Stefan Kaminsky (Schauspieler)
Stefan Kaminsky (* 1977[1][2] in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Sprecher und Regisseur.
Leben und Karriere
BearbeitenStefan Kaminsky absolvierte von 1997 bis 2001 sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.[1][2] Während des Studiums gastierte er bereits am Maxim-Gorki-Theater in Berlin.[3]
Sein erstes Festengagement hatte er ab 2001 am Schauspiel Leipzig, wo er zahlreiche Rollen des klassischen und modernen Theaterrepertoires interpretierte. Er trat dort u. a. in Stücken von William Shakespeare, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, Arthur Miller, Samuel Beckett und Heiner Müller auf. 2005 und 2006 wurde Kaminsky für seine Rollen in Zement und Endspiel von der Zeitschrift Theater heute als „Bester Nachwuchsschauspieler Deutschlands“ nominiert.[2]
Mit Beginn der Spielzeit 2008/09 wechselte Kaminsky fest ans Staatsschauspiel Dresden. Von 2009 bis 2011 gehörte er zum Ensemble am Düsseldorfer Schauspielhaus, wo er mit Amélie Niermeyer, Stephan Rottkamp und Tina Lanik zusammenarbeitete.
Seit 2012 arbeitet Kaminsky freischaffend als Gast, u. a. am Staatsschauspiel Stuttgart (2012–2013), am Theater Gera/Altenburg (Spielzeit 2011/12), am Deutschen Nationaltheater Weimar (Spielzeit 2012/13), am Staatstheater Wiesbaden (Spielzeit 2013/14) und realisiert verschiedene freie Projekte.[4][5][6][7][8]
2017 spielte er bei den Bad Hersfelder Festspielen die Hauptrolle des „smarten“ Richard Hannay in einer Bühnenfassung des Hitchcock-Klassikers Die 39 Stufen.[9]
Neben seiner Arbeit am Theater ist Kaminsky regelmäßig auch für Film und Fernsehen tätig. Er spielte in Kinofilmen (u. a. Ballon[10], Regie: Bully Herbig), Krimi- und Actionformaten wie Tatort, Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei und Heiter bis tödlich: Henker & Richter[11]. Mehrfach war er in der ZDF-Krimiserie SOKO Leipzig zu sehen. In der 2. Staffel der TV-Serie Charité (2019) übernahm Kaminsky die Episodenrolle des Oberkriegsgerichtsrats Kutzner.[12] In der 22. Staffel der Fernsehserie In aller Freundschaft (2019) war er in einer Episodennebenrolle als Sensationsreporter Julius Heldt besetzt.[13]
Kaminsky arbeitet seit 2005 regelmäßig als Sprecher für Synchron, Hörfunk, Hörbuch und Voice-Over.[14][15] Er nahm Hörbücher mit Werken u. a. von David Park, Christoph Poschenrieder, Marco Balzano, Katja Kulin, Kevin Macdonald, Dan Jones, Stefan Zweig, Uwe Tellkamp und Khaled Hosseini auf. Als Synchronsprecher leiht er im Hauptcast u. a. Ralph Ineson, Carl Anthony Payne II. oder Aidan McArdle seine Stimme.[16] Als Werbesprecher ist er für Mercedes-Benz, Garmin, Nescafé und C&A tätig.
Kaminsky ist Dozent für Schauspiel am Thomas Bernhard Institut der Universität Mozarteum[3], an der Universität der Künste Berlin, der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und der Theaterakademie Sachsen.[17][18][19] Als Regisseur wirkte er bei den LANDschafftTheater-Projekten in Bad Düben.[20]
Theaterrollen (Auswahl)
Bearbeiten- 1999–2001: Maxim-Gorki-Theater (als Gast):
- 2000: Karl in Maria Magdalena, Regie: Mark Zurmühle.
- 2001–2008: Schauspiel Leipzig (Festengagement):
- 2002: Borghetto in Schade, dass sie eine Hure war, Regie: Markus Dietz.
- 2002: Mortimer in Maria Stuart, Regie: Karin Henkel.
- 2002: Biff in Tod eines Handlungsreisenden, Regie: Markus Dietz.
- 2003: Achilles in Troilus und Cressida, Regie: Wolfgang Engel.
- 2004: Artur in Tango von Sławomir Mrożek, Regie: Philip Tiedemann.
- 2004: Billing in Ein Volksfeind, Regie: Antoine Uitdehaag.
- 2005: Malvolio in Was ihr wollt, Regie: Antoine Uitdehaag.
- 2005: Clov in Endspiel, Regie: Markus Dietz.
- 2006: Sergej Iwagin in Zement, Regie: Konstanze Lauterbach.
- 2006: Gerichtsrat Walter in Der zerbrochne Krug, Regie: Deborah Epstein.
- 2008–2009: Staatsschauspiel Dresden (Festengagement):
- 2008: Leicester in Maria Stuart, Regie: Hermann Schein.
- 2008: Herzog von Cornwall in König Lear, Regie: Holk Freytag.
- 2009: Rudenz in Wilhelm Tell, Regie: Wolfgang Engel.
- 2009–2011: Düsseldorfer Schauspielhaus (Festengagement):
- 2009: Major von Tellheim in Minna von Barnhelm, Regie: Amélie Niermeyer.
- 2010: Mitch in Endstation Sehnsucht, Regie: Stephan Rottkamp.
- 2011/12: Theater Gera/Altenburg: Geist/Totengräber/Fortinbras in Hamlet, Regie: Tilman Gersch.
- 2012/13: Staatsschauspiel Stuttgart: Cléante in Tartuffe, Regie: Claudia Bauer.
- 2012/13: Deutsches Nationaltheater Weimar: Strelnikow in Schiwagos Odyssee, nach Motiven des Romans Doktor Schiwago von Boris Pasternak, Regie: Konstanze Lauterbach.
- 2013/14: Staatstheater Wiesbaden: Burgund/La Hire/Claude Marie in Die Jungfrau von Orleans, Regie: Tilman Gersch.
- 2017: Bad Hersfelder Festspiele: Richard Hannay in Die 39 Stufen, Regie: Patrick Schimanski.
Filmografie (Auswahl)
Bearbeiten- 1993: Inge, April und Mai (Spielfilm)
- 1995: Nikolaikirche (Fernsehfilm)
- 2003–2022: SOKO Leipzig (Fernsehserie, elf Folgen, verschiedene Rollen)
- 2006: Dresden (Fernsehfilm)
- 2007: Tatort: Die Anwältin (Fernsehreihe)
- 2007: Ein Fall für Nadja: Zurück im Leben (Fernsehserie, eine Folge)
- 2010: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei: Der Anschlag (Fernsehserie, eine Folge)
- 2011: Der letzte schöne Tag (Fernsehfilm)
- 2012: Heiter bis tödlich: Henker & Richter – Abführmittel (Fernsehserie, eine Folge)
- 2012; 2019: In aller Freundschaft (Fernsehserie, zwei Folgen, verschiedene Rollen)
- 2018: Ballon (Kinofilm)
- 2019: Charité: Verschüttet (Fernsehserie, eine Folge)
- 2022: Der Ranger – Paradies Heimat: Himmelhoch (Fernsehreihe)
- 2022: Hubert ohne Staller – Mord mit 1600 Umdrehungen (Fernsehserie, eine Folge)
Weblinks
Bearbeiten- Stefan Kaminsky bei IMDb
- Stefan Kaminsky bei Crew United
- Stefan Kaminsky bei Filmmakers
- Stefan Kaminsky in der Deutschen Synchronkartei
- Stefan Kaminsky – Internetpräsenz
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Stefan Kaminsky bei schauspielervideos.de. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ a b c d Stefan Kaminsky. Profil und Vita bei CASTFORWARD. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ a b Stefan Kaminsky. Vita. Offizielle Internetpräsenz Universität Mozarteum. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ Tartuffe. Produktionsdetails und Besetzung. Schauspiel Stuttgart. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ Hamlet – Tilman Gersch überzeugt in Altenburg mit seiner behutsamen Shakespeare-Modernisierung. Aufführungskritik. Nachtkritik.de vom 4. März 2012. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ "Schiwago" in Weimar: Bildgewaltige Odyssee des 20. Jahrhunderts. Aufführungskritik. In: Thüringische Landeszeitung vom 4. März 2012. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ "Die Jungfrau von Orleans" von Friedrich Schiller im Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Produktionsdetails. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ ParkinSong-Revue - eine Revue von Thomas Hertel. Abgerufen am 7. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ "Die 39 Stufen": Ein rasantes Vergnügen am Eichhof. Aufführungskritik. In: Hersfelder Zeitung vom 16. Juli 2017. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ Ballon | Film 2018. Abgerufen am 7. Dezember 2022.
- ↑ Henker & Richter - 11. Abführmittel. Handlung, Besetzung und Szenenfoto. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ Charité bei crew united, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Seifenblasen. Folge 854. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 26. Mai 2019.
- ↑ Stefan Kaminsky. Profil bei der Agentur Stimmgerecht. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ Stefan Kaminsky. Profil bei der Sprecherdatei. Abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ Deutsche Synchronkartei | Synchronsprecher | Stefan Kaminsky. Abgerufen am 7. Dezember 2022.
- ↑ "Leonce und Lena" - Sommertheater 2021 - Trailer. Abgerufen am 7. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ "DIE UNERTRÄGLICHE LEICHTIGKEIT DER DISTANZ" - Spätsommertheater 2020 - Trailer. Abgerufen am 7. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ "Was ihr wollt" - Sommertheater 2017 - Trailer. Abgerufen am 7. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ PROJEKT "LANDSCHAFFTTHEATER": Bad Düben: Wenn eine ganze Stadt Theater spielt. MDR Kultur vom 22. August 2022. Abgerufen am 7. Dezember 2022
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kaminsky, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Sprecher |
GEBURTSDATUM | 1977 |
GEBURTSORT | Ost-Berlin |