Saalbach-Hinterglemm

Gemeinde im Bezirk Zell am See, Land Salzburg

Saalbach-Hinterglemm ist eine Gemeinde im Pinzgau im Bundesland Salzburg in Österreich mit 2911 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).

Saalbach-Hinterglemm
Wappen Österreichkarte
Wappen von Saalbach-Hinterglemm
Saalbach-Hinterglemm (Österreich)
Saalbach-Hinterglemm (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Zell am See
Kfz-Kennzeichen: ZE
Hauptort: Saalbach
Fläche: 125,47 km²
Koordinaten: 47° 23′ N, 12° 38′ OKoordinaten: 47° 23′ 0″ N, 12° 38′ 0″ O
Höhe: 1003 m ü. A.
Einwohner: 2.911 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 23 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 5753, 5754
Vorwahl: 06541
Gemeindekennziffer: 5 06 18
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 36
5753 Saalbach
Website: www.saalbach.or.at
Politik
Bürgermeister: Alois Hasenauer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024)
(19 Mitglieder)
3
13
3
13 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Saalbach-Hinterglemm im Bezirk Zell am See
Lage der Gemeinde Saalbach-Hinterglemm im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)Bramberg am WildkogelBruck an der GroßglocknerstraßeDienten am HochkönigFusch an der GroßglocknerstraßeHollersbach im PinzgauKaprunKrimmlLendLeogangLoferMaishofenMaria Alm am Steinernen MeerMittersillNeukirchen am GroßvenedigerNiedernsillPiesendorfRaurisSaalbach-HinterglemmSaalfelden am Steinernen MeerSankt Martin bei LoferStuhlfeldenTaxenbachUnkenUttendorfViehhofenWald im PinzgauWeißbach bei LoferZell am SeeSalzburg (Bundesland)
Lage der Gemeinde Saalbach-Hinterglemm im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Saalbach-Hinterglemm vom Pründelkopf aus gesehen
Saalbach-Hinterglemm vom Pründelkopf aus gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Bearbeiten

Die Gemeinde liegt im Pinzgau in dem von Westen nach Osten verlaufenden Tal der Saalach, dem Glemmtal. Das Gebiet gehört zu den Kitzbüheler Alpen. Höchste Erhebung im Norden ist das Spielberghorn (2044 m), im Süden der Hochkogel (2249 m). Als Hausberg gilt der Schattberg (2097 m). Der nächste größere Ort ist das rund zehn Straßenkilometer entfernte Viehhofen.

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Hinterglemm (1062)
  • Saalbach (1849)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Hinterglemm und Saalbach.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Saalbach
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −3,8 −2,7 0,9 5,0 10,3 13,1 15,3 14,8 11,0 6,7 0,6 −3,0 5,7
Mittl. Tagesmax. (°C) 0,8 3,0 7,1 12,2 17,8 20,0 22,4 21,9 17,8 13,3 5,4 0,9 11,9
Mittl. Tagesmin. (°C) −7,4 −6,9 −3,5 −0,1 4,5 7,7 9,8 9,7 6,4 2,4 −2,7 −6,3 1,2
Niederschlag (mm) 88 72 93 75 109 156 182 168 117 81 84 87 Σ 1312
Luftfeuchtigkeit (%) 71,9 64,8 58,3 52,5 51,2 57,2 56,1 57,4 61,9 63,8 72,8 78,2 62,2
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
0,8
−7,4
3,0
−6,9
7,1
−3,5
12,2
−0,1
17,8
4,5
20,0
7,7
22,4
9,8
21,9
9,7
17,8
6,4
13,3
2,4
5,4
−2,7
0,9
−6,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Bearbeiten

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Bearbeiten

Die ältesten Nachweise über eine Besiedlung stammen aus dem Jahr 1222. Der Name Salpach ist in einem Urbar von 1350 als Bezeichnung eines Meierhofes zum ersten Mal erwähnt. Um diesen entstand das Dorf Saalbach, welches das wirtschaftliche Zentrum des Gemeindebereiches wurde.[2]

Schon vor 1410 bestand im Ort auch eine Kirche. 1489 verlieh Erzbischof Johannes Beckenschlager dem Ort das Marktrecht.[2]

20. Jahrhundert

Bearbeiten

Trotzdem blieb Saalbach bis ins 20. Jahrhundert eine weitestgehend agrarische und arme Gemeinde. Erst der nach dem Ersten Weltkrieg, vor allem aber nach 1945 einsetzende Fremdenverkehr, besonders im Winter, brachte nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung.

1987 wurde der Name der Gemeinde von Saalbach auf Saalbach-Hinterglemm geändert. Vom 22. Jänner bis zum 3. Februar 1991 war Saalbach-Hinterglemm Austragungsort der alpinen Ski-WM. Dafür wurden für Saalbach und Hinterglemm je ein Umfahrungstunnel errichtet.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten


Die wirtschaftliche Entwicklung ist auch an der Entwicklung der Einwohnerzahlen abzulesen. Während von der Volkszählung 1869 bis 1900 die Bevölkerung nur verhältnismäßig geringfügig von 935 auf 1018 anstieg, brachten die nächsten zehn Jahre einen Zuwachs um 6,2 %, dem bis 1923 wieder ein Rückgang um −6,2 % folgte. Danach nahm die Bevölkerungszahl bis 1934 erneut um 8,7 % zu, stagnierte bis 1939 und wuchs seit damals kontinuierlich an (mit Zuwächsen von mehr als 25 % in den 1950er und 1960er Jahren). Auch zwischen der vorletzten Volkszählung 1991 und der letzten im Jahr 2001 gab es neuerlich einen Zuwachs um 8,6 %. Dieser ist der positiven Geburtenbilanz (+300) zu verdanken, durch die die negative Wanderungsbilanz (−60) wettgemacht wurde.

Religionen

Bearbeiten

Saalbach-Hinterglemm ist Sitz einer römisch-katholischen Pfarrei. Von den Einwohnern gehören 86,1 % der römisch-katholischen Kirche, 5,5 % der orthodoxen Kirche, 2,6 % der evangelischen Kirche und 1,0 % dem Islam an. Andere Glaubensgemeinschaften erreichen jeweils weniger als 1 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 3,3 %.

 
Pfarrkirche
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Gemeinderat

Bearbeiten
Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 65,1 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
64,8 %
(−10,7 %p)
19,0 %
(n. k. %p)
16,2 %
(−8,3 %p)
2019

2024


Die Gemeindevertretung hat insgesamt 19 Mitglieder.

Bürgermeister

Bearbeiten
  • 1987–1989 Helmuth Thomas (ÖVP)[7]
  • 1989–2013 Peter Mitterer (ÖVP)[8]
  • seit 2013 Alois Hasenauer (ÖVP)[9]

Das Wappen der Gemeinde zeigt „in rotem Schild zwei aufragende schräggekreuzte goldene Ski, oben begleitet von einem silbernen Schneekristall und unten von drei (1, 2) aufeinander ruhenden silbernen Kugeln (Hl. Nikolaus). Der ganze Schild ist überzogen von einem silbernen Wellenbalken, der die Saalach symbolisiert.“[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
Regelmäßige Veranstaltungen

Offiziell beschränkt sich Saalbach-Hinterglemm auf einfache kulturelle Veranstaltungen mit touristisch-rustikalem Charakter. Einige regelmäßig stattfindende Veranstaltungen sind:

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaftssektoren

Bearbeiten

Von den 96 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 35 Haupterwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 161 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 85 im Bereich Herstellung von Waren, 34 in der Energieversorgung und sieben in der Wasserversorgung und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (503), Verkehr 201, Handel (171) und soziale und öffentliche Dienste (151 Mitarbeiter).[11][12][13]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 96 91 41 43
Produktion 43 35 287 226
Dienstleistung 491 461 1208 1420

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Tourismus

Bearbeiten
Panorama zwischen Großem Asitz und Wildenkarkogel
 
Die Kohlmais-Gipfelbahn, eine der Saalbacher Gondel-Seilbahnen

Der Tourismus stellt das wichtigste wirtschaftliche Standbein der Gemeinde dar. Die meisten Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt davon abhängig. Das Glemmtal zählt zu den wichtigsten Tourismusgebieten des Landes Salzburg.

In Saalbach-Hinterglemm und Umgebung gibt es 29 Seilbahnen, 21 Sesselbahnen und 19 Schlepplifte. Auf dem Gebiet der Gemeinden Saalbach-Hinterglemm, Leogang und Fieberbrunn befindet sich das Skigebiet Skicircus Saalbach-Hinterglemm/Leogang/Fieberbrunn.

Winter

Zum Ski- und Snowboardfahren können 270 km Pisten, davon 18 km schwarz (Schwierigkeitsgrad), 112 km rot und 140 km blau befahren werden. Dazu gibt es noch eine Flutlichtpiste. Es gibt 10 km gespurte Loipen mit einer Höhenloipe am Reiterkogel, Eislaufplätze sowie Rodelstrecken mit Flutlicht und Eisstockschießen.

Zur Präparierung der Pisten wurden acht Speicherteiche für die Beschneiungsanlagen angelegt und ca. 700 Schneekanonen installiert. Zur internationalen Größe unter den alpinen Wintersportorten wurde Saalbach mit den alpinen Skiweltmeisterschaften 1991.

Sommer
 
Saalbach von einem Wanderweg auf den Kohlmaiskopf aus fotografiert

Nachfolgende Angebote markieren die Neupositionierung von Saalbach-Hinterglemm als Das Tal der Spiele im Sommertourismus:

  • Käpt’n Hook Erlebnisfreibad
  • Teufelswasser
  • Montelino’s Erlebnisweg
  • Der Berg Kodok
  • Schnitza’s Holzpark
  • Hochseilpark
  • Geocaching-„Powertrail“

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Bearbeiten

Personen mit Beziehung zur Gemeinde

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Saalbach-Hinterglemm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. a b Chronik. Gemeinde Saalbach-Hinterglemm, abgerufen am 16. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  3. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  4. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  5. Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  6. Wahlergebnis 2024. ORF, abgerufen am 23. März 2024.
  7. Helmuth Thomas. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  8. Peter Mitterer junior. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  9. Alois Hasenauer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  10. Gemeinde Saalbach Hinterglemm, Gemeindewappen. Abgerufen am 30. September 2019.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Saalbach-Hinterglemm, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Saalbach-Hinterglemm, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Saalbach-Hinterglemm, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  14. Salzburger Zeitung (22. 7. 1950), S. 2. Vgl. Salzburger Zeitung. In: anno.onb.ac.at. Abgerufen am 10. März 2022.