Waltersleben
Waltersleben ist ein Ortsteil im äußeren Süden der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.
Waltersleben Landeshauptstadt Erfurt
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 55′ N, 11° 2′ O |
Höhe: | 289 (280–315) m |
Fläche: | 4,84 km² |
Einwohner: | 427 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 88 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1994 |
Postleitzahl: | 99097 |
Vorwahl: | 0361 |
Lage von Waltersleben in Erfurt
| |
St.-Nikolai-Kirche (Lage→ )
|
Geografie
BearbeitenWaltersleben liegt in der Talsenke des Wiesenbachs, der nach Westen zur Gera bei Möbisburg fließt. Nördlich zwischen Waltersleben und Erfurt liegt der 350 Meter hohe Steigerwald, südlich der etwa gleich hohe Rockhäuser Berg. Das Dorf selbst liegt in 300 Metern Höhe. Nachbardörfer sind Möbisburg im Westen, Rhoda im Norden, Egstedt im Osten, Rockhausen im Südosten und Eischleben im Südwesten.
Geschichte
BearbeitenFunde aus Jungsteinzeit und Bronzezeit belegen eine frühe Besiedlung der Walterslebener Flur. Waltersleben wurde 1227 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter spielte der Waidanbau eine große Rolle. Das Bauerndorf war auch Erfurter Küchendorf und damit eng an die Stadt und deren kurfürstlich-mainzerische Herrschaft (Erfurter Staat) gebunden. So kam das Dorf 1802 bis 1806 und nach dem Wiener Kongress 1815 gemeinsam mit Erfurt an Preußen (Landkreis Erfurt). Am 1. Juli 1994 wurde es nach Erfurt eingemeindet.[2]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1843 | 1910 | 1939 | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 280[3] | 332[4] | 358[5] | 329[6] | 411 | 441 | 433 | 435 | 419[7] | 427[1] |
Die Dorfkirche
BearbeitenDie ortsbildprägende evangelische Nikolaikirche wurde zu DDR-Zeiten baufällig, einsturzgefährdet und seit 1975 nicht mehr genutzt. Die barocke Turmhaube wurde 1984 abgerissen und durch ein flaches Notdach ersetzt. Zur Jahrtausendwende gründete sich ein Projekt zum Erhalt der Kirche, welches sie in den folgenden Jahren -finanziert durch Spenden und öffentliche Mittel- umfassend wiederherstellte. Heute befindet sich im Kirchturm der kleine Sakralraum, Glastüren zum Kirchenschiff -das jetzt das Dorfgemeinschaftshaus ist- können geöffnet werden. In einem Funktionsbau direkt neben der Kirche befindet sich die Ortsverwaltung.
Wirtschaft und Verkehr
BearbeitenGrößtes Gewerbebetrieb in Waltersleben ist das Höffner-Möbelhaus an der Autobahn. Weitere große Gewerbeansiedlungen gibt es nicht.
Waltersleben liegt an der Bundesstraße B 4, die etwa einen Kilometer südwestlich des Ortes an der Anschlussstelle Erfurt-West auf die Bundesautobahn A 4 führt. Weitere Straßen führen nach Möbisburg, Egstedt und Rockhausen. Stadtbusse der EVAG verkehren zum Busbahnhof in der Innenstadt.
"Windpark Möbisburg": 2006 wurden auf der Höhe zwischen Waltersleben, Möbisburg und der Autobahn 11 sehr große Windkraftanlagen errichtet, welche neben dem Höffner-Möbelhaus das Landschaftsbild oberhalb des Ortes beherrschen.
Veranstaltungen
Bearbeiten- Mai-Feuer der Freiwilligen Feuerwehr und des Feuerwehrvereins
- Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr
- Voltigierturnier des Reitsportvereins
- Ortschafts- und Kindersport-Fest
Umgebung
Bearbeiten- Erfurter Steigerwald: Landschaftsschutzgebiet seit 1940, nördlich von Waltersleben
- Ehemaliger Steinbruch und karstige Südhänge als Trockenrasenbiotop: an Straße zwischen Waltersleben und Möbisburg
- "Wiesenbach": idyllischer, von Laubbäumen gesäumter Wasserlauf zwischen Egstedt und Möbisburg
Partnerschaft
BearbeitenSeit 1990 besteht eine Partnerschaft zu Heidesheim am Rhein.
Weblinks
Bearbeiten- Waltersleben auf den Internetseiten der Stadtverwaltung Erfurt ( vom 20. Juli 2011 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Erfurter Statistik, Daten und Fakten 2021. (PDF; 607 kB) Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung, 30. April 2021, abgerufen am 21. April 2023 (Bevölkerung der Stadtteile mit Stand 31. Dezember 2020).
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Handbuch der Provinz Sachsen. Magdeburg, 1843.
- ↑ Uli Schubert: Landkreis Erfurt. Waltersleben. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen am 31. Mai 2023 (Einwohner 1. Dezember 1910).
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Weißensee. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 31. Mai 2023.
- ↑ Thüringer Landesamt für Umwelt und Geologie: Umwelt regional.
- ↑ Stadtteil – Waltersleben. Tabelle Bevölkerungsentwicklung des Stadtteils. In: Stadtverwaltung Erfurt. 26. April 2023, abgerufen am 31. Mai 2023 (siehe Jahr 2015).