Thalassa (Mythologie)

Verkörperung des Meeres in der griechischen Mythologie

Thalassa (altgriechisch-dorischer Dialekt und neugriechisch Θάλασσα Thálassa; altgriechisch-attischer Dialekt Θάλαττα Thálatta, deutsch ‚Meer‘) ist in der griechischen Mythologie die Verkörperung des Meeres.

Thalassa. Ausschnitt aus einer Seite des Wiener Dioskurides (Konstantinopel, um 512)[1]

Nach Hyginus Mythographus sind ihre Eltern Aither („Äther“) und Hemera („Tag“). Ihr entspricht vor allem das (innere) Mittelmeer im Unterschied zu Pontos, der „hohen See“, und Okeanos, dem äußeren Ozean.

Nach der Vereinigung mit Pontos gebar sie alles Leben in den Meeren und wird dadurch zur Mutter der Fische.[2][3] Bei Nonnos erscheint sie als die Mutter der Aphrodite, die sie von Uranos empfing.[4] Sie soll auch die Mutter des Aigaion sein, des Gottes der Meeresstürme.[5] Nach Diodor ist sie die Mutter der Telchinen von Rhodos.[6]

Eine bestimmte Gestalt kann man ihr nicht zuordnen. In manchen Darstellungen erscheint sie als durchsichtige Frau aus Meerwasser, in späteren als Frau mit Scheren von Krebsen im Haar. Auch mit einem Gürtel aus Algen oder dem Ruder eines Schiffes in der Hand wird sie gelegentlich dargestellt.[2]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Pedanius Dioscorides – Der Wiener Dioskurides, Codex medicus Graecus 1 der Österreichischen Nationalbibliothek Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1998. Ausschnitt aus fol. 391 verso (Band 2), Kommentar S. 47 und 52. ISBN 3-201-01725-6
  2. a b Christopher A. Weidner: Die Enzyklopädie der Mythologie. tosa GmbH, Fränkisch-Crumbach 2013, ISBN 978-3-86313-303-0, S. 256.
  3. Hyginus Mythographus, Fabulae Praefatio
  4. Nonnos, Dionysiaka 12,43
  5. Ion von Chios, Fragment 741
  6. Diodor 5,55