Xaver Kurmann

Schweizer Radrennfahrer

Xaver Kurmann (* 29. August 1948 in Emmenbrücke) ist ein ehemaliger Schweizer Radrennfahrer. Vom Ende der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre war er einer der erfolgreichsten Schweizer Amateur-Radrennfahrer, in verschiedenen Disziplinen auf der Bahn wie auch auf der Strasse.

Xaver Kurmann
Zur Person
Geburtsdatum 29. August 1948
Nation Schweiz Schweiz
Disziplin Bahn/Strasse
Körpergröße 1,78 Meter
Renngewicht 71 Kilogramm
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
VC Gippingen
Wichtigste Erfolge
Olympische Sommerspiele
1972 Silber – Einerverfolgung
1968 Bronze – Einerverfolgung
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
1970 Regenbogentrikot – Einerverfolgung
1969 Regenbogentrikot – Einerverfolgung
UCI-Strassen-Weltmeisterschaften
1969 Bronzemedaille – Mannschaftszeitfahren (mit Bruno Hubschmid, Josef Fuchs und Walter Bürki)
Letzte Aktualisierung: 2. Januar 2020

Sportliche Laufbahn

Bearbeiten

1964 begann Kurmann in seinem Geburtsort mit dem Radsport. Als Junior gewann er 22 Radrennen, darunter die Tour der Jugend im deutschen Radevormwald.[1]

Zweimal – 1968 sowie 1972 – startete Kurmann, der als «Lieblingsschüler» von Nationaltrainer Oscar Plattner galt[1], bei Olympischen Spielen. 1968 in Mexiko-Stadt errang er eine Bronzemedaille in der Einerverfolgung und erzielte den 13. Rang mit dem Schweizer Team (Walter Richard, Jürgen Schneider und Bruno Hubschmid) in der Mannschaftsverfolgung. In München 1972 gewann er seine zweite Olympiamedaille in der Einerverfolgung, dieses Mal eine silberne. Mit dem Schweizer Bahn-Vierer (René Savary, Martin Steger und Christian Brunner) belegte er den sechsten Rang in der Mannschaftsverfolgung.

Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1969 in Brünn wurde Xaver Kurmann als erster Schweizer Weltmeister in der Einerverfolgung und errang Bronze im Mannschaftszeitfahren (mit Bruno Hubschmid, Josef Fuchs und Walter Bürki) hinter den Fåglum-Brüdern aus Schweden und der Mannschaft aus Dänemark.[2] In der Einerverfolgung konnte Kurmann im Jahr darauf in Leicester seinen Erfolg wiederholen, der Vierer allerdings durfte nach einem Defekt an Kurmanns Rad gleich beim Start nicht nochmals starten.[3] Bei den Bahnweltmeisterschaften 1973 in San Sebastián unterlag er im Rennen um Platz drei dem Deutschen Rupert Kratzer.

Kurmann gewann zwölf Mal Gold an Schweizer Meisterschaften; 1969 und 1972 die Schweizer Strassenmeisterschaft bei den Amateuren, von 1967 bis 1974 7 Mal die Amateur-Einerverfolgung[4], 1968 die Meisterschaft im Mannschaftszeitfahren, 1970 und 1974 das 50-Kilometer-Punktefahren[5]. Im Strassenradsport konnte er traditionsreiche Schweizer Eintagesrennen wie die Meisterschaft von Zürich (Amateure) und die Nordwestschweizer Rundfahrt 1967, Pruntrut–Zürich und Pruntrut–Lausanne 1968 gewinnen.[6]

Kurmann startete für den RC Pfaffnau-Roggliswil. 1974 beendete er seine Karriere.

Berufliches

Bearbeiten

Xaver Kurmann war von Beruf gelernter Maschinenschlosser.

Ehrungen

Bearbeiten

1969 wurden Xaver Kurmann, Walter Bürki, Bruno Hubschmid und Josef Fuchs nach ihrem dritten Platz bei der Strassen-WM zur Schweizer Mannschaft des Jahres gewählt.[7]

1967
  •   Schweizer Meister (Amateure) – Einerverfolgung
1968
1969
  •   Weltmeister (Amateure) – Einerverfolgung
  •   Schweizer Meister (Amateure) – Einerverfolgung
1970
  •   Weltmeister (Amateure) – Einerverfolgung
  •   Schweizer Meister (Amateure) – Punktefahren
1972
1973
  •   Schweizer Meister (Amateure) – Einerverfolgung
1974
  •   Schweizer Meister (Amateure) – Einerverfolgung, Punktefahren
  •   Schweizer Meister (Amateure) – Mannschaftsverfolgung
1969
1972
1974
  •   Schweizer Meister Mannschaftszeitfahren
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Sepp Renggli: Schweizer Radsport. Gestern, heute, morgen. Silva Verlag, Zürich 1998, ISBN 3-908487-36-6, S. 112.
  2. Bronze für hervorragenden Schweizer Vierer. In: Vaterland. 25. August 1969.
  3. Radsport. Illustrierter Radrenn-Sport. Amtliches Organ des Bundes Deutscher Radfahrer. 11. August 1970, S. 6.
  4. Charly Schlott, Ernst Bretscher, Nik Iseli, Erik Garin: Schweizermeisterschaft Einzelverfolgung 2015 (Memento vom 15. April 2016 im Internet Archive). Swiss Cycling, 2015 (PDF; 33,5 kB).
  5. Charly Schlott, Ernst Bretscher, Nik Iseli: Bahn Schweizermeisterschaft Punktefahren 2015 (Memento vom 15. April 2016 im Internet Archive). Swiss Cycling, 2015 (PDF; 25,1 kB).
  6. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 6/1971. Berlin 1971, S. 11.
  7. Timeline. In: Swiss Sports Awards. Abgerufen am 15. April 2016.