Vogelfutter dient der Fütterung oder Zufütterung von Vögeln. Dabei ist zwischen Futtermitteln für Wildvögel ( siehe Winterfütterung) und für als Heim- oder Zootier gehaltene Vögel zu unterscheiden.
Vogelfutter ist einer der Verbreitungswege der als Allergieauslöser gefürchteten Beifuß-Ambrosie. Das Verbrauchermagazin Ökotest empfiehlt daher, auf die Verfütterung an Wildvögel zu verzichten.[1]
Viele Vogelfuttermischungen enthalten Hanfsamen,[2] um das Gefieder und den Vogel insgesamt gesund zu erhalten. Dank einer Intervention der Vogelfutter-Hersteller vor dem US-Kongress im Jahr 1937, wo sie beteuerten: „Ohne Hanfsamen werden die Vögel nicht singen“, wurde eine Ausnahmegenehmigung in den USA erzielt, die es erlaubt, sterilisierte Hanfsamen beizumengen.[3] Die Zugabe bestimmter Samen ist für bestimmte Vögel wie Kanarienvögel unabdingbar, um eine adäquate Versorgung mit essentiellen Fettsäuren sicherzustellen. Insbesondere die einmalige Kombination von Linolsäure, α-Linolensäure, Gamma-Linolensäure und einigen anderen essentiellen Säuren ist für die Vogelgesundheit von entscheidender Bedeutung.
In zoologischen Gärten stellen die Institute meistens eigene Futtermischungen zusammen, welche für die jeweiligen Arten optimiert sind.
Private Vogelhalter dagegen erwerben meistens Futter, das industriell vorgefertigt ist. Die Hersteller erheben den Anspruch, dass diese Mischungen tatsächlich eine optimale Versorgung garantieren. Für die meisten Papageienarten gibt es keine exakten Forschungsergebnisse, in welchen Mengen und Verhältnissen sie ihre lebenswichtigen Bestandteile mit der Nahrung aufnehmen. Daher ist es wichtig, den Vögeln durch ein abwechslungsreiches Angebot die Gelegenheit zu bieten, ihren jeweiligen Bedarf so gut wie möglich zu decken.
Es gibt eigene Mischungen unter anderem für:
- Papageien und Großsittiche
- Wellensittich
- Kanarienvogel
- Edelsittiche
- Nymphensittich[4]
- Finken (Körnerfutter wie Sonnenblumenkerne, zur Jungenaufzucht tierisches Futter wie Mehlwürmer und Ameisenpuppen)[5]
- Beos
- diverse Exoten
Agroscope fand in fünf von 161 untersuchten Körnermischungen Transgener Raps und eine enthielt Ambrosia-Samen.[6]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenQuellen
Bearbeiten- ↑ Vogelfutter Finger weg Bayrischer Gesundheitsminister warnt. (PDF) ÖKO-TEST, ehemals im ; abgerufen am 16. April 2018. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Schnell informiert – Wertvolles im Hanfsamen. In: wissen-Gesundheit.de. Abgerufen am 14. Dezember 2017: „In den letzten Jahrzehnten ist Hanfsamen vor allem als Vogelfutter produziert worden.“
- ↑ Die Geschichte des Hanfs im frühen 20. Jahrhundert. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2013; abgerufen am 14. Dezember 2017 (Für Vogelfutterhersteller gilt eine Ausnahmegenehmigung).
- ↑ Bestandteile des Körnerfutters & Einzelfuttermittel. In: nymphensittich-wegweiser.net. Abgerufen am 14. Dezember 2017 (Futterbausteine: Saaten und andere trockene Futtermittel mit Foto und ihren wesentlichen Nährstoffen – nicht nur für Nymphensittiche).
- ↑ Jahrbuch der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft. 1866, S. 211 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Futtermittel: 63% erfüllen Vorgaben. In: schweizerbauer.ch. 8. August 2019, abgerufen am 17. August 2019.