„Flunisolid“ – Versionsunterschied

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Version vom 23. Januar 2024, 20:07 Uhr

Strukturformel
Strukturformel von Flunisolid
Allgemeines
Name Flunisolid
Andere Namen

6-Fluor-11,16a,17,21-tetrahydroxypregna-1,4-dien-3,20-dion-16,17-acetonid

Summenformel C24H31FO6
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 3385-03-3
  • 4533-89-5 (Acetat)
  • 77326-96-6 (Hemihydrat)
EG-Nummer 222-193-2
ECHA-InfoCard 100.020.177
PubChem 5702174
ChemSpider 74144
Wikidata Q3746835
Arzneistoffangaben
ATC-Code

R03BA03, R01AD04

Eigenschaften
Molare Masse 434,50 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Löslichkeit

löslich in DMF, DMSO und Ethanol[3]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300
P: 264​‐​301+310[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Flunisolid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Corticoide, genauer ein halogeniertes Glucocorticoid.

Gewinnung und Darstellung

Flunisolid kann aus 6α-Fluor-9,11-epoxy-17,21-dihydroxypregn-1,4-dien-3,20-dion-17,21-diacetat synthetisiert werden. Die Fluorgruppe in der 6α-Position wird dazu mit Selectfluor eingeführt. Durch Reaktion des Epoxids mit Bromwasserstoffsäure wird das entsprechende Bromid erhalten. Dessen Entbromierung und Abspaltung des Acetats an C17 führt zum Olefin. Der 1,3-Dioxolan-Anteil wird durch Dihydroxylierung der C16,17-Doppelbindung und Behandlung mit Aceton/Perchlorsäure eingeführt. Die Synthese von Flunisolid wird dann durch Verseifung des Acetats an C21 abgeschlossen.[4]

Verwendung

Flunisolid wird aufgrund seiner antiallergischen und antiphlogistischen Eigenschaften als Nasenspray zur Prophylaxe und Behandlung einer allergischen Rhinitis und Asthma verwendet. Es wurde 1964 von Syntex (Syntaria) patentiert und wurde auch von Boehringer Ingelheim in den Handel gebracht.[5][6]

Sicherheitshinweise

Bei Lungentuberkulose, Mykosen oder bakteriellen Infektionen der Atemwege sollte die Verbindung (wie alle Glucocorticoide) nicht eingesetzt werden. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte sie nicht eingesetzt werden, da sie in Plazenta oder Muttermilch übergeht.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Springer Berlin Heidelberg, ISBN 978-3-642-57994-3, S. 242 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d e Datenblatt Flunisolid, \u0026#8805;97% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. Januar 2024 (PDF).
  3. Cayman Chemical: Flunisolide (RS 3999, CAS Number: 3385-03-3) | Cayman Chemical, abgerufen am: 23. Januar 2024
  4. Clemens Lamberth, Jürgen Dinges: Bioactive Heterocyclic Compound Classes. Wiley, ISBN 3-527-66447-5, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Hunnius pharmazeutisches Wörterbuch. De Gruyter, ISBN 978-3-11-154471-7, S. 410 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999. Thieme, ISBN 978-3-13-199981-8, S. 130 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).