Rodersberg
Rodersberg ist eine Ortslage und zugleich eine Anhöhe der kreisfreien Stadt Bayreuth in Oberfranken.[1]
Rodersberg Kreisfreie Stadt Bayreuth
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Koordinaten: | 49° 57′ N, 11° 37′ O |
Höhe: | 354–395 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 95448 |
Vorwahl: | 0921 |
Rodersberg: Ort und gleichnamige Straße
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Lage
BearbeitenRodersberg liegt im Nordosten der Stadt am Ausgang des Tals der (Warmen) Steinach. Verkehrsachse ist die den Ort durchziehende gleichnamige Straße.[2]
Name
BearbeitenUrsprünglich war die Anhöhe nur von Bauern bewohnt. Nach einer seit dem 14. Jahrhundert dort ansässigen Familie namens Roder erhielt der Ort seinen Namen.[3]
Geschichte und Beschreibung
BearbeitenVermutlich bereits im Frühmittelalter befand sich auf einem künstlichen Plateau am Hang eine Burg der Herren von Laineck. Von der zwischen dem achten und dem zwölften Jahrhundert errichteten Anlage sind noch der Halsgraben und die Trockenmauern vorhanden. Mit einer ovalen Fläche von 300 × 200 Metern soll es sich um eine der größten Wehranlagen des frühen Mittelalters im heutigen Oberfranken gehandelt haben. Es wird angenommen, dass im Giechburg-Vertrag des Jahres 1149 zwischen dem Bischof von Bamberg und den Grafen von Andechs-Merianien festgelegt wurde, dass sie nicht wieder befestigt ausgebaut werden dürfe.[4]
Rodersberg gehörte zur Realgemeinde Laineck. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu.[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Rodersberg dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt St. Johannis und der Ruralgemeinde Laineck zugewiesen.[6] Am 1. Juli 1972 wurde Laineck im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Bayreuth eingemeindet.[7]
In den letzten Jahrzehnten wurde der Hang stark bebaut. Die Bebauung reicht bis an die Steinach, die einst Rodersberg vom Nachbarortsteil Laineck trennte. Im Talboden befindet sich der Sportplatz des ASV Laineck.
Die Anlage eines Golfplatzes oberhalb des Orts war 1990 noch umstritten. Das vorgesehene Terrain war als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und bislang nur für Spaziergänger betretbar; bei Aufnahmegebühren von rund 10.000 DM würde Golf nach Auffassung der Gegner des Golfplatzes ein Elitesport bleiben, für den unweit von Bayreuth in Thurnau bereits eine Anlage existierte.[8] Am 23. Juni 1996 wurde die Anlage eingeweiht.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 81 | 83 | 101 | 98 | 149 | 168 | 140 | 263 | 178 | 242 | * |
Häuser[10] | 11 | 14 | 15 | 15 | 25 | 25 | * | ||||
Quelle | [11] | [6] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] |
Religion
BearbeitenRodersberg ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannis (Bayreuth) gepfarrt.[5][18]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Rodersberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 541 (Digitalisat).
- Rudolf Endres: Bayreuth: aus einer 800jährigen Geschichte, 1994, S. 70.
- Institut für fränkische Landesforschung: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 1978, S. 9.
- Herbert Popp: Bayreuth - neu entdeckt. Ellwanger, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-60-9, S. 242.
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Rodersberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 12. Dezember 2022.
- Rodersberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. Dezember 2022.
- Rodersberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. Dezember 2022.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Stadt Bayreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Rosa und Volker Kohlheim: Bayreuth von A-Z. Lexikon der Bayreuther Straßennamen. Rabenstein, Bayreuth 2009, ISBN 978-3-928683-44-9, S. 99.
- ↑ Die Lainecker Burg: Denkmal wird lebendig in: Nordbayerischer Kurier vom 11./12. März 2013, S. 11.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 371.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 474.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 600.
- ↑ Yvonne Arnhold, Stephan Fuchs: Bayreuth Chronik 1990. Gondrom, Bindlach 1990, ISBN 3-8112-0770-9, S. 174.
- ↑ Bernd Mayer: Bayreuth im zwanzigsten Jahrhundert. Nordbayerischer Kurier, Bayreuth 1999, S. 174.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 100 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 845, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 962 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1008 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 891 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 656 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 145 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 287 (Digitalisat).