Seggauberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juli 2024 um 18:26 Uhr durch Christian Pirkl (Diskussion | Beiträge) (+Bild).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seggauberg (Ehemalige Gemeinde)
Historisches Wappen von Seggauberg
Historisches Wappen von Seggauberg
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen
Seggauberg (Österreich)
Seggauberg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Leibnitz (LB), Steiermark
Gerichtsbezirk Leibnitz
f5
Koordinaten 46° 46′ 16″ N, 15° 31′ 14″ OKoordinaten: 46° 46′ 16″ N, 15° 31′ 14″ Of1
Höhe 360 m ü. A.
Einwohner der stat. Einh. 951 (1. Jänner 2014)
Gebäudestand 368 (2001f1)
Fläche 11.04 (2015)dep1
Postleitzahlenf0 8430, 8435, 8451, 8462f1
Vorwahl +43/3452 (Leibnitz)
Statistische Kennzeichnung
Gemeindekennziffer 61053
Zählsprengel/ -bezirk Seggauberg (61053 008)
Plan von Seggauberg Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Lageplan
Karte
Bild
Lage der ehemaligen Gemeinde im Bezirk Leibnitz
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014;

KG: 66156 Oberlupitscheni, 66162 Rettenbach,
66171 Schönegg, 66172 Seggauberg
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk

Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Ehemalige Gemeinde
Hauptplatz von Seggauberg mit der Wallfahrtskirche am Frauenberg bei Leibnitz

Seggauberg ist eine ehemalige Gemeinde im Bezirk Leibnitz in Österreich in unmittelbarer Nähe zur Stadt Leibnitz. Sie hatte 951 Einwohner (Stand 1. Jänner 2014) und eine Fläche von 11,04 km² (2015). Die Seehöhe wird mit 300 bis 360 Metern angegeben. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurde Seggauberg mit 1. Jänner 2015 mit der Gemeinde Kaindorf an der Sulm in die Stadtgemeinde Leibnitz eingemeindet.[1] Grundlage dafür war das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[2] Eine Beschwerde, die von Seggauberg gegen die Zusammenlegung beim Verfassungsgerichtshof eingebracht wurde, war nicht erfolgreich.[3]

Die ehemalige Gemeinde befindet sich rund 35 Kilometer südlich von Graz am Übergang vom Sulmtal zum Murtal.

Die vier Ortschaften der Gemeinde waren (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[4]):

Die ehemalige Gemeinde bestand aus den vier Katastralgemeinden (Fläche 2015):

  • Oberlupitscheni 273,06 ha
  • Rettenbach 60,62 ha
  • Schönegg 189,21 ha
  • Seggauberg 580,64 ha

Ehemalige Nachbargemeinden und -orte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kaindorf an der Sulm Leibnitz
Heimschuh Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wagna
Gamlitz Retznei

Der mit 31. Dezember 2014 aufgelöste Gemeinderat bestand nach der Gemeinderatswahl 2010 aus 11 Mandataren der ÖVP, 3 Mandataren der SPÖ und 1 Mandatar der FPÖ.

Letzter Bürgermeister war bis zur Auflösung der Gemeinde Alois Adam (ÖVP).

Das Recht zur Führung des Gemeindewappens wurde der Gemeinde mit Wirkung vom 1. September 1975 verliehen.

Blasonierung:

„In silbernem Schild ein blauer Römertempel über einem grünen mit einer goldenen Lilie belegten Berg.“

Auf dem Frauenberg bei Leibnitz befinden sich mehrere bedeutende archäologische Fundstellen. Neben zahlreichen Notgrabungen wurden an mehreren Stellen Forschungsgrabungen durchgeführt, die zum Teil spektakuläre Ergebnisse erbrachten. Ein römischer Kultbezirk auf der Kuppe des Berges wurde schon in den 1950er Jahren teilweise freigelegt. Der ausgegrabene kaiserzeitliche Tempel wurde als Tempel der Isis Noreia bezeichnet, eine Zuweisung, die aber mittlerweile als sehr unwahrscheinlich gilt. Später wurde das dem römischen Tempel benachbarte Areal näher untersucht und es stellte sich heraus, dass der Kult bereits in die späte Latèneperiode zurückgeht und ein erster römischer Tempel gallo-römischen Typs an dieser Stelle errichtet wurde. Aus dieser Periode wurden außerdem zwei Weiheinschriften für den keltischen Gott Latobius und eine für Mogetius gefunden.[5]

Auf einer etwas niedriger gelegenen Terrasse, den Perl-/Stadläckern, befindet sich eine weitere Fundstelle, auf der sich ein Heiligtum befand, allerdings ein keltisches Heiligtum, bestehend aus einer großen annähernd quadratischen Grabenanlage, in der Knochen von geopferten Rindern, Trachtbestandteile und Waffen geopfert wurden. Dieses Heiligtum, das vielleicht mit dem Wirken der Druiden verbunden werden kann, wurde in der Römerzeit aufgelassen und nur der Kultbezirk auf der Kuppe blieb bestehen. In der Spätantike befand sich ein ausgedehntes Gräberfeld in diesem Bereich und in dieser Epoche wurde der Berg auch wieder zur Rückzugssiedlung der Bevölkerung Flavia Solvas. Nach den neuesten Grabungen auf dem Tempelplateau wird dort auch eine frühchristliche Kirche vermutet. Darauf lassen die Grundmauern eines in den 1950er Jahren zum Teil freigelegten Baptisteriums sowie Funde der marmornen Innenausstattung schließen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schloss Seggau
Wallfahrtskirche Frauenberg
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Leibnitz

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1976: Franz Wegart (1918–2009), Landeshauptmann-Stellvertreter
  • Johann Weber (1927–2020), Bischof der Diözese Graz-Seckau 1969–2001
Commons: Seggauberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Steiermärkische Gemeindestrukturreform
  2. § 3 Abs. 5 Z 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.
  3. Erkenntnis des VfGH vom 9. Dezember 2014, G 73/2014.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  5. Bernhard Schrettle: Das Heiligtum Frauenberg. Vom latènezeitlichen Zentralort zum kaiserzeitlichen Tempelberg. In: Zentralort und Tempelberg. Siedlungs- und Kultentwicklung am Frauenberg bei Leibnitz im Vergleich = Studien zur Archäologie der Steiermark. Band 1. Phoibos, Wien 2016, ISBN 978-3-85161-163-2, S. 192 f.