Streitkräfte Burkina Fasos

Streitkräfte

Die Streitkräfte Burkina Fasos (französisch Forces armées nationales)[4] teilen sich in Armee und Luftwaffe sowie die Nationale Gendarmerie und Polizei Burkina Fasos. Zudem gab es noch sogenannte Volksmilizen.

Streitkräfte Burkina Fasos
Forces armées nationales
Führung
Oberbefehlshaber: Präsident von Burkina Faso
Militärischer Befehlshaber: Célestin Simporé[1]
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 11.200 (2020)
Wehrpflicht: Nein
Wehrtauglichkeitsalter: ab dem 18. Lebensjahr[2]
Anteil Soldaten an Gesamtbevölkerung: < 0,1 %
Paramilitärische Kräfte: 250
Haushalt
Militärbudget: 458,28 Mio. US-$ (2021)
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 2,9 % (2021)
Geschichte
Gründung: 3. August 1960[3]

Geschichte

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Die Armee des damaligen Obervolta wurde 1960 gegründet, 1961 wurde die Befehlsgewalt von den französischen auf die obervoltaischen Behörden übertragen.[3] Sangoulé Lamizana, der Oberbefehlshaber der Armee, übernahm 1966 die Macht im Lande. Auch in der Folge übernahm das Militär mehrmals die Macht durch Staatsstreiche. In den 1980er Jahren kam es zum Krieg mit Mali um die Kontrolle über den Agacher-Streifen. Auch die Beziehungen zum Nachbarland Elfenbeinküste waren insbesondere wegen des dort in den letzten Jahren herrschenden Bürgerkrieges teilweise sehr angespannt.

Infolge eines Putschversuchs aus Reihen des Militärs wurde im Jahre 2004 Verteidigungsminister Kouamé Lougé entlassen. Zum Jahreswechsel 2006/2007 kam es in Ouagadougou zwischen unzufriedenen Soldaten und Polizeikräften zu Schießereien, die auf beiden Seiten mehrere Tote sowie verletzte Zivilisten forderten. Der Unmut der Soldaten beruhte unter anderem auf dem Gefühl der Benachteiligung gegenüber der immer besser ausgestatteten Polizei durch schlechtere Ausstattung und niedrigere Besoldung.[5]

Am 30. Oktober 2014 entmachtete das Militär einmal mehr die Regierung und löste das Parlament auf.[6]

Am 16. September 2015 kam es zum bislang letzten Putschversuch durch die Präsidentengarde, der aber durch reguläres Militär beendet wurde.

Im März 2021 kam es zu einem Militärputsch nachdem Truppen der Streitkräfte strategische Punkte in der Hauptstadt Ouagadougou besetzten. Der acht Monate zuvor an die Macht gekommene Generalleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba wurde durch Hauptmann Ibrahima Traoré geputscht.[7]

Bürgerkrieg in Burkina Faso

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Ende 2022 wollte die Militärjunta bis zu 50000 Freiwillige rekrutieren, um das Problem mit dem im Land befindlichen Al-Qaida Extremisten zu lösen. Die CSU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung rechnet mit keinem Erfolg durch die Schaffung dieser Volksmilizen. Zudem versuche die Al-Qaida ähnlich wie z.B die Al-Shabab einen Parallelstaat aufzubauen.[8]

5000 Reservisten der Armee wurden einberufen, da zum Januar 2023 circa 40 Prozent des Landes unter Kontrolle von Milizen der Al-Qaida Gruppe im Magreb. Um die Grenzstädte Gori finden intensive Gefechte statt. Nach dem Einsatz von Spähpanzern konnten die Al-Qaida Terroristen aus Gori vertrieben werden.[9]

Unterstützung durch Frankreich

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Anfang 2006 stationierte Frankreich in Burkina Faso Militärausbilder. Zum Jahr 2013 wurde das französische Kontingent auf 400 Mann erhöht. Die französischen Soldaten bildeten die Spezialeinheiten und die reguläre Armee des Landes im Häuserkampf aus. Zudem wurden Offiziere der Armee Burkina Fasos in Frankreich ausgebildet. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie zogen sich die französischen Militärausbilder im Jahr 2022 ab.[10]

 
Soldaten Burkina Fasos bei einer Übung in Mali (2010)

Der Aktivstand im Frieden beträgt ohne Reserven 11.200 Soldaten. Das IISS schätzte 2020 die Armee auf 6.400 Soldaten, die Luftwaffe auf 600 und die Gendarmerie auf 4.200 Mitglieder.[11] Das Militärbudget betrug 2020 ungefähr 458,28 Mio. US-Dollar und somit 2,9 % des Bruttonationalprodukts.[12]

Ausrüstung

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L’Armée de Terre

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Die Armee (l’Armée de Terre) verfügt über zwei Bataillone und vier Regimente. Die Ausrüstung besteht aus folgenden gepanzerten Fahrzeugen und Artillerie:[11]

Fahrzeuge

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Typ Herkunft Funktion Version Anzahl
Panhard AML Frankreich  Frankreich Spähpanzer AML-60
AML-90
19
Bastion Patsas Frankreich  Frankreich Spähpanzer 8+
EE-9 Cascavel Brasilien  Brasilien Spähpanzer 24
Ferret Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Spähpanzer 30
M8 Greyhound Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Spähpanzer M8
M20
8
2
Panhard M3 VTT Frankreich  Frankreich Mannschaftstransporter 13
Bastion Patsas Frankreich  Frankreich Mannschaftstransporter APC 12
Gila MBPV Sudafrika  Südafrika MRAP 6
PUMA M26-15 Sudafrika  Südafrika MRAP M26-15
M36
31
14
Stark Motors Katar  Katar Mannschaftstransporter Storm 24
Otokar Cobra Turkei  Türkei Mehrzweckfahrzeug 39
Shrek-M Ukraine  Ukraine Minenräumpanzer 3[13]

Panzerabwehrwaffen

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Typ Herkunft Funktion
Typ 52 (M20) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Rückstoßfreies Geschütz
FFV Carl Gustaf Schweden  Schweden Panzerabwehrhandwaffe

Artillerie

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Typ Herkunft Kaliber Funktion Anzahl
M101 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 105 mm Haubitze 8
122 mm Haubitze 6
Typ 63 China Volksrepublik  Volksrepublik China 107 mm Raketenwerfer ca. 4
APR 40 Rumänien  Rumänien 122 mm Raketenwerfer 5
Brandt Mle 27/31 Frankreich  Frankreich 81 mm Mörser
82 mm Mörser 15
120 mm Mörser 12

Flugabwehr

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Typ Herkunft Funktion Anzahl
9K32 Strela-2 Sowjetunion  Sowjetunion MANPADS
ZPU Sowjetunion  Sowjetunion Maschinengewehr 30
TCM-20 Israel  Israel Flugabwehrwaffe 12

Gendarmerie

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Die Nationale Gendarmerie verfügt größtenteils über leichtere Waffen und über ein paar Transporter des Typs Bastion Patsas APC.[11]

Force Aérienne de Burkina Faso

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Die Luftwaffe (Force Aérienne de Burkina Faso, FABF) betreibt folgende Flugzeug- und Hubschraubertypen (Stand Ende 2021):[14]

Flugzeug Foto Herkunft Verwendung Version Aktiv Bestellt Anmerkungen
Kampfflugzeuge
EMB 314 Super Tucano   Brasilien  Brasilien Kampfflugzeug 3
Transportflugzeuge
CASA C-295   Spanien  Spanien Transportflugzeug 1
Beechcraft King Air   Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Transportflugzeug King Air 200 1
Geschäftsreiseflugzeuge
Boeing 727   Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Geschäftsreiseflugzeug 1
Schulflugzeuge
SF-260   Italien  Italien Schulflugzeug 4
Hubschrauber
H125 Écureuil   Frankreich  Frankreich Mehrzweckhubschrauber H125M 4
Mil Mi-8   Sowjetunion  Sowjetunion Mehrzweckhubschrauber Mi-171 3 2
Mil Mi-24   Sowjetunion  Sowjetunion Kampfhubschrauber 2
UH-1 Iroquois   Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Mehrzweckhubschrauber UH-1H 1
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Commons: Streitkräfte Burkina Fasos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. RFI. Afrique Burkina Faso: le colonel-major Célestin Simporé est le nouveau chef d'état-major général des armées, abgerufen am 4. Januar 2023 (französisch).
  2. The World Factbook–Burkina Faso. Central Intelligence Agency, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  3. a b L'Organisation. Ministère de la Défense Nationale et des Anciens Combattants, abgerufen am 3. Juni 2021 (französisch).
  4. The Military Balance 2012. International Institute for Strategic Studies (IISS), 2012, ISSN 0459-7222.
  5. Jean-Baptiste Marot: Jusqu’au ira la grogne ? In: Jeune Afrique. Nr. 2401, Januar 2007.
  6. Militär übernimmt Macht in Burkina Faso, dw.de vom 30. Oktober 2014, abgerufen am 30. Oktober 2014.
  7. tagesschau.de: Militärputsch in Burkina Faso: Präsident Damiba abgesetzt. Abgerufen am 3. März 2023.
  8. tagesschau.de: Steigende Gewalt: Burkina Faso will 50.000 Freiwillige rekrutieren. Abgerufen am 3. März 2023.
  9. Channels TV: Streitkräfte Burkina Fasos. 23. Februar 2023, abgerufen am 3. März 2023 (englisch).
  10. Burkina Faso announces French military task force has left the country. In: Financial Times. 20. Februar 2023 (ft.com [abgerufen am 3. März 2023]).
  11. a b c International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2022. 122. Auflage. Taylor & Francis, 2022, ISBN 978-1-03-227900-8, S. 455–456.
  12. SIPRI Military Expenditure Database. Stockholm International Peace Research Institute, abgerufen am 5. Juni 2022.
  13. Burkina Faso acquires Shrek-M vehicles from Ukraine. Defence Web, 29. August 2019, abgerufen am 6. Juni 2021 (englisch).
  14. World Air Forces 2022. (PDF) Flight International, abgerufen am 5. Juni 2022.