Salzkopf
Der Salzkopf nahe Waldalgesheim in Rheinland-Pfalz ist mit 627,6 m ü. NHN[1] die zweithöchste Erhebung im Binger Wald nach dem Kandrich (638,6 m) und die höchste Erhebung des Landkreises Mainz-Bingen.
Salzkopf | ||
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Blick vom Hochsteinchen zum Salzkopf | ||
Höhe | 627,6 m ü. NHN [1] | |
Lage | nahe Waldalgesheim; Landkreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland | |
Gebirge | Binger Wald (Hunsrück) | |
Dominanz | 3,65 km → Kandrich | |
Schartenhöhe | 81 m ↓ Wirtschaftsweg 715 m westlich des Eselsteins[1] | |
Koordinaten | 49° 59′ 53″ N, 7° 46′ 51″ O | |
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Erschließung | Waldwege | |
Besonderheiten |
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDer zum Gemeindegebiet von Weiler bei Bingen gehörende Salzkopf befindet sich etwa 6,4 km nordwestlich von Waldalgesheim (beide im Landkreis Mainz-Bingen), 4,1 km nordnordöstlich von Daxweiler und 5,8 km (je Luftlinie) nördlich von Stromberg (beide im Landkreis Bad Kreuznach).
Naturräumliche Zuordnung
BearbeitenDer Salzkopf zählt in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Hunsrück (Nr. 24) und in der Haupteinheit Soonwald (240) zur Untereinheit Binger Wald (240.0). Die Landschaft fällt nach Nordwesten bis Norden in den Naturraum Nordfuß des Binger Waldes (Nordfuß; 240.00) ab. Zudem fällt sie nach Norden – durch den Ostzipfel dieses Naturraums – in die Untereinheit Südöstlicher Rheinhunsrück (244.0) ab, die zur Haupteinheit Rheinhunsrück (244) zählt.[2][3]
Schutzgebiete
BearbeitenDer Salzkopf liegt im Landschaftsschutzgebiet Rheingebiet von Bingen bis Koblenz (CDDA-Nr. 323852; 1978 ausgewiesen; 403,28 km²) und im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Binger Wald (FFH-Nr. 6012-301; 32,68 ha).[4]
Salzkopfturm und Sendemasten
BearbeitenWenige Meter nordöstlich des Salzkopfgipfels steht der 24 m hohe Aussichtsturm Salzkopfturm, von wo man die Aussicht zum Hunsrück, in das Mittelrheintal und zum Rheinhessischen Hügelland genießen kann. Etwa 120 m südwestlich des Gipfels steht ein Sendemast und 500 m südsüdwestlich davon ein weiterer Sendemast.
Verkehr und Wandern
BearbeitenVon Waldalgesheim aus kommend führt die Kreisstraße 29 überwiegend nordwestwärts zum bewaldeten Salzkopf, die am Forsthaus Lauschhütte auf 583,4 m[1] Höhe nach Süden abknickt und kurz darauf in die südsüdwestwärts nach Daxweiler verlaufende K 36 übergeht. Von der Lauschhütte hat man nach Ostnordosten einen etwa 800 m langen Waldweg bis zum Gipfel mit dem Salzkopfturm zurückzulegen. Ausgeschilderte Wege führen auch zum Siebenburgenblick und Kandrich. Über den Berg führt der Europäische Fernwanderweg E8.
Kampfjet-Absturz 1964
BearbeitenAm 7. April 1964 startete vom damaligen Fliegerhorst Pferdsfeld eine Rotte mit zwei Kampfflugzeugen vom Typ F-86-Sabre Mk.6 zu einem Übungsauftrag „Tiefflug in Flugplatznähe“. Nachdem beide Flugzeuge den Salzkopf bereits einmal überflogen hatten, verlor bei einem weiteren Überflug der 27-jährige Pilot, Oberleutnant Frank S.,[5] der die zweite Maschine mit dem Kennzeichen JC-118[6] flog, die Orientierung, und die Maschine stürzte gegen 10:45 Uhr im dichten Nebel offenbar nach einer Baumwipfelberührung in den Wald nahe dem Salzkopf. Der Pilot fand dabei den Tod. Die Maschine war mit AIM-9 Sidewinder und HVAR-Raketen bestückt. Kameraden errichteten kurze Zeit nach dem Unglück ein Gedenkkreuz. Anlässlich des 70. Geburtstag des verstorbenen Piloten wurde 2006 im Rahmen einer privaten Initiative eine Tafel mit Erläuterungen zum Unfall angebracht.
Sportfliegerabsturz 1983
BearbeitenAm Morgen des 8. April 1983 stürzte eine einmotorige Propellermaschine vom Typ Piper PA-28 in den Fichtenhochwald südöstlich des Salzkopfgipfels etwa zwanzig Meter unter Gipfelhöhe. Die Maschine war auf dem Weg von Leutkirch nach Köln und hatte vier Kemptener Bürger an Bord: die beiden Lehrer Norbert S. (36) und Rüdiger S. (38), den Zahnarzt Hanns D. (56) und den Fluglehrer Alfred M. (55), der das Sportflugzeug führte. Alle Insassen verloren bei dem Unfall das Leben. Laut Gutachten kam es bei schlechtem Wetter vermutlich infolge unterschrittener Mindestgeschwindigkeit zum Strömungsabriss an den Tragflächen. Ein Gedenkkreuz am Absturzort erinnert ohne Namensnennung an die Toten.[7]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
- ↑ Heinrich Müller-Miny, Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 138 Koblenz. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1971. → Online-Karte (PDF; 5,7 MB)
- ↑ Harald Uhlig: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 150 Mainz. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1964. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ „Drei Buchen“ sind wieder komplett …, vom 7. August 2014, abgerufen am 14. August 2017
- ↑ Am Salzkopf abgestürztes Flugzeug, fertig aufgerüstet, am Vortag des Absturzes ( vom 14. September 2013 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 7. Oktober 2013, aus natoflugplatz-pferdsfeld.de
- ↑ Kreuz erinnert am Unfallort an die Toten., Allgäuer Zeitung vom 8. April 2003; abgerufen am 12. November 2020.