Schlacht von Liaoyang
Die Schlacht von Liaoyang (jap. 遼陽会戦, Ryōyō-kaisen) wurde vom 12. Augustjul. / 25. Augustgreg. bis zum 22. Augustjul. / 4. September 1904greg. zwischen der Kaiserlichen Japanischen Armee und der Kaiserlichen Russischen Armee in der Nähe der mandschurischen Stadt Liaoyang ausgetragen. Sie war eine der großen Landschlachten des Russisch-Japanischen Krieges.
Schlacht von Liaoyang | |||||||||||||||||
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Teil von: Russisch-Japanischer Krieg | |||||||||||||||||
Der japanische General Kuroki Tamemoto und sein Generalstabschef Shigeta Fujii | |||||||||||||||||
Datum | 25. August bis 4. September 1904 | ||||||||||||||||
Ort | Nähe Liaoyang, Mandschurei, die an der Bahnlinie Mukden-Port Arthur liegt | ||||||||||||||||
Ausgang | Unentschieden; russischer Rückzug | ||||||||||||||||
Folgen | Das von den Japanern belagerte Port Arthur kann von der Russischen Armee nicht entsetzt werden | ||||||||||||||||
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Vorbereitung
BearbeitenWährend sich die Japanische Armee vor Port Arthur auf die Belagerung vorbereitete, bewegte sich ein großes Truppenkontingent unter Feldmarschall Ōyama Richtung Norden, um den strategisch wichtigen Bahnknotenpunkt bei Liaoyang zu sichern, der die Bahnlinie der Chinesischen Osteisenbahn zwischen Mukden und Port Arthur verband.
Feldbahnen
BearbeitenDie Russen mussten ihre weit ausgedehnten Stellungen durch Feldbahnen miteinander verbinden. Es wurden drei Linien gebaut: Die erste vom Hauptbahnhof in Richtung Fönghuangtschöng, kam nicht über 22,5 km Unterbau und 2 km Oberbau hinaus. Die zweite, die die Stellungen nordöstlich Liaojang mit der Eisenbahn verbinden sollte, wurde auf 15 km Länge mit einer Zweigstrecke zu einer schweren Batterie auf einer Passhöhe erstellt. Sie wurde mit Pferden betrieben und auch zur Beförderung von Verwundeten benutzt. Beim Vordringen der Japaner musste ihnen ein Teil des Feldbahngeräts preisgegeben werden. Die dritte Strecke führte von Liaojang nach Süden in die Hauptkampfstellung. Sie wurde in 2½ Tagen in 9 km Länge betriebsfähig hergestellt, wurde aber nicht in Betrieb genommen, sondern musste sofort nach der Fertigstellung wieder abgebaut werden.[1]
Verlauf
BearbeitenDie Schlacht begann am 25. August 1904, als 158.000 russische Soldaten vorrückten und versuchten, die Flanke der japanischen 1., 2. und 4. Armee aufzurollen. Die ihnen gegenüber stehenden Japaner hatten eine Gesamtstärke von 127.360 Mann.
Am nächsten Tag, dem 26. August 1904, besetzte die japanische 1. Armee nach schweren Kämpfen die Kosarei-Höhe sowie den Hung-sha-Pass südöstlich von Liaoyang. General Alexei Kuropatkin, Oberbefehlshaber der russischen Truppen, glaubte geschlagen worden zu sein und zog sich von den vorderen russischen Verteidigungsstellungen zurück, dicht gefolgt von den nachrückenden Japanern.
Vom 29. bis 30. August 1904 schlug die Russische Armee starke japanische Angriffe auf ihre Hauptverteidigungslinie ab, die südlich von Liaoyang lag. Um den 31. August 1904 überquerte die japanische 1. Armee den Fluss nordöstlich von Liaoyang.
Nach einigen Tagen von ergebnislosen Gegenangriffen entschloss sich Kuropatkin am 4. September 1904, Liaoyang zu evakuieren und sich auf Mukden zurückzuziehen. Die glücklose Stadt wurde somit zuerst von Russen, dann von Chinesen und schließlich von den Japanern geplündert.
Verluste
BearbeitenDie Russische Armee hatte Gesamtverluste von 19.112 Mann, darunter 3.611 Tote und 14.301 Verwundete. Obwohl die Japanische Armee die schwereren Verluste erlitten hatte – insgesamt verlor sie 22.922 Mann (u. a. 5.537 Tote und 18.603 Verwundete) – hatte sie es geschafft, das Schlachtfeld zu behaupten.
Folgen
BearbeitenDer unter schweren Verlusten errungene Sieg bei Liaoyang und der Fall von Port Arthur kurz darauf warf seine Schatten voraus auf die wenige Monate später stattfindende Schlacht von Mukden.
Literatur
Bearbeiten- Rotem Kowner: Historical Dictionary of the Russo-Japanese War. The Scarecrow Press, Lanham 2006, ISBN 0-8108-4927-5.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Victor Freiherr von Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Zweite Auflage, Band 5, Urban & Schwarzenberg, Berlin, 1914, S. 57.