Sils im Domleschg
Sils im Domleschg (rätoromanisch Seglias) ist eine politische Gemeinde in der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Sils im Domleschg | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Viamala |
BFS-Nr.: | 3640 |
Postleitzahl: | 7411 |
Koordinaten: | 753969 / 174062 |
Höhe: | 633 m ü. M. |
Höhenbereich: | 654–1814 m ü. M.[1] |
Fläche: | 9,28 km²[2] |
Einwohner: | 966 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 104 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
18,1 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.sils-id.ch |
Sils, im Hintergrund Thusis
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Lage der Gemeinde | |
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Silber ein aufrechter, rot bewehrter schwarzer Steinbock, eine schwarze Wagenlünse tragend
Verbindung des Steinbocks, des Wappens des Gotteshausbundes, mit der Wagenlünse, dem Familienwappen der Rin(c)k von Baldenstein.
Geographie
BearbeitenDas Domleschg gilt als eines der schönsten und vielfältigsten Täler Graubündens. Dank dem ausserordentlich günstigen Klima wird das Domleschg auch der Obstgarten Graubündens genannt. Wenn hier im Frühling die Apfelblüte beginnt, sieht man im Hintergrund die Berge noch tief verschneit. Die besondere geographische Lage mit den engen, leicht zu kontrollierenden Verkehrswegen machte das Domleschg zum burgenreichsten Gebiet Europas. Zur Gemeinde Sils im Domleschg gehören das Schloss Baldenstein, die Burgruine Campell, die Burganlage Hohen Rätien und Burg Ehrenfels (Sils). Ebenfalls auf Gemeindegebiet von Sils liegen die Felszeichnungen von Carschenna.
Nachbargemeinden von Sils im Domleschg sind im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Fürstenau, Scharans, Vaz/Obervaz, Mutten, Zillis-Reischen, Rongellen und Thusis. Mutten wurde am 1. Januar 2018 nach Thusis eingemeindet.
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1803 | 1850 | 1900 | 1910 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000[5] | 2005 | 2020 | 2021 |
Einwohner | 277 | 295 | 621 | 541 | 590 | 826 | 794 | 880 | 854 | 971 | 967 |
Sprachen
BearbeitenBis ins 19. Jahrhundert wurde in Sils Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart, gesprochen. Im Jahr 1900 waren bereits weniger als 10 % romanischsprachig, und seit 1920 ist die Gemeinde einsprachig Deutsch.
Sprachen in Sils im Domleschg | ||||||
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Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 612 | 74,09 % | 646 | 81,36 % | 764 | 86,82 % |
Rätoromanisch | 56 | 6,78 % | 34 | 4,28 % | 14 | 1,59 % |
Italienisch | 104 | 12,59 % | 60 | 7,56 % | 25 | 2,84 % |
Einwohner | 826 | 100 % | 794 | 100 % | 880 | 100 % |
Sowohl bei den Rätoromanen wie bei den Italienischsprachigen handelt es sich um Zuwanderer. Die Einwanderer aus Italien integrieren sich sprachlich immer mehr. Deshalb ist der Anteil des Italienischen in den letzten Jahrzehnten stetig zurückgegangen. Behördensprache ist Deutsch.
Herkunft und Nationalität
BearbeitenVon den Ende 2005 854 Bewohnern waren 749 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige.
Wirtschaft, Verkehr
BearbeitenSils wird von Buslinien der Postauto Graubünden bedient. Im benachbarten Thusis halten Regionalzüge und Schnellzüge der Rhätischen Bahn.
In Sils befinden sich ein Kraftwerk und ein Unterwerk, die vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ), den Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK) und den Kraftwerken Hinterrhein (KHR) betrieben werden. Im Anlagenkomplex befindet sich die Netz-Leitstelle Sils des EWZ, von wo aus die meisten EWZ-Anlagen zentral angesteuert werden.
Im Unterwerk wird Strom von der Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg transformiert und durch die Hochspannungsleitungen Sils–Soazza und Sils–Pradella weitertransportiert. Ausserdem beginnen dort eine 380-kV-Hochspannungsleitung der NOK nach Bonaduz und die 380-kV-Leitung Sils–Fällanden der EWZ.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Unter Denkmalschutz stehen St. Cassian und
- die reformierte Dorfkirche
- Palazzo Donatz (Gemeindehaus)[6]
- Schloss Baldenstein[7]
- Burgruine Hoch-Rialt oder Hohenrätien[8]
- Burgruine Campi (Campell)[9]
-
Burg Hohen Rätien
-
Palazzo Donatz
Exekutive
BearbeitenGemeindepräsident ist Martin Lippuner (Stand 2022).
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Thomas Conrad von Baldenstein (1784–1878), auf Schloss Baldenstein geborener Naturforscher der Vogelwelt der Alpen
- Arno Jehli (* 30. März 1950) ist ein Schweizer Musiker, Kapellmeister und Komponist
Literatur
Bearbeiten- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1940, DNB 760079625.
- Jürg Rageth, Jürg Simonett: Sils im Domleschg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Dezember 2012.
Weblinks
Bearbeiten- Sils im Domleschg auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Sils im Domleschg
- Bundesamt für Kultur: Sils im Domleschg im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
- Burganlage Hohen Rätien
- Sils im Domleschg (Fotos) auf viamala.ch
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Jürg Rageth, Jürg Simonett: Sils im Domleschg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Dezember 2012.
- ↑ Palazzo Donatz (Gemeindehaus) (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Schloss Baldenstein (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Burgruine Hoch-Rialt oder Hohenrätien (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Burgruine Campi (Foto) auf baukultur.gr.ch.