Wilhelm Lauche
Wilhelm Lauche, Friedrich Wilhelm Georg Lauche, (* 21. Mai 1827 in Gartow, Königreich Hannover; † 12. September 1883, bei Potsdam) war ein deutscher Gärtner, Dendrologe und Pomologe.
Gärtnerischer Werdegang
BearbeitenLauche war der Sohn eines Schloßgärtners der Gräflich von Bernstorff’schen Verwaltung in Gartow und wurde so früh mit der Gärtnerei vertraut. Sein Sohn Rudolf 1859–1940 war Parkinspektor im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau. Er erhielt seine gärtnerische Ausbildung am Schlosspark Ludwigslust und vertiefte sie an verschiedenen Orten wie Erfurt, Hannover, Belgien und Potsdam. Lauche stand fünf Jahre der Augustinschen Handels- und Pflanzengärtnerei an der Wildparkstation bei Potsdam vor, bis er 1859 an derselben Stelle seine eigene Handelsgärtnerei gründete.
Aufgrund seines guten Rufes wurde ihm 1869 als königlichem Garteninspektor die technische Leitung der Königlichen Landesbaumschule und Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam übertragen, die eng mit seinem Namen verknüpft ist. 1877–1879 war er Geschäftsführer des Deutschen Pomologen-Vereins.
Er ließ für Lehrzwecke naturnahe Modellfrüchte für ein „Pomologisches Kabinett“ anfertigen, die heute noch in der Sammlung des Deutschen Gartenbaumuseums Erfurt zu sehen sind.[1] Lauche fertigte für den Königlichen Hofgartendirektor und Leiter der Königlichen Landesbaumschule und Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark Ferdinand Jühlke Illustrationen seiner Bücher an.
Werke
Bearbeiten- Deutsche Pomologie, Berlin 1879 bis 1884, 6 Bände, 300 Farbendrucktafeln, ab 1850[2][3]
- Deutsche Dendrologie, Berlin 1880
- Handbuch des Obstbaues, Berlin 1881
- Ergänzungsband zu Lucas und Oberdieck Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, Parey, Berlin 1883
- Rudolf Goethe & Wilhelm Lauche: Handbuch der Tafeltraubenkultur. Mit Benutzung des Nachlasses von W. Lauche. Berlin, Paul Parey, 1895
Ehrungen
BearbeitenZu seinem Gedenken wurden eine Hybride aus der Familie der Affodillgewächse nach ihm benannt:
- Gasteria × lauchei (Radl) A.Berger 1908 (Aloe × lauchei Radl 1896, Gastrolea lauchei (Radl) Uitewaal 1949)
Auch die Pflanzengattung Lauchea Klotzsch aus der Familie der Schiefblattgewächse (Begoniaceae) ist nach ihm benannt.[4]
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Sammlungsbestand 400 naturnahe historische Modellfrüchte aus „Pomologischen Kabinetten“ ( des vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Deutsche Pomologie in mehreren Folgen
- ↑ online Äpfel | online Birnen | online 6 Bände
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
Literatur
Bearbeiten- Peter Simon: Lauche, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 697 f. (Digitalisat).
Weblinks
BearbeitenPersonendaten | |
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NAME | Lauche, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Obstbaufachmann |
GEBURTSDATUM | 21. Mai 1827 |
GEBURTSORT | Gartow |
STERBEDATUM | 12. September 1883 |