Tschaadajewo (russisch Чаадаево, deutsch Brolost) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Rajon Prawdinsk und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny).

Siedlung
Tschaadajewo/Brolost
Чаадаево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Brolost (bis 1950)
Bevölkerung 7 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238412
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 108
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 21° 22′ OKoordinaten: 54° 23′ 10″ N, 21° 22′ 10″ O
Tschaadajewo (Europäisches Russland)
Tschaadajewo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Tschaadajewo (Oblast Kaliningrad)
Tschaadajewo (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Tschaadajewo liegt sechs Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Schelesnodoroschny und ist über die Nebenstraße von Wischnjowoje (Altendorf) an der russischen Fernstraße A 196 nach Oserki (Georgenfelde) und Gussewo (Groß Gnie) an der Fernstraße R 508 zu erreichen.

Bis zum Jahre 2001 bestand Bahnanschluss über die Station „Oserki-Wolnoje“ (Georgenfelde-Wolla (1938–1945: Ebenau)) an der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (Thorn-Insterburg), die in ihrem russischen Streckenabschnitt außer Betrieb gesetzt worden ist.

Geschichte

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Das ehemals Brolost genannte Gutsdorf gehörte bis 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. 1874 wurde der Ort in den Amtsbezirk Schloss Gerdauen[2] eingegliedert. Im Jahre 1910 zählte Brolost 105 Einwohner[3].

Am 30. September 1928 verlor Brolost seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Wolla (1938–1945 Ebenau, heute russisch: Wolnoje) eingemeindet. 1931 änderte sich auch die Zugehörigkeit zum Amtsbezirk, als nämlich nach Auflösung des Amtsbezirks Schloss Gerdauen die Gemeinde Wolla in den Amtsbezirk Annawalde[4] (heute russisch: Smolnoje) und ein weiteres Jahr später in den Amtsbezirk Barraginn (1938–1945: Georgenhain) umgegliedert wurde.

1945 kam der Ort infolge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1950 nach dem russischen Philosophen Pjotr Jakowlewitsch Tschaadajew in „Tschaadajewo“ umbenannt.[5] Bis zum Jahre 2009 war er innerhalb der russischen Oblast Kaliningrad in den Wischnjowski sowjet (Dorfsowjet Wischnjowoje) eingegliedert, und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny) im Rajon Prawdinsk.

Die überwiegende Mehrheit der Broloster Einwohner war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel Gerdauen[7] innerhalb des gleichnamigen Kirchenkreises in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.

Heute liegt Tschaadajewo im Einzugsgebiet der Gemeinde in Tschernjachowsk, die der Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugehört[8].

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schloss Gerdauen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Georgenhain
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Kirchspiel Gerdauen
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info