Sarja (russisch Заря, deutsch Groß Wersmeningken, 1938–1946 Großstangenwald, litauisch Didieji Versmininkai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Sarja
Groß Wersmeningken (Großstangenwald)

Заря
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1557
Frühere Namen Groß Paußeln (?),
Wersmininken (um 1590),
Werszmeninken (um 1720),
Groß Werschmeningken (um 1785),
Groß Wersmeningken (bis 1938),
Großstangenwald (1938–1946)
Bevölkerung 13 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238161
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 028
Geographische Lage
Koordinaten 54° 34′ N, 21° 59′ OKoordinaten: 54° 34′ 7″ N, 21° 58′ 55″ O
Sarja (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Sarja (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sarja (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Sarja (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Sarja liegt 13 Kilometer südöstlich der Rajonstadt Tschernjachowsk (Insterburg). Der Ort ist nur über Landwege zu erreichen, etwa von Krasnopoljanskoje (Groß Gaudischkehmen/Großgauden) aus. Die nächste Bahnstation ist Wessjolowka (Judtschen/Kanthausen) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau) – einem Teilstück der einstigen Preußischen Ostbahn – zur Weiterfahrt nach Litauen und in das russische Kernland.

Geschichte

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Das bis 1938 Groß Wersmeningken[2] fand im Jahre 1557 seine erste urkundliche Erwähnung. Zwischen 1874 und 1945 war das Bauerndorf in den Amtsbezirk Judtschen[3] (ab 1938 „Amtsbezirk Kanthausen“, heute russisch: Wessjolowka) eingegliedert und gehörte somit zum Kreis Gumbinnen im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Ostpreußen. Zur Landgemeinde Groß Wersmeningken gehörte auch die Revierförsterei Grünwalde.

In Folge des Krieges kam das Dorf mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Sarja“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Krasnopoljanski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[4] Von 2008 bis 2015 gehörte Sarja zur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner[5]
1910 230
1933 249
1939 222
2002 13
2010 14

Die Bevölkerung Groß Wersmeningkens resp. Großstangenwalds war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession und somit in das Kirchspiel der Kirche Ischdaggen (1938–1946: Branden, heute russisch: Lermontowo) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Sarja im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) mit Pfarrsitz für die Kirchenregion Gussew in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

In Groß Wersmeningken bestand vor 1945 eine zweiklassige Volksschule in einem vor 1914 erbauten Schulgebäude.

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Großstangenwald
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Judtschen/Kanthausen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info