„Kifaya“ – Versionsunterschied
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'''Kifaja''' ist eine politische Bewegung in [[Ägypten]]. Islamisten, Linke und Liberale gründeten in der ägyptischen Hauptstadt [[Kairo]] im Jahr 2004 eine Kampagne für eine Direktwahl des ägyptischen Präsidenten [[Muhammad Husni Mubarak]]. Einer ihrer Slogans lautete dabei "Kifaja" ([[Ägyptisch-Arabisch]]: „Es ist genug“), was sich auf die lange Amtszeit des ägyptischen Präsidenten [[Muhammad Husni Mubarak]] bezieht. |
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'''Kifaya''' ({{arS|كفاية|d=Kifāya}}; auch '''Kifaja''' und '''Kefaya'''; {{IPA|[keˈfæːjæ]}}; eigentlich {{arF|الحركة المصرية من أجل التغيير|d=al-ḥaraka al-miṣrīya min aǧl at-taġyīr|w=el-Haraka el-masriyya min agl et-taghyir}}) ist eine politische [[Graswurzelbewegung]] in [[Ägypten]]. Grundlage der Bewegung war eine Kampagne in der ägyptischen Hauptstadt [[Kairo]] im Jahr 2004 für eine Direktwahl des ägyptischen Präsidentenamts, das zum damaligen Zeitpunkt seit 23 Jahren [[Muhammad Husni Mubarak]] innehatte. Einer ihrer Slogans lautete dabei „Kifaya“ ([[Ägyptisch-Arabisch]]: „Es ist genug“), was sich auf die lange Amtszeit des ägyptischen Präsidenten Muhammad Husni Mubarak bezieht. Getragen wird die Bewegung von einem breiten Bündnis, dem Linke und Bürgerliche, Säkulare und Mitglieder der Muslimbruderschaft angehören. Als Wortführer gilt der bekannte ägyptische Schriftsteller [[Ala al-Aswani]].<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1378848/ „Dies wird Ägyptens Wiedergeburt“. Der ägyptische Bestseller-Autor Alaa al-Aswani], [[Deutschlandfunk]], 1. Februar 2011</ref> |
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Im Dezember 2004 veranstaltete die Bewegung die erste Demonstration in der Mubarak-Zeit, die ein Ende des Regimes forderte. Unter anderem am 27. April 2005 [[Demonstration|demonstrierte]] die Gruppierung weiter in 15 verschiedenen Städten, wobei alleine in [[Luxor]] 1200 und in Kairo 500 Teilnehmer gezählt wurden. Nach verschiedenen Angaben wurden diese teilweise geschlagen und 45 bis über 75 Personen vorübergehend verhaftet. Bei den Versammlungen waren [[Slogan|Parolen]] wie „Schluss mit der [[Korruption]]“ und „Nieder mit Mubarak“ zu hören, nachdem der Präsident am Vorabend erklärt hatte, noch nicht entschieden zu haben, ob er bei den kommenden Präsidentschaftswahlen wieder kandidiere. |
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Nachdem Mubarak im September 2005 offiziell mit 88,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden war (die Wahl wird als manipuliert betrachtet) und die Repressalien gegen die Bewegung weiter andauerten, verlor die Bewegung in den folgenden Jahren an Bedeutung. Sie gilt aber als ein wesentlicher Vorläufer der [[Revolution in Ägypten 2011]].<ref>[http://www.jadaliyya.com/pages/index/599/from-the-blogosphere-to-the-street_the-role-of-social-media-in-the-egyptian-uprising From the blogosphere to the street the role of social media in the egyptian uprising], Jadaliyya - Arab Studies Institute, 9. Februar 2011</ref> |
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== Weblinks == |
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*[http://www.harakamasria.org/english Englische Seite der Kifaya-Bewegung] |
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* [http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Aegypten/qandil.html ''„Wir brauchen ein neues arabisches Projekt“ - Interview mit Abd al-Halim Qandil'' (Interview durch Werner Pirker), junge Welt, 19. November 2005] |
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* [http://weekly.ahram.org.eg/2005/740/fr2.htm ''How enough is enough? - Yesterday, all across the country, writes Jailan Halawi, hundreds of Kifaya demonstrators were stopped in their tracks'', in: Al-Ahram Weekly, Ausgabe Nr. 740, 28. April – 4. Mai 2005] |
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* [https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A35379-2005Mar14.html ''"Kifaya" in Egypt'', in: Washington Post, 15. März 2005] |
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* [http://baheyya.blogspot.com/2005/04/kifaya-asking-right-questions.html Blogeintrag einer oppositionellen Ägypterin über Kifaja, ''Kifaya: Asking the Right Questions'', 30. April 2005] |
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* [http://egyptelections.carnegieendowment.org/2010/09/22/the-egyptian-movement-for-change-kifaya Egypt Elections: The Egyptian Movement for Change (Kifaya)] (englisch) |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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Aktuelle Version vom 25. Februar 2021, 21:03 Uhr
Kifaya (arabisch كفاية, DMG Kifāya; auch Kifaja und Kefaya; ; eigentlich el-Haraka el-masriyya min agl et-taghyir / الحركة المصرية من أجل التغيير / al-ḥaraka al-miṣrīya min aǧl at-taġyīr) ist eine politische Graswurzelbewegung in Ägypten. Grundlage der Bewegung war eine Kampagne in der ägyptischen Hauptstadt Kairo im Jahr 2004 für eine Direktwahl des ägyptischen Präsidentenamts, das zum damaligen Zeitpunkt seit 23 Jahren Muhammad Husni Mubarak innehatte. Einer ihrer Slogans lautete dabei „Kifaya“ (Ägyptisch-Arabisch: „Es ist genug“), was sich auf die lange Amtszeit des ägyptischen Präsidenten Muhammad Husni Mubarak bezieht. Getragen wird die Bewegung von einem breiten Bündnis, dem Linke und Bürgerliche, Säkulare und Mitglieder der Muslimbruderschaft angehören. Als Wortführer gilt der bekannte ägyptische Schriftsteller Ala al-Aswani.[1]
Im Dezember 2004 veranstaltete die Bewegung die erste Demonstration in der Mubarak-Zeit, die ein Ende des Regimes forderte. Unter anderem am 27. April 2005 demonstrierte die Gruppierung weiter in 15 verschiedenen Städten, wobei alleine in Luxor 1200 und in Kairo 500 Teilnehmer gezählt wurden. Nach verschiedenen Angaben wurden diese teilweise geschlagen und 45 bis über 75 Personen vorübergehend verhaftet. Bei den Versammlungen waren Parolen wie „Schluss mit der Korruption“ und „Nieder mit Mubarak“ zu hören, nachdem der Präsident am Vorabend erklärt hatte, noch nicht entschieden zu haben, ob er bei den kommenden Präsidentschaftswahlen wieder kandidiere.
Nachdem Mubarak im September 2005 offiziell mit 88,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden war (die Wahl wird als manipuliert betrachtet) und die Repressalien gegen die Bewegung weiter andauerten, verlor die Bewegung in den folgenden Jahren an Bedeutung. Sie gilt aber als ein wesentlicher Vorläufer der Revolution in Ägypten 2011.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Englische Seite der Kifaya-Bewegung
- „Wir brauchen ein neues arabisches Projekt“ - Interview mit Abd al-Halim Qandil (Interview durch Werner Pirker), junge Welt, 19. November 2005
- How enough is enough? - Yesterday, all across the country, writes Jailan Halawi, hundreds of Kifaya demonstrators were stopped in their tracks, in: Al-Ahram Weekly, Ausgabe Nr. 740, 28. April – 4. Mai 2005
- "Kifaya" in Egypt, in: Washington Post, 15. März 2005
- Blogeintrag einer oppositionellen Ägypterin über Kifaja, Kifaya: Asking the Right Questions, 30. April 2005
- Egypt Elections: The Egyptian Movement for Change (Kifaya) (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ „Dies wird Ägyptens Wiedergeburt“. Der ägyptische Bestseller-Autor Alaa al-Aswani, Deutschlandfunk, 1. Februar 2011
- ↑ From the blogosphere to the street the role of social media in the egyptian uprising, Jadaliyya - Arab Studies Institute, 9. Februar 2011