Reitland
Reitland ist seit 1974 eine Ortschaft (Bauerschaft) der Gemeinde Stadland. Der Ort liegt an der Ostseite des Jadebusens zwischen Schwei und Seefeld.
Reitland Gemeinde Stadland
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Koordinaten: | 53° 26′ N, 8° 20′ O | |
Höhe: | 0 m ü. NN | |
Postleitzahl: | 26937 | |
Vorwahl: | 04734 | |
Lage von Reitland in Niedersachsen |
Landschaft
BearbeitenReitland befindet sich inmitten des Schweier Hochmoores, entlang der Ortschaft fließt die Rönnel. In direkter Umgebung erstreckt sich das Schwimmende Moor.
Geschichte
BearbeitenDie Siedlung befindet sich in einer Landschaft, die von der frühneuzeitlichen Moorkolonisation geprägt ist. Die planmäßige Kolonisation des Moores wurde im Oldenburger Land erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter staatlicher Leitung gezielt vorangetrieben. Jedoch ist Reitland älter, ein erster Beleg für die Besiedlung von Reitland ist der Reitländer Bauernbrief von 1638, der in einer Abschrift überliefert ist. Die erste Besiedlung muss schon vor diesem Brief stattgefunden haben. Woher die ersten Siedler kamen, ist bisher nicht bekannt. Es gibt die Theorie, dass es sich um Menschen handelt, die nach einer Flutkatastrophe Schutz im Hochmoor suchten.
Gesichert ist der Betrieb einer Schule in Privathäusern für das Jahr 1659.[1] Aus der Oldenburger Vogteikarte von 1799 geht hervor, dass bereits etwa ein dutzend Höfe um die Flur Reitland bestanden. 1876 wurde das Schulgebäude aufgegeben, zugunsten einer neu gebauten Schule, die bis 1933 betrieben wurde. 1913 kam eine zweite Schule hinzu, die bis 1967 betrieben wurde.
Das Leben der Kolonisten auf dem Moor war äußerst mühsam, die Entwässerung erforderte schwere Arbeiten. Aufgrund der nährstoffarmen Böden, konnte zunächst nur geringfügige Landwirtschaft betrieben werden, die Bauern hielten sich mit Torfgewinnung über Wasser. Durch die Abtragung von Torf und das Auftragen tiefer liegender Kleischichten auf der Oberfläche, konnte im Laufe der Zeit die Bodenqualität erheblich verbessert werden.[2]
Verwaltungsgeschichte
BearbeitenReitland war Bauerschaft des Kirchspiels (bis 1856) bzw. der Gemeinde (1856–1933, 1948–1974) Seefeld, von 1933 bis 1948 der Gemeinde Abbehausen.[1]
Demographie
BearbeitenJahr | Einwohner |
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1815 | 161[1] |
1855 | 291[1] |
1925 | 273[1] |
1939 | 295[1] |
1946 | 296[1] |
1950 | 337[1] |
1961 | 238[1] |
1974 | 229[1] |
Sonstiges
BearbeitenHeute ist Reitland eine Hochburg des Friesensports in der Gemeinde Stadland.
Literatur
Bearbeiten- Erwin Tönjes: De Reitländer. Erinnerungen von Erwin Tönjes, opschrewen in dat Jahr 2005. Verlag Wilhelm Böning 2005.
- Ekkehard Seeber: Verfassungen oldenburgischer Bauerschaften. Edition ländlicher Rechtsquellen von 1580–1814 (= Osnabrücker Schriften zur Rechtsgeschichte. 14). Univ.-Verl. Osnabrück, Osnabrück; V&R unipress Göttingen 2008, ISBN 978-3-89971-414-2. (Reitlander Bauernbrief)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i j Karl-Heinz Ziessow, Albrecht Eckhardt: Reitland. In: Albrecht Eckhardt (Hrsg.): Oldenburgisches Ortslexikon. Band 2: L–Z. Isensee Verlag, Oldenburg 2011, ISBN 978-3-89995-757-0, S. 834–835.
- ↑ Karl-Ernst Behre: Die Geschichte der Landschaft um den Jadebusen. Friesland - Wilhelmshaven - Wesermarsch. Wilhelmshaven 2012, S. 37.