Zooxanthellen sind Protisten, die als Endosymbionten in einer Reihe von Lebewesen leben können. Bei den Zooxanthellen handelt es sich meistens um Dinoflagellaten, aber auch Chrysomonaden, Cryptomonaden oder Diatomeen kommen vor. Als Wirte kommen Rhizaria (Kammerlinge alias Foraminifera und Strahlentierchen alias Radiolaria)[1], Steinkorallen (Scleractinia), viele Octocorallia, sonstige Blumentiere (Anthozoa), Feuerkorallen (Millepora), Riesenmuscheln (Tridacnidae), aber auch einige Quallenarten vor.[2] Auch Nacktkiemer (Nudibranchia, z. B. Pteraeolidia ianthina)[3] und Schwämme besitzen manchmal Zooxanthellen.[4] Alle Korallen, die am Bau der tropischen Korallenriffe beteiligt sind, haben Zooxanthellen als Endosymbionten.[5]

Symbiodinium (Dinoflagellata)
Querschnitt durch das Mantelgewebe einer Riesenmuschel, die symbiotische Protozoen (Zooxanthellen) trägt.

Die Zooxanthellen leben im Körper des Wirts und versorgen ihn mit Zucker, Stärke und anderen organischen Produkten. Sowohl der Wirt als auch die Protisten profitieren von der Symbiose, es handelt sich also um einen Mutualismus. Bei den Foraminiferen ist die Symbiose fakultativ, das heißt, beide Lebewesen gedeihen prinzipiell auch ohne einander.[6] Die riffbildenden Steinkorallen tropischer Korallenriffe sterben dagegen, wenn sie ihre Zooxanthellen unter Stress ausgestoßen haben, ein Phänomen, das als Korallenbleiche bekannt ist.[7]

Schemazeichnung von Lithocircus annularis, einer Radiolarie (Strahlentierchen) aus der Klasse Ploycystinea, Ordnung Nasellaria[8] mit Zooxanthellen (z), Scheinfüßchen (psd), Zellskelett (skel) und Zellkern (nu)

Ähnliche Symbiosen

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Ein Sonderfall ist die Symbiose des Flecken-Querzahnmolchs (Ambystoma maculatum) mit Algen der Spezies Oophila amblystomatis (Chlorococcales). Die Algen leben in den Zellen der Embryonen und in der sie umgebenden Gelschicht des Laiches. Sie werden möglicherweise auch über die Keimbahn vertikal an die Nachkommen vererbt. Dies ist das einzige bekannte Beispiel für Wirbeltierzellen, die eine endosymbiontische Mikrobe beherbergen (wenn man die Mitochondrien nicht berücksichtigt).[9][10]

Wenn nicht die Protistenzellen als Ganzes, sondern nur die Chloroplasten erhalten bleiben, so spricht man hingegen von Kleptoplastie.

Einzelnachweise

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  1. Die Radiolarien sind wahrscheinlich polyphyletisch und setzen sich zusammen aus den Taxa Polycystinea, Acantharia und Sticholonchia, die wie die Foraminifera alle zu den Rhizaria gestellt werden; siehe Radiolaria.
  2. Klaus Hausmann, Norbert Hülsmann, Renate Radek: Protistology. 3. Auflage. Schweizerbart, 2003, ISBN 3-510-65208-8, S. 341.
  3. Bill Rudman: Zooxanthellae in nudibranchs auf seaslugforum.net.
  4. S. Mariani, M.-J. Uriz, X. Turon: Larval Bloom of the oviparous sponge Cliona viridis: coupling of larval abundance and adult distribution. In: Marine Biology(2000) 137: S. 783–790
  5. Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Begründet von Eduard Strasburger. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X, S. 704.
  6. Klaus Nuglisch: Foraminiferen - marine Mikroorganismen, Wittenberg, A. Ziemsen Verlag 1985, ISBN 3740301155, S. 25.
  7. Helmut Schuhmacher, Karen Loch, Wolfgang Loch, Wolf R. See: Das Erbleichen der Korallen. In: Biologie in unserer Zeit 3/2005: S. 186–191, doi:10.1002/biuz.200410281
  8. Lithocircus, auf:,Taxonomicon
  9. Ryan Kerney: Symbioses between salamander embryos and green algae, in: Symbiosis, Band 54, S. 107–117, 29. Oktober 2011, doi:10.1007/s13199-011-0134-2.
  10. Ryan Kerney, Eunsoo Kim, Roger P. Hangarter, Aaron A. Heiss, Cory D. Bishop, Brian K. Hall: Intracellular invasion of green algae in a salamander host, in: PNAS, Band 108, Nr. 16, 19. April 2011, S. 6497–6502, doi:10.1073/pnas.1018259108. Dazu:
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