Rosmarin

Pflanze der Gattung Salvia

Der Rosmarin (Salvia rosmarinus; Synonym Rosmarinus officinalis) ist eine Art der Gattung Salbei und ein immergrüner Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Rosmarin

Rosmarin (Salvia rosmarinus), Illustration

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Salvia
Art: Rosmarin
Wissenschaftlicher Name
Salvia rosmarinus
Spenn.
Blühender Rosmarin
Rosmarinbusch

Salvia rosmarinus wird heute als eine von vielen hundert Arten der Gattung Salvia angesehen. Früher wurde sie in eine viel kleinere Gattung, Rosmarinus, gestellt, die nur zwei bis vier Arten enthielt, darunter Rosmarinus officinalis, die heute als Synonym von Salvia rosmarinus angesehen wird.

Der Name Rosmarin bzw. Rosmarinus kommt vom lateinischen ros marinus (Genitiv roris marini) und bedeutet „Tau (ros) des Meeres (marinus)“, also „Meertau“.[1] Als Begründung wird oft angeführt, dass Rosmarinsträucher an den Küsten des Mittelmeeres wachsen und nachts sich der Tau in ihren Blüten sammelt. Eine ältere Deutung der Herkunft des Namens ging auf den griechischen Begriff rhops myrinos (balsamischer Strauch) zurück. Dazu gehört auch ein möglicher namenskundlicher Zusammenhang der griechischen Wörter libanotis (Rosmarin) und libanos (Weihrauch).

Merkmale

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Der immergrüne, dicht buschig verzweigte Strauch duftet intensiv aromatisch und erreicht eine Größe von 0,5 bis 2 Meter. Die Äste sind braun und meist aufrecht. Ältere Äste haben abblätternde Rinde.[2] Die 10 bis 40 mm langen und 1,5 bis 3 mm breiten Blätter sind gegenständig, sehr kurz gestielt[1] und schmal lineal. Oberseits sind sie tiefgrün und glatt[1] und mit einer dicken Epidermis überzogen, an der Blattunterseite weiß- bis graufilzig behaart. Die Haare sind kleine Sternhaare.[1] Die Ränder sind nach unten umgerollt. Hierdurch wird das Blatt vor Austrocknung geschützt.

Die Blüten können das ganze Jahr über entstehen. Hauptblütezeit ist aber März bis April.[1] Die Blüten stehen in zwei- bis zehnblütigen,[2] sternhaarig-filzigen Scheinquirlen. Der Kelch ist glockig, zweilippig[1] und zur Fruchtzeit deutlich größer. Die Oberlippe des Kelchs ist dreispitzig, die Unterlippe zweispaltig. Die Krone ist hellblau, selten rosa oder weiß, 10 bis 12 mm lang, zweilippig mit leicht zurückgebogener, ausgerandeter Oberlippe.[1] Der Mittellappen der Unterlippe ist löffelförmig ausgehöhlt, fast gestielt und nach unten herabgeschlagen.[1] Die 2 kleinen Seitenlappen sind vorgestreckt.[1] Die zwei Staubblätter ragen weit über die Oberlippe aus der Blüte heraus. Der Griffel hat 2 ungleiche Narbenäste.[1] Die Klausen sind braun, verkehrteiförmig, glatt und 1,5 bis 2 Millimeter lang.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[3]

Verbreitung

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Die Pflanze wächst im westlichen und zentralen Mittelmeerraum wild, insbesondere in Küstenregionen von Portugal bis zum Ionischen Meer. Im östlichen Mittelmeergebiet und am Schwarzen Meer wird die Art seit der Antike kultiviert und verwilderte gelegentlich, ist manchmal sogar bestandsbildend, zum Beispiel auf Santorin. Rosmarin bevorzugt sonnige, trockene, kalkreiche Standorte. Er ist typisch für den Buschbewuchs von Macchien und Garrigues. Er ist eine Charakterart des Verbands Rosmarino-Ericion.[3]

Der Rosmarin wird häufig als Zier- und Gewürzpflanze kultiviert. Wann der Rosmarin nach Mitteleuropa kam, ist nicht bekannt, er ist aber in der Landgüterverordnung Capitulare de villis vel curtis imperii auf Erlass Karls des Großen verzeichnet. In England wurde Rosmarin 1328 durch Königin Philippa von Hennegau eingeführt.[4] In Vorarlberg wird er bis zu 880 Meter Meereshöhe kultiviert, im Kanton Wallis am Simplonpass bis 1500 Meter.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+ (trocken), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[5]

Systematik

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Unterarten:

Rosmarinus officinalis subsp. officinalis
Rosmarinus officinalis subsp. palaui (O.Bolòs & Molin.) Malag.
(Syn: Rosmarinus officinalis var. palaui O.Bolòs & Molin.) Sie kommt nur auf den Balearen vor.[6]
Rosmarinus officinalis subsp. valentinus P.P.Ferrer, A.Guillén & Gómez Nav.
Diese Unterart wurde 2014 erstbeschrieben und kommt im südlichen Spanien vor.[6]

Nach B.T. Drew & al. (2017) sind diese Unterarten bzw. Varietäten unter der Gattung Salvia als Salvia rosmarinus Spenn. zu vereinigen.[7]

Ökologie

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Die Rosmarinblüten werden von langrüsseligen Apiden (Bombus, Xylocopa, Megachile, Eucera) bestäubt.[1]

Die rasch reifenden Klausen bleiben durch einen ölreichen Teil der Blütenachse (Pseudostrophiole) verbunden und werden deshalb von Ameisen (Lasius niger und Messor barbarus) gesammelt und verschleppt.[1]

Blattgallen erzeugt die Gallmücke Asphondylia rosmarini. Auf den Zweigen lebt der Schlauchpilz Melanopsamma bolleana.[1]

Vermehrung, Pflege und Ernte

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Die Pflanze kann über Stecklinge vegetativ vermehrt werden. Auch die generative Vermehrung über Saatgut ist möglich, bedarf aber eines warmen Klimas. Die Keimdauer beträgt ungefähr vier Wochen.[2] Der Rosmarin ist anfällig für langandauernde Nässe und braucht durchlässige, humusreiche Erde.[8] Unter trockenen Bedingungen wächst die Pflanze besser. Nördlich der Alpen ist sie normalerweise nur in den milden Regionen und Weinbaugebieten winterhart,[9] es existieren jedoch spezielle Züchtungen wie ‚Arp‘,[10] die Temperaturen bis unter −20 °C ertragen. Im Spätwinter wird der Kleinstrauch zurückgeschnitten, damit er buschiger wird.[2][11]

Geerntet werden idealerweise ganze Zweiglein, nicht einzelne Blätter. Es kann ganzjährig geerntet werden.[12] In der Mischkultur eignet sich der Salbei als Nachbar.[8]

Inhaltsstoffe

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Rosmarin enthält zwischen 1 bis 2,5 % ätherisches Öl, zusammengesetzt aus verschiedenen Terpenverbindungen (Cineol,[13] α-Pinen,[13] Borneol,[13] Ursolsäure,[14] Isobornylacetat,[13] Campher,[13] Camphen,[13] Verbenon,[13] Carnosol, Oleanolsäure,[14] Carnosolsäure, α-Terpineol,[13] Betulin, Betulinsäure). Des Weiteren 8 % Gerbstoff (hauptsächlich Rosmarinsäure), Flavonoide, Glycolsäure, Kaffeesäure, Bitterstoffe, Saponine, Harz und verschiedene Vitalstoffe, wobei sich einzelne Wirkstoffkonzentrationen in den Blättern und Stängeln deutlich unterscheiden.[14][15]

Verwendung

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Duftpflanze

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Rosmarin hat einen sehr intensiven, aromatischen Geruch und einen harzigen, leicht bitteren Geschmack, der etwas an Kampfer und Eukalyptus erinnert. Er wurde aufgrund seines ähnlichen Geruches als Ersatz für Weihrauch verwendet.

Rosmarin war Bestandteil eines der ersten destillierten Parfüme, bei dem ätherisches Öl mit Alkohol kombiniert wurde. Die Mischung hieß nach der Königin Elisabeth von Ungarn (1305–1380) „Ungarisches Wasser“. Nach einer Legende versicherte ein Einsiedler, der das Duftwasser der Königin überreichte, es werde ihre Schönheit bis zu ihrem Tode bewahren.[16]

Kölnisch Wasser enthält Rosmarinöl.[17]

Verwendung in der Küche

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Rosmarin wurde zuerst bei religiösen Riten und als Droge verwendet, bevor er in der Küche Einzug hielt. Rosmarin ist in der mediterranen Küche (vor allem in Italien und der Provence) ein wichtiges Gewürz und ist Bestandteil der Provence-Kräutermischung. Er gilt als klassisches Grillgewürz und harmoniert unter anderem mit Fleisch, Geflügel, Lammfleisch, Zucchini, Kartoffeln, Fisch und Teigwaren.[18] Eine Rosmarin-Marinade wird etwa beim Grillen verwendet. Auch für Süßspeisen findet das Blatt oder der Rosmarinhonig Anwendung. Apfelgelee lässt sich beispielsweise mit Rosmarin aromatisieren. In Kräuterbutter wird Rosmarin häufig verwendet. Rosmarin wird oder wurde zeitweilig auch als Bitterstoff im Bier verwendet.

Ein „Extrakt aus Rosmarin“ steht als Antioxidations- und Konservierungsmittel in der Liste der Lebensmittelzusatzstoffe (sogenannte „Liste der E-Nummern“) als E 392.

Verwendung in der Heilkunde

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In der Naturheilkunde wird Rosmarin innerlich als Tee zur Kreislaufanregung und gegen Blähungen verwendet, vor allem wirkt er anregend bei der Blutzufuhr zu den Unterleibsorganen und der Bildung von Magen- und Darmsaft. Auch wirkt die Droge galle- und harntreibend und findet als Tee Anwendung als Appetitanreger. Zu hohe Dosen können Rauschzustände und Krämpfe auslösen.[2] Tagesdosen von 6 g Blätter für Teeaufgüsse, 20 Tropfen ätherisches Öl und 50 g für Bäder sollten nicht überschritten werden; Schwangeren wird generell von der Einnahme abgeraten.[19]

Äußerlich wirkt Rosmarin durchblutungssteigernd und wird daher zu Bädern sowohl bei Kreislaufschwäche, Durchblutungsstörungen als auch bei Gicht und Rheuma (beispielsweise als Rosmarinspiritus) gebraucht.[20][21] Neben Rosmarinspiritus kann auch die Salbe gegen Rheuma und Migräne eingesetzt werden. Als Bademittel wirkt der Aufguss desinfizierend und fördert den Heilungsprozess von infizierten, schlecht heilenden Wunden.[2]

Rosmarinöl hat eine stark antiseptische Wirkung, die das 5,4fache von Karbolsäure (Phenol) beträgt.

Rosmarin als Tee hat eine antimykotische Wirkung auf verschiedene Schadpilze und kann somit als hauseigenes Pflanzenschutz- bzw. -stärkungsmittel eingesetzt werden.

In einer amerikanischen Studie von 2017 wird ein sogenanntes präbiotisches und gleichzeitig antibakterielles Potenzial von Rosmarin-Gewürzextrakt beschrieben.[22]

Ätherisches Rosmarinöl

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Das ätherische Rosmarinöl bildet je nach Standort, Höhenlage, Klima und Boden unterschiedliche Chemotypen aus, die sich in komplett verschiedenen Inhaltsstoffen und Wirkweisen unterscheiden. Man gewinnt es mittels Wasserdampfdestillation des Krautes. Rosmarinöl gehört zu den hautreizenden ätherischen Ölen. Hauptanbauregionen sind Spanien, Frankreich, Nordafrika und der Balkan.

Die Inhaltsstoffe des Rosmarinöls sind: 1,8-Cineol (etwa 15–55 %), Campher (10–25 %), 1-Pinen (15–25 %), 2-Ethyl-4,5-dimethylphenol (12 %),[23] Camphen (5–10 %), Borneol (2 %), Sesquiterpene, Monoterpenole, Phenole, Ketone und Ester. Die Dichte beträgt 0,894 bis 0,920.

Salvia rosmarinus Chemotyp 1,8 Cineol enthält 45 % Oxide, 30 % Monoterpene, Sesquiterpene, Monoterpenole, Phenole, Ketone und Ester.

Salvia rosmarinus Chemotyp Verbenon enthält 50 % Monoterpene, 15 % Ketone, Monoterpenole, Ester und Oxide.

Anwendung des Öls

Nach dem Europäischen Arzneibuch zeigt Rosmarinöl antimikrobielle Aktivität gegen zahlreiche Bakterien, Hefen und Schimmelpilze und wirkt auf der Haut durchblutungsfördernd. Bei Kreislaufbeschwerden, rheumatischen Erkrankungen, Zerrungen wird eine 6- bis 10-prozentige Zubereitung in Form von Badezusätzen oder in 6- bis 10-prozentigen Salben angegeben. Innerlich nimmt man 3–4 Tropfen auf Zucker oder in warmem Tee zu sich. Rosmarin war Heilpflanze des Jahres 2000 und 2011 in Deutschland.

Rosmarinhonig

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Sortenreiner, von den Blüten des Rosmarins stammender Honig ist in frischem Zustand von hellgelber Farbe und flüssiger Konsistenz, er kandiert zu einem weißlichen, salbenartigen Honig aus. Das kräftige Aroma des Rosmarinhonigs entspricht dem Aroma der Pflanze selbst, zur Milderung des intensiven Aromas wird er vielfach mit anderen Honigsorten verschnitten.[24]

Symbolik des Rosmarins

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Als Symbol repräsentierte Rosmarin die Liebe. In der antiken Kultur hat der Rosmarin als eine den Göttern, insbesondere der Aphrodite, geweihte Pflanze eine große Rolle gespielt.[25] Troubadoure überreichten der Dame ihrer Wahl Rosmarin, Ophelia band Hamlet einen Rosmarinkranz als Zeichen ihrer Treue.[26] und in Deutschland trugen Bräute lange Zeit einen Rosmarinkranz,[25] bevor die Myrte in Mode kam.

Rosmarin symbolisierte auch das Gedenken an die Toten. Die Ägypter gaben ihren Toten Rosmarinzweige in die Hände, um die Reise in das Land der unsterblichen Seelen mit ihrem Duft zu versüßen;[27] in Griechenland wand man Totenkränze aus Rosmarin. In der Literatur taucht Rosmarin als Totenpflanze bei Shakespeare und Hebel auf. Rosmarin und Thymian trug man als Sträußchen bei Begräbnissen und Prozessionen. Man hoffte, auf diese Weise gegen ansteckende Krankheiten gefeit zu sein.[28] In London war es Anfang des 18. Jahrhunderts üblich, dass jeder Trauergast, der einen Sarg zum Friedhof begleitete, vom Diener des Hauses einen Zweig Rosmarin überreicht bekam. Einerseits trug man diesen Rosmarinzweig als Symbol der Erinnerung, sein Duft half jedoch auch, den Gestank des Todes zu überdecken. Sobald der Sarg ins Grab gelegt war, warfen alle Trauergäste ihre Rosmarinzweige ins Grab hinab.[29] In Dresden geht der Überlieferung nach die Rosmaringasse (heute vom Kulturpalast überbaut und an dessen nördlichen Rand verschoben) auf den Brauch zurück, hier Rosmarin an die Besucher des Frauenkirchhofes zu verkaufen.

Als Symbol des Todes taucht Rosmarin in dem Lied Ich hab die Nacht geträumet auf, dessen Textdichter August Zarnack ist. Ebenfalls gilt dies für das Lied Rosmarin aus Des Knaben Wunderhorn, das von Johannes Brahms, Robert Schumann und anderen[30] vertont wurde.

In einem Züricher Volkslied teilt der Rosmarin die aphrodisische Wirkung mit dem Thymian und dem Lavendel: „I ha-n-em dri ta Majero, wie bin i doch so herzli froh. I ha-n-em dri ta Chilesoppe, er soll mer achli nahe tape. I ha-n-em dri to Romeri, i hoff er soll min eige si.“[1]

Die Musiker der Pagan-Folk-Gruppe Faun greifen den Rosmarin in ihrem gleichnamigen Lied als Symbol für Liebe und Sehnsucht auf. Eine ähnliche Bedeutung kommt dem Rosmarin im englischen Volkslied Scarborough Fair zu.

In Spanien ist der Romero sowohl Rosmarin als auch der christliche Pilger einer Romería.

Geschichte

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Im Altertum hatte der Rosmarin wohl eher als kultische Pflanze Bedeutung als Heilpflanze. Darauf deuten auch die wenigen Angaben von Dioskurides diesbezüglich hin.[31][32]

 
Links: Libanotis im Wiener Dioskurides. Rechts: Libanotis – Rosmarinus im Pseudo-Apuleius (Codex Vindob. 93 des 13. Jh.)
 
Libanotis und Rosmarinus im Mattiolischen Kräuterbuch (Bearbeitung durch J. Camerarius d. J. 1586)

Im 1. Jahrhundert schrieb Dioskurides zunächst über zwei Arten »libanotis«, die aufgrund der von ihm gegebenen Beschreibung (auch unter Bezug auf die entsprechenden Stellen über die »libanotis« in der Naturgeschichte der Gewächse des Theophrast) als »Weihrauchbäume« gedeutet wurden (Cachrys libanotis L., Ferula nodifera L. ...). Den Rosmarin (Salvia rosmarinus Spenn.) beschrieb Dioskurides anschließend als „die »libanotis«, welche die Römer »rosmarinus« nennen“, und er kennzeichnete ihn dadurch als Pflanze mit aromatischem Geruch, welche nicht nur die Kranzbinder gebrauchen. Sie besitze erwärmende Kraft, heile die Gelbsucht und werde den kräftigenden Salben zugesetzt.[33][34]

Der vom 4. bis zum 12. Jahrhundert in der nordeuropäischen Medizin maßgebliche Pseudo-Apuleius schrieb dem «Herba rosmarinum» deutlich mehr Heilkräfte zu. Das Bild, das der Codex Casselanus (10. Jahrhundert) diesem Rosmarin zuweist, entspricht allerdings nicht dem hier behandelten Rosmarin, sondern eher einem Doldenblütler.[32]

  1. Gegen Zahnschmerzen. Den Saft aus der Wurzel auf die schmerzenden Zähne einwirken lassen.
  2. Gegen Ermattung (ad languentes). Das Kraut mit Öl zerstoßen äußerlich einreiben.
  3. Gegen juckenden Grind (prurigo). Den aus dem zerstoßenen Kraut gewonnenen Saft mit altem Wein und heißem Wasser drei Tage lang trinken.
  4. Gegen Schmerzen der Leber und der Eingeweide. Ein Bund Rosmarinkraut in Wasser einlegen, dazu ein wenig Amomum oder Spica nardi, zwei Datteln und einen kleinen Kelch Weinraute kochen lassen und die Flüssigkeiten zu trinken geben.
  5. Gegen Husten. Rosmarinkraut mit Pfeffer und Honig zu Pastillen verreiben. Am Morgen und am Abend eine Pastille eingeben. Sänftigt den Husten.
  6. Gegen innerliche Schmerzen. Rosmarinkraut, grün oder getrocknet wie oben zu geben.
  7. Gegen weiße Flecken in den Augen. Die Asche vom Rosmarinkraut mit attischem Honig einreiben.
  8. Zur Behandlung frischer Wunden. Zerstoßenes Rosmarinkraut mit Fett auflegen. Wirkt sehr gut.
  9. Gegen Dreitagefieber. Das zerstoßene Rosmarinkraut in heißem Wasser beim Anfall einnehmen.[35]

Mit Sicherheit wird der Rosmarin im Gart der Gesundheit (1485) unter dem Namen anchos vel rosmarinos aufgeführt. Der dazugehörige Holzschnitt lässt eine eindeutige Identifizierung zu.[32]

In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts wird der Rosmarin durchgängig als Heil- und Zierpflanze aufgezählt. Insbesondere Matthioli und Brunfels benennen eine große Anzahl an Heilwirkungen, was angesichts dessen, dass in antiken Schriften hierüber wenig Angaben zu finden sind, von Marzell als bemerkenswert eingestuft wird.[32]

Rosmarin kam vermutlich mit den Römern im Jahr 43 n. Chr. nach England. Zuverlässige Aufzeichnungen dazu gibt es jedoch erst aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. Karl der Große förderte die Nutzung von Kräutern und ordnete den Anbau von Rosmarin in klösterlichen Gärten an.[36]

Die Bereitung und die Verwendung eines „wein von rosmarin“ wird ausführlich in dem Arnaldus de Villanova unterschobenen „Liber de vinis – Tractat … von Bewarung und Beraitung der Wein“ geschildert. Diese Abhandlung ist in Afrika entstanden, wurde 1358 ins Hebräische übersetzt und war spätestens um 1400 als niederfränkische Handschrift im Umlauf. Sie wurde im Jahre 1478 durch Wilhelm von Hirnkofen gestrafft ins Hochdeutsche übertragen und in Esslingen gedruckt.[37][38]

Eine vom Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert und darüber hinaus weit verbreitete medizinische Abhandlung zum Rosmarin ist auch der seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesene, wohl zuerst im Mittelmeerraum im 13. Jahrhundert entstandene sogenannte Rosmarintraktat.[39]

Quellen (Auswahl)

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(Bem.: [40])

Siehe auch

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Literatur

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  • Hansjörg Küster: Kleine Kulturgeschichte der Gewürze. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1997.
  • Avril Rodway: Kräuter und Gewürze. Die nützlichsten Pflanzen der Natur – Kultur und Verwendung. Tessloff, Hamburg 1980, ISBN 3-7886-9910-8.
  • Tatiana Y. Silla: Rosmarin. Mandelbaum Verlag, Wien 2023, ISBN 978-3-99136-034-6.
  • Volker Zimmermann: Der Rosmarin als Heilpflanze und Wunderdroge. Ein Beitrag zu den mittelalterlichen Drogenmonographien. In: Sudhoffs Archiv. Band 64, 1980, Nr. 4, S. 351–370.
  • B. T. Drew u. a.: Salvia united: The greatest good for the greatest number. In: Taxon. Band 66, Nr. 1, 2017, S. 133–145.
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Commons: Rosmarin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Rosmarin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 4. Verlag Carl Hanser, München 1964. S. 2518–2522.
  2. a b c d e f Hans Flück, Rita Jaspersen-Schib: Unsere Heilpflanzen. Ott, Thun 1984, ISBN 3-7225-6713-0, S. 128.
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 796.
  4. Mary Keen: The Glory of the English Garden. Litte, Brown and Co., Boston 1989, S. 19.
  5. Rosmarinus officinalis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  6. a b Rosmarinus officinalis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 14. Februar 2016.
  7. Salvia rosmarinus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 22. April 2020.
  8. a b Marie-Luise Kreuters: Der Bio-Garten. BLV Verlagsgesellschaft, München 1983, S. 241.
  9. Paul Gerhard Wilhelm: Das Gartenbuch für jedermann. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-8001-6092-7, S. 215.
  10. Arthur O. Tucker, Michael J. Maciarello: The essential oils of some rosemary cultivars. In: Flavour and Fragrance Journal. 1. Jahrgang, Nr. 4–5, September 1986, S. 137–142, doi:10.1002/ffj.2730010402 (englisch).
  11. Christoph und Maria Köchel: Die schönsten Kübelpflanzen. BLV Verlagsgesellschaft, München 1990, ISBN 3-405-13223-1, S. 114.
  12. Betty Bossi: Küchenkräuter. Betty Bossi, Zürich 1996, S. 82.
  13. a b c d e f g h E. Reverchon, F. Senatore: Isolation of rosemary oil: Comparison between hydrodistillation and supercritical CO2 extraction. In: Flavour and Fragrance Journal. Band 7, Nr. 4, August 1992, S. 227, doi:10.1002/ffj.2730070411.
  14. a b c P. N. Ravindran: The Encyclopedia of Herbs and Spices. 2017, S. 812. (Inhaltsstoffe der Arzneidroge) (books.google.de)
  15. R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler, G. Schneider (Hrsg.): Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. Band 6: Drogen P–Z. 5. Auflage. Springer, 1994, ISBN 3-540-52639-0, S. 496–500 und 551–557.
  16. Pierre Pomet: Histoire générale des drogues. Loyson & Pillon, Paris 1694, S. 182–185: Huile de Romarin – Essence de Romarin – Eau de la Reine d’Hongrie […]. (Digitalisat)Nicolas Lémery: Cursus chymicus. Paris 1675, S. 426–428: Eau de la Reine d’Hongrie (Digitalisat); in der Bearbeitung von Johann Christian Zimmermann, Walther, Dresden 1754, S. 743–746: Hungarisch Wasser. (Digitalisat).
  17. Jürgen Schultze-Motel: Labiatae. In: Franz Fukarek (Hrsg.): Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2, Urania, Berlin 2000, ISBN 3-332-01170-7, S. 297–298.
  18. Betty Bossi: Küchenkräuter. Verlag Betty Bossi AG, Zürich 1996, S. 80.
  19. Rosmarin. In: Natur-Lexikon.com, abgerufen am 5. Dezember 2015.
  20. Rosmarin (Rosmarinus officinalis). In: Focus Online. abgerufen am 5. Dezember 2015.
  21. Anke Dorl: Rosmarin – der "Tau des Meeres". In: Gesundheit.de, abgerufen am 5. Dezember 2015.
  22. Q. Y. Lu, P. H. Summanen, R. P. Lee, J. Huang, S. M. Henning, D. Heber, S. M. Finegold, Z. Li: Prebiotic Potential and Chemical Composition of Seven Culinary Spice Extracts. In: J Food Sci. Band 82, Nr. 8, August 2017, S. 1807–1813, doi:10.1111/1750-3841.13792, PMID 28678344 (englisch).
  23. Chemical Composition of the Essential Oil of Rosmarinus officinalis Cultivated in the Algerian Sahara (PDF Download Available). In: researchgate.net. ResearchGate, abgerufen am 11. August 2017 (englisch).
  24. Josef Lipp u. a.: Handbuch der Bienenkunde – Der Honig. 3., neubearb. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-7417-0, S. 18 f.
  25. a b Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Georg Olms Verlag, 1976, ISBN 3-487-05892-8, S. 2348 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  26. William Shakespeare: Hamlet. Diplomica Verlag, 2013, ISBN 978-3-86347-679-3, S. 141 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  27. Sonja Steiner-Welz: Das große Buch der Heilpflanzen und Öle – Sonja Steiner-Welz. Reinhard Welz 9Vermittler Verlag e.K., 2004, ISBN 3-937636-83-8, S. 137 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  28. Handwoerterbuch des Deutschen Aberglaubens. Band 5: Knoblauch–Matthias.. Walter de Gruyter, 1974, ISBN 3-11-006593-2, S. 37 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  29. Tanja Tepelmann: Tod und Bestattungsbrauchtum bei Shakespeare und seinen Zeitgenossen (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Sonderheft 112). Verlag des Instituts für Sprachwissenschaft der Universität Innsbruck, 2002, ISBN 3-85124-204-1, S. 93 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  30. Es wollt die Jungfrau früh aufstehn. In: The LiederNet Archive. abgerufen am 5. Dezember 2015.
  31. Manfred Bocksch: Das praktische Buch der Heilpflanzen – Kennzeichen, Heilwirkung, Anwendung, Brauchtum. BLV, München 2003, ISBN 3-405-14937-1, S. 113.
  32. a b c d Heinrich Marzell: Geschichte und Volkskunde der deutschen Heilpflanzen. 1. Auflage. Neudruck der Ausgabe 1938, Hippokrates Verlag. Reichl, St. Goar 2002, ISBN 3-87667-234-1, S. 188–194.
  33. Pedanios Dioskurides. 1. Jh. De Medicinali Materia libri quinque. Julius Berendes: Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 311–313 (Buch III, Kapitel 79): »libanotis« (Digitalisat); (Buch III, Kapitel 89): »libanotis«, welche die Römer »rosmarinus« nennen (Digitalisat)
  34. Kurt Sprengel: Theophrast’s Naturgeschichte der Gewächse. Friedrich Hammerich, Altona 1822, Teil I, S. 334–335 (Buch 9, Kapitel 11): Übersetzung (Digitalisat) Teil II, S. 370–371: Erläuterungen (Digitalisat)
  35. Ernst Howald, Henry Ernest Sigerist: Antonii Musae De herba vettonica; Pseudo-Apulei Platonici Herbarius; De taxone liber; Liber medicinae ex Sexti Placiti Papyriensis Ex animalibus, pecoribus et bestiis vel avibus. Leipzig 1927, Kapitel 80. --- Friedrich Wilhelm Tobias Hunger: The herbal of Pseudo-Apuleius: from the ninth-century manuscript in the Abbey of Monte Cassino together with the first printed edition of Joh. Phil. De Lignamine both in facsimile. Brill, Leyden 1935, S. 148 --- Kai Brodersen: Apuleius, Heilkräuterbuch / Herbarius. Marix, Wiesbaden 2015, S. 142–144. (lateinisch, deutsch)
  36. Deborah Madison: Illustrated Encyclopedia of Fruits, Vegetables, and Herbs: History, Botany, Cuisine. CHARTWELL BOOKS, ISBN 0-7858-3488-5.
  37. Pseudo-Arnaldus de Villanova. Der Tractat … von Bewarung und Beraitung der Wein … Druck. Esslingen (?) nach 1478. Wein von rosmarin (Digitalisat)
  38. Willem Frans Daems. Ein mittelniederdeutsches Fragment des ‚Liber de vinis‘ des Arnoldus de Villanova. In: Janus. Band 47, 1958, S. 87–100. --- W. L. Braekman. A Middle Dutch Version of Arnoldus de Villanovas ‚Liber de vinis‘. In: Janus. Band 55, 1968, S. 96–133 --- Gundolf Keil: Arnald von Villanova. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2. Auflage. Berlin / New York 1978, Band I, Sp. 455–458.
  39. Volker Zimmermann: Der Rosmarin als Heilpflanze und Wunderdroge. In: Sudhoffs Archiv. Band 64, Heft 4, 1990, S. 353–370. --- Volker Zimmermann: Der Rosmarin-Traktat in Handschrift b.VI 35 der Erzabtei St. Peter zu Salzburg. In: Gundolf Keil (Hrsg.): „gelêrter der arzeniê, ouch apotêker“. Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte. Festschrift zum 70. Geburtstag von Willem Frans Daems. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 24). Horst Wellm Verlag, Pattensen/Hannover 1982, ISBN 3-921456-35-5, S. 523–532. --- Christine Boot, Johannes Mayer: Zwei Neufunde zur altdeutschen Überlieferung des Rosmarintraktats. In: Sudhoffs Archiv. Band 74, 1990, S. 104–111. --- Gundolf Keil, Hans Staub, Volker Zimmermann: Der „Rosmarin-Traktat“ aus einem alemannischen Apotheker-Autograph vom spätmittelalterlichen Oberrhein (Darmstadt, Hessische Landes- und Hochschulbibliothek, Hs. 1803). In: Gundolf Keil (Hrsg.): Würzburger Fachprosastudien (Festschrift Michael Holler). (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 38). Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, S. 178–200. --- Gundolf Keil: Rosmarintraktat. In: Verfasserlexikon. 2. Auflage. Band 8, Sp. 236–239.
  40. Zu Pflanzen mit den Namen – libanotisrosmarinusanthos Vgl. Wouter S. van den Berg (Hrsg.): Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg, N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 201 (Antos: „a. est flos rosis-marini“). – arbor mariecorona montanarosenmarinhymeltau – die heute als in Beziehung zum Rosmarinus officinalis stehend gedeutet werden
  41. Kurt Sprengel: Theophrast’s Naturgeschichte der Gewächse. Friedrich Hammerich, Altona 1822, Teil I, S. 334–335 (Buch 9, Kapitel 11): Übersetzung (Digitalisat); Teil II, S. 370–371: Erläuterungen (Digitalisat)
  42. Julius Berendes: Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 311–313 (Buch III, Kapitel 79) (Digitalisat)
  43. Plinius der Ältere. 1. Jh. Naturalis historia Buch XIX, § 187. Text und Übersetzung nach König: Text: Libanotis locis putribus et macris ac roscidis seritur semine. radicem habet olusatri, nihil ture differentem. usus eius post annum stomacho saluberrimus. quidam eam nomine alio rosmarinum appellant. Übersetzung: Die libanotis wird an moderigen, mageren und dem Tau ausgesetzten Stellen gesät. Sie hat eine Wurzel wie der Pferdeeppich und ist vom Weihrauch nicht zu unterscheiden. Nach einem Jahr ist ihre Anwendung für den Magen sehr zuträglich. Einige nennen sie mit einem anderen Namen Rosmarin (rosmarinus).
  44. Galen 2. Jh., De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus, lib. VII, Cap. XI/14: De Libanotidibus (nach Kühn 1826, Band XII, S. 60) (Digitalisat)
  45. Ernst Howald, Henry Ernest Sigerist: Antonii Musae De herba vettonica; Pseudo-Apulei Platonici Herbarius; De taxone liber; Liber medicinae ex Sexti Placiti Papyriensis Ex animalibus, pecoribus et bestiis vel avibus. Leipzig 1927, Kapitel 80. --- Kai Brodersen: Apuleius, Heilkräuterbuch / Herbarius. Marix, Wiesbaden 2015, S. 142–144. (lateinisch, deutsch)
  46. Circa instans. 12. Jh. rosmarinus Druck. Venedig 1497, Blatt 208v (Digitalisat)
  47. Pseudo-Serapion. 13. Jh. Druck. Venedig 1497, Blatt 145r (No CCCXXVII) (Digitalisat)
  48. Abu Muhammad ibn al-Baitar 13. Jh. Kitāb al-jāmiʿ li-mufradāt al-adwiya wa al-aghdhiya – Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Übersetzung. Joseph Sontheimer, Hallberger, Stuttgart Band I 1840, S. 72–73 (Digitalisat)
  49. Unter anderem in: Cpg 583, Südwestdeutschland 1453–1483, Blatt 18v–19r: hymeltaw (Digitalisat) und in Cpg 666, Südwestdeutschland 1478, Blatt 119v–120v: »hymeltawe« (Digitalisat)
  50. Herbarius moguntinus 1484, Kapitel. 118 (Digitalisat)
  51. Gart der Gesundheit, Mainz 1485, Cap. 23 (Digitalisat)
  52. Hortus sanitatis, Mainz 1491, Buch I (De herbis), Cap. 31 (Digitalisat)
  53. Kleines Destillierbuch des Hieronymus Brunschwig 1500, Blatt 92v–93v (Digitalisat)
  54. Otto Brunfels Kräuterbuch 1532, S. 310–312 (Digitalisat)
  55. Hieronymus Bock Kräuterbuch 1539, Teil I, Kapitel 17 (Digitalisat)
  56. Leonhart Fuchs Kräuterbuch 1543 Kapitel 181 (Digitalisat)
  57. Pietro Andrea Mattioli. Petri Andreae Matthioli medici senensis Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia. Adiectis quàm plurimis plantarum et animalium imaginibus, eodem authore. Vincentius Valgrisi, Venedig 1554, Buch III, Cap. 72, S. 370 »libanotis« »rosmarinum« (Digitalisat); Ausgabe 1559, Buch III, Kapitel 72, S. 412–414 (Digitalisat)
  58. Mattioli / Handsch 1563, Buch III, Kapitel 62: »libanotis« S. 326 (Digitalisat) Kapitel 63: »gemeiner rosmarin« (Digitalisat)
  59. Mattioli / Handsch / Camerarius d. J. 1586 Cap. 62, S. 272v–273r: »libanotis« (Digitalisat) Cap. 63, S. 273r–274r: »gemein rosmarin« (Digitalisat)
  60. Joseph Pitton de Tournefort. Traité de la matière médicale, Band II, Houry, Paris 1717, S. 5–7 : Du Romarin, du Thym & du Serpolet (Digitalisat)
  61. Pierre Pomet. Histoire générale des drogues, Loyson & Pillon, Paris 1694, S. 182–185: Huile de Romarin – Essence de Romarin – Eau de la Reine d’Hongrie … (Digitalisat)
  62. Nicolas Lémery. Cursus chymicus, Paris 1675, S. 426–428: Eau de la Reine d’Hongrie (Digitalisat); in der Bearbeitung von Johann Christian Zimmermann, Walther, Dresden 1754, S. 743–746: Hungarisch Wasser (Digitalisat)
  63. Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret [...] Gaumische Handlung, Ulm/ Frankfurt am Main/ Leipzig 1755, Sp. 1187–1188: Rosmarinus (Digitalisat)
  64. William Cullen. A treatise of the materia medica. 2 Bände. Charles Elliot, Edinburgh 1789. Band II, S. 151–152 (Digitalisat) --- Deutsch. Samuel Hahnemann. Schwickert, Leipzig 1790. Band II, S. 177 (Digitalisat)
  65. Jean-Louis Alibert. Nouveaux éléments de thérapeutique et de matière médicale. Suivis d’un nouvel essai sur l’art de formuler. Crapart, Paris, 2. Auflage Band II 1808, S. 136–137 (Digitalisat)
  66. Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 1. Hälfte 1830, S. 332–333: Rosmarinus (Digitalisat)
  67. Rosmarinus. In: Dietrich Wilhelm Heinrich Busch, Johann Friedrich Dieffenbach, Justus Friedrich Karl Hecker (1795–1850), Ernst Horn, Johann Christian Jüngken, Heinrich Friedrich Link, Joseph Müller (1811–1845) (Hrsg.): Encyclopädisches Wörterbuch der medicinischen Wissenschaften. J. W. Boike, Berlin 1828–1849, 29. Band. 1842, S. 427–428 (Digitalisat)
  68. Oleum Rosmarini. In: Theodor Husemann. Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. 2. Auflage. Band II, Springer, Berlin 1883, S. 538–540. (Digitalisat)
  69. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M. Band 5/3 (1974), S. 187–179: Rosmarinus (Digitalisat)