Schlacht von Meung-sur-Loire

Schlacht des Hundertjährigen Kriegs

Die Schlacht von Meung-sur-Loire fand am 15. Juni 1429 statt. Sie war eine der Schlachten, die Jeanne d’Arc nach dem Ende der Belagerung von Orléans schlug und Teil des so genannten Loire-Feldzugs, der die erste nachhaltige Offensive der Franzosen im Hundertjährigen Krieg seit einer Generation war.

Schlacht von Meung-sur-Loire
Teil von: Hundertjähriger Krieg
Datum 15. Juni 1429
Ort Meung-sur-Loire
Ausgang Französischer Sieg
Konfliktparteien

Königreich Frankreich

Königreich England

Befehlshaber

Jeanne d’Arc
Jean II. de Alençon

John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury
Thomas Scales

Truppenstärke

maximal 6–7000

unbekannt

Verluste

unbekannt

unbekannt

Hintergrund

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Nahezu ganz Frankreich nördlich der Loire war bis zum Jahre 1429 von den Engländern und ihren Alliierten, dem Herzogtum Burgund besetzt worden. Durch die Einnahme aller Loirebrücken und der Zerstörung der Brücke in Orléans hatten die Franzosen alle Möglichkeiten zur Überquerung des Flusses verloren. Meung-sur-Loire war eine kleine Stadt am nördlichen Ufer der Loire in Zentralfrankreich, etwas westlich von Orléans. Dort lag eine der Brücke über den Fluss, die im späteren Verlauf des Krieges noch Bedeutung erlangen sollte. Die Engländer hatten die Stadt einige Jahre zuvor eingenommen, um sie als möglichen Ausgangspunkt für eine Offensive gegen Südfrankreich nutzen zu können.

Schlachtverlauf

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Die englische Verteidigung in Meung-sur-Loire bestand aus der ummauerten Stadt selbst, den Befestigungsanlagen an der Brücke und einer großen Burg gleich außerhalb der Stadt. Die Burg diente den Engländern dabei als eine Art Hauptquartier, in denen die Befehlshaber der Truppen, John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury und Thomas de Scales, 7. Baron Scales, residierten.

Jeanne d’Arc und Jean II. de Alençon kontrollierten auf französischer Seite eine Truppe von höchstens 6000 bis 7000 Mann.[1] Jeanne d’Arc und de Alençon ignorierten bei ihrem Angriff sowohl die Stadt als auch die Burg und führten nach dem massiven Einsatz von Belagerungswaffen einen Frontalangriff auf die Brückenbefestigung, der sogleich zum Erfolg führte. Der Kampf um die Brücke dauerte somit nur einen Tag. Anstatt sich nun gegen die Burg und die befestigte Stadt zu wenden, ließen Jeanne d’Arc und de Alençon lediglich eine ausreichende Garnison zur Bewachung der Brücke zurück und wandten sich sogleich in Richtung ihres nächsten Zieles Beaugency.

Literatur

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  • Christopher Allmand: The Hundred Years War. England and France at War. c. 1300 – c. 1450. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1988, ISBN 0-521-31923-4.
  • Kelly DeVries: Joan of Arc. A Military Leader. Sutton Publishing, Stroud 1999, ISBN 0-7509-1805-5.
  • Margaret Oliphant: Jeanne d’Arc. Her Life and Death (= Heroes of the Nations, Bd. 17). G. P. Putnam’s Sons, New York u. a. 1896, Online-Ausgabe.
  • Stephen W. Richey: Joan of Arc. The Warrior Saint. Praeger, Westport CT u. a. 2003, ISBN 0-275-98103-7.
  • Anonymus, Journal du siège d’Orléans et du voyage de Reims. Saturnin Hotot: Orléans 1576. Edierte Online-Ausgabe

Einzelnachweise

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  1. Die Angaben entstammen dem Journal du Siège d’Orléans, dass etwa 150 Jahre nach der Schlacht erstmals gedruckt wurde. Die genannte Zahl kann daher entweder eine zeitgenössische Übertreibung sein, oder sie bezieht möglicherweise die nicht kämpfenden Mitglieder des Trosses mit ein.
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