.

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 blieb die DM bis zum 31. Dezember 2001 die nationale Währungseinheit. [1]. Eine DM entsprach 100 Pfennig. Die DM löste in der Währungsreform 1948 die Reichsmark ab. Als gesetzliches Zahlungsmittel löste sie am 1. Juli 1990 im Zuge der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion in der DDR die Mark der DDR ab.

Geschichte

Die D-Mark wurde zunächst von der Bank deutscher Länder, ab 1957 von der Deutschen Bundesbank, herausgegeben. Neben der offiziellen Ausgabe hielt die Deutsche Bundesbank von 1960 bis 1988 mit den Bundeskassenscheinen ein geheimes Ersatzgeld für Krisenzeiten bereit.

In der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR war als Bezeichnung der Währungseinheit von Ende Juni 1948 bis 1964 gleichfalls „Deutsche Mark“, Abk. DM üblich. Ab 1964 wurde das gesetzliche Zahlungsmittel der DDR als „MDN“ (Mark der Deutschen Notenbank) bezeichnet; seit 1968 bis Ende Juni 1990 als Mark der DDR („M“).

Seit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 wurde die D-Mark als eigenständige Währung abgelöst und existierte nur noch als nichtdezimale Untereinheit des Euro, die Münzen und Geldscheine waren noch bis zum 31. Dezember 2001, 24:00 Uhr, gesetzliches Zahlungsmittel. Seither können D-Mark und Pfennige zeitlich unbegrenzt und gebührenfrei bei der Bundesbank und ihren Niederlassungen in Euro und Cent umgetauscht werden. Von großen Teilen des Handels und Banken wurde das alte Zahlungsmittel nach Einführung des Euro-Bargelds im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung noch bis zum 28. Februar 2002 angenommen. Einzelne Geschäfte bieten gelegentlich Umtauschaktionen beim Kauf von Waren an.

Im Kosovo und in Montenegro wurde die DM aufgrund der hohen Geldentwertung der heimischen Währung zeitweise offizielles Zahlungsmittel. In vielen osteuropäischen Ländern wurde die D-Mark aufgrund der hohen Nachfrage inoffizielle Landeswährung. Einige Währungen, wie die Konvertible Mark in Bosnien-Herzegowina und der bulgarische Lew, wurden im Verhältnis 1:1 an die Deutsche Mark gebunden.

Bis Ende September 2005 waren nach Informationen der Deutschen Bundesbank etwa 45 % des umlaufenden Münzgeldes noch nicht umgetauscht. Der Nennwert dieser Mark- und Pfennigstücke beträgt 7,24 Mrd. DM. Von den im Umlauf befindlichen Banknoten wurden bis zu diesem Zeitpunkt etwa 3 % bzw. 7,59 Mrd. DM nicht umgetauscht; die meisten davon, 76,5 Mio. Stück, sind 10-DM-Scheine.

Die DM hatte – und hat noch – einen Ruf als „harte“ Währung, dies ist aber sachlich nicht begründet. 1 DM vom 21. Juni 1948 war zum 31. Dezember 1998 rechnerisch noch 24 Pfennige wert. Über den Gesamtzeitraum betrug die Inflationsrate durchschnittlich knapp 3 %, das ist höher als bisher beim – als „weich“ empfundenen – Euro, was aber auch auf die hohen Wachstumsraten zurückzuführen sein könnte, welche meistens mit einer höheren Inflation korrelieren.

Ausgabeformen

Die D-Mark wurde in Münzen und Banknoten herausgegeben.

Münzen

Zeichen Emissionszeit* Prägestelle
von bis
A 1948 1952 Berlin
1990 1996
Gedenkmünzen bis 2001
D 1948 2001 München
F 1948 2001 Stuttgart
G 1948 2001 Karlsruhe
J 1948 2001 Hamburg
*Frühere Deutsche Münzen wurden auch an anderen
Prägestellen geprägt.

DM-Münzen existierten in den Nennwerten
1 Pfennig, geprägt ab 1948
2 Pfennig, geprägt ab 1950
5 Pfennig, geprägt ab 1949 (Sechser)
10 Pfennig (Groschen), geprägt ab 1949
50 Pfennig (Fuchs), geprägt ab 1949
1 Mark, geprägt 1950 und dann ab 1954
2 Mark (Zwickel), geprägt 1951 und dann ab 1957
5 Mark (Heiermann), geprägt 1951 und dann ab 1956

  • 10-DM-Gedenkmünzen, geprägt 1970–1972 (alle mit der Jahreszahl 1972 aus Anlass der Olympischen Spiele) und von 1987–2001

Siehe auch: Liste der Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland (DM)


Datei:J379.jpg
Fehlerhafte Umschrift von 1950 aus Karlsruhe

Mit der Herstellung der neuen 50-Pfennig-Münze hatten die Prägeanstalten 1949 – mit der Beschriftung „Bank deutscher Länder“ – begonnen. Karlsruhe (G) ließ die Maschinen 1950 kurzzeitig weiterlaufen, obwohl die Umschrift inzwischen auf „Bundesrepublik Deutschland“ geändert worden war. Die 30.000 Fehlprägungen mit der alten Umschrift wurden aus Kostengründen nicht eingezogen. Dadurch entstanden gesuchte Sammlerstücke, die je nach Erhaltung mit bis zu 700 € gehandelt werden. Die auf den Münzen abgebildete kniende Frau ist Gerda Johanna Werner.
Weitere, von Sammlern gesucht, seltene Münzen sind:
2-Pfennig-Münze von 1968 (J) aus Hamburg
10-Pfennig-Münze von 1967 (G) aus Karlsruhe
1-DM-Münze von 1956 (G) aus Karlsruhe
5-DM-Münze von 1958 (J) aus Hamburg

Max Planck, Bildseite
Die ersten Münzen zu 2 DM und 5 DM, Wertseite

Auf der Rückseite der 2-DM-Münze sind folgende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte abgebildet worden:

Von 1951 bis 1958 war eine 2-DM-Münze mit der Jahreszahl 1951 im Umlauf, die der 1-DM-Münze sehr ähnlich war. Sie wurde durch die Münze mit dem Abbild von Max Planck ersetzt, die wiederum 1973 außer Kurs gesetzt wurde, aber bis zuletzt noch im Umlauf war.

Im süddeutschen Raum ist Zwickel eine gängige Bezeichnung für die 2-DM-Münze, für die 5-DM-Münze hingegen ist im norddeutschen Raum die Bezeichnung Heiermann verbreitet.

Von 1951 bis 1975 bestand die 5-DM-Münze-Umlaufmünze aus Silber. Diese wurde ersetzt, als der Metallwert den Münzwert überstieg.

Die 10-DM-Münzen wurden ausschließlich als Sondermünzen geprägt. Sie waren gesetzliches Zahlungsmittel, auch wenn sie im Handel so gut wie nie auftauchten.

Siehe auch: Deutsche Münzen

Banknoten

Banknoten der ersten und zweiten Serie

10-DM-Schein der zweiten Serie, fast identisch mit dem der ersten Serie

Die erste Serie Banknoten wurde zur Währungsreform 1948 durch die Bank deutscher Länder unter der Hoheit der westlichen Alliierten herausgegeben. Die Gestaltung der Noten orientierte sich sehr stark am US-Dollar. Der Gültigkeitsbereich der Deutschen Mark (West) wurde am 24. Juni 1948 auf die drei westlichen Sektoren von Berlin ausgedehnt. Diese Banknoten bekamen einen Stempel mit einem „B“. Umgangssprachlich wurden diese Scheine Bärenmark genannt.

Die zweite Serie wurde ebenfalls noch von der Bank deutscher Länder herausgegeben. Teilweise sind die Scheine (10 und 20 DM) weitgehend identisch, teilweise gibt es in einer Serie aber auch zwei vollkommen unterschiedliche Ausgaben (20 und 50 DM).

Es gab Banknoten im Nennwert von:

  • 5 Pfennig
  • 10 Pfennig
  • 1/2 DM
  • 1 DM
  • 2 DM
  • 5 DM
  • 10 DM
  • 20 DM
  • 50 DM
  • 100 DM

Die Banknoten mit den niedrigen Werten (5 Pfennig bis 2 DM) waren nötig, da 1948 nur 1-Pfennig-Münzen geprägt wurden. Die Münzen zu 5, 10 und 50 Pfennig folgten 1949, alle anderen Münzen (2 Pfennig, 1, 2 und 5 DM) erst 1950 bzw. 1951.

Dritte Serie

Die dritte Serie Banknoten wurde durch die Deutsche Bundesbank zwischen den Jahren 1960 und 1965 ausgegeben. Ihre Gestaltung unterschied sich deutlich von den eher wie ein Provisorium wirkenden vorhergehenden Ausgaben. Um politische Diskussionen über abgebildete Personen und die Motive an sich zu vermeiden, beschränkte man sich bewusst auf die Darstellung sehr alter Gemälde auf der Vorderseite und traditioneller Symbole auf der Rückseite – wie das Wappentier, Eichenblätter oder bekannte symbolträchtige Bauwerke. Durch die lange Umlaufzeit dieser Serie und deren konservative und würdevolle Gestaltung verkörperten diese Banknoten für viele Menschen den Wert der D-Mark.

Junge Venezianerin auf der 5-DM-Note
  • 5 Deutsche Mark
  • 10 Deutsche Mark
    • Vorderseite: Bildnis eines jungen Mannes (Nach einem Gemälde von Albrecht Dürer oder Anton Neupauer. Das Gemälde befindet sich in Landgräflich-Hessischem Privatbesitz und ist öffentlich nicht zugänglich.)
    • Rückseite: Segelschiff vom Typ Bark, ähnlich Segelschulschiff Gorch Fock
    • Erstausgabe: 21. Oktober 1963
    • Grundfarbe: Graublau
  • 20 Deutsche Mark
  • 50 Deutsche Mark
    • Vorderseite: Männerportrait (Nach dem Gemälde „Mann mit Kind“ eines unbekannten schwäbischen Meisters. Das Gemälde hängt im Frankfurter Städel-Museum.) Für die oft kolportierte Behauptung, es handle sich um ein Porträt des Kämmerers Hans Urmiller, finden sich in den offiziellen Quellen der Bundesbank keine Belege.
    • Rückseite: Holstentor in Lübeck
    • Erstausgabe: 18. Juni 1962
    • Grundfarbe: Braun
  • 100 Deutsche Mark
  • 500 Deutsche Mark
    • Vorderseite: Männerporträt (nach dem Gemälde „Bildnis eines bartlosen Mannes“ von Hans Maler von Schwaz)
    • Rückseite: Burg Eltz
    • Erstausgabe: 26. April 1965
    • Grundfarbe: Rotbraun
Datei:1000DM.jpg
1000 DM mit dem Limburger Dom

Vierte Serie

Bettina von Arnim auf der 5-DM-Note

Die vierte und letzte Serie erschien ab 1989 und wurde durch den technischen Fortschritt notwendig. Die Fälschung der alten Banknoten wurde immer einfacher, sodass zahlreiche neue Sicherheitsmerkmale in die neuen Scheine eingearbeitet wurden. Auffällig ist bei der Wahl der Motive, die wieder Personen abbildeten, die bewusste Ausgewogenheit hinsichtlich Geschlecht (abwechselnd Frau und Mann – wobei das Geschlechterverhältnis zeitweilig diskutiert wurde; die Brüder Grimm sind beispielsweise zu zweit), Religion, Arbeitsgebiet der Person (Literatur, Musik, Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft). Die Rückseite zeigt ein Motiv aus dem Arbeitsgebiet und Lebensumfeld der Person auf der Vorderseite.

Datei:Annette von Droste-Hülshoff.jpg
Annette von Droste-Hülshoff
Clara Schumann
Datei:Paul Ehrlich.jpg
Paul Ehrlich
  • 500 Deutsche Mark
  • 1000 Deutsche Mark
    • Vorderseite: Brüder Grimm, im Hintergrund historische Gebäude der Stadt Kassel.
    • Rückseite: das Deutsche Wörterbuch und die Königliche Bibliothek in Berlin
    • Erstausgabe: 27. Oktober 1992

Gedenkmünze 2001

1-DM-Goldmünze von 2001

Am 26. Juli 2001 gab die Deutsche Bundesbank, ermächtigt durch die Bundesregierung mit dem Gesetz über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Errichtung der Stiftung „Geld und Währung“ [2] vom 27. Dezember 2000 im Gedenken an die Deutsche Mark' die letzte Auflage der Deutschen Mark aus. Die Münze besteht aus 999er-Feingold und entspricht im Aussehen der zuletzt ausgegebenen 1-DM-Münze mit der Ausnahme, dass die Umschrift auf der Bildseite nicht Bundesrepublik Deutschland, sondern Deutsche Bundesbank lautet.

Umrechnungswährung D-Mark

Die D-Mark bleibt den Menschen auch nach der Euro-Einführung in Erinnerung und dient vor allem als Umrechnungswährung. Eine im November 2004 veröffentlichte TNS-Emnid-Studie kam zu dem Ergebnis, dass 66 Prozent aller Bürger in der Bundesrepublik die Euro-Beträge noch in D-Mark umrechneten. Bei den Männern waren es 54 Prozent, bei den Frauen sogar 74 Prozent. Bezogen auf das Alter rechneten jüngere Leute im Jahre 2004 noch zu 41 Prozent in D-Mark um, die über 50-Jährigen sogar zu 71 Prozent. Dies mag umso mehr erstaunen – oder es auch erklären -, als dass die Deutschen mit einem Umrechnungskurs von 1 EUR = 1,95583 DM, also annähernd 1 EUR = 2 DM, nach den Portugiesen (1 EUR = 200,482 Escudos) den leichtesten Umrechnungskurs aller Euroländer haben (zum Vergleich: 1 EUR = 13,7603 ATS (Österreich) = 6,55957 FF (Frankreich) = 1936,27 ITL (Italien)).

Wechselkurs zum US-Dollar

Die Deutsche Mark erreichte ihren historischen Höchststand am 19. April 1995, als ein US-Dollar nur noch 1,3620 DM wert war (umgerechnet 1 Euro = 1,4360 $).[3]

Ihren Tiefststand hatte die D-Mark vom 3. April 1956 bis zum 9. April 1956 inne, als ein US-Dollar 4,2161 DM kostete (umgerechnet 1 Euro = 0,4639 $).[3]

Rechtliches

Die Hoheit über die Banknoten und die Festlegung der Umlaufmenge lag bei der Deutschen Bundesbank. Die Münzen wurden jedoch vom Finanzministerium ausgegeben und die Einnahmen fielen diesem direkt zu.

Literatur

  • Holger Rosenberg: Die deutschen Banknoten ab 1871. ISBN 3924861730 (so genannter Rosenberg-Katalog, Standardwerk für Sammler deutscher Banknoten, alle Banknoten abgebildet, einschließlich Probedrucke und nicht ausgegebenem Militärgeld der DDR)
  • Bundeswirtschaftsministerium: Zehn Jahre Deutsche Mark - Berichte, Reden, Kommnentare, Bonn 1958 (Nur 500 Exemplare gedruckt).

Siehe auch

Quellen

  1. Gesetz über die Beendigung der Zahlungsmitteleigenschaft der auf Deutsche Mark lautenden Banknoten und der auf Deutsche Mark oder Deutsche Pfennig lautenden Bundesmünzen
  2. Gesetz über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Errichtung der Stiftung „Geld und Währung“
  3. a b Deutsche Bundesbank – Historische Devisenkurse der Frankfurter Börse“
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