Regentanz

zeremonieller Tanz zum Auslösen von Regen

Ein Regentanz ist ein zeremonieller Tanz, der in der Hoffnung aufgeführt wird, Regen auszulösen, um damit z. B. die nächste Ernte zu garantieren.

Regentanz, aufgeführt in Harar im Südosten Äthiopiens.
Dodola (Paparuda) in Bulgarien um 1950

Verschiedene Arten des Regentanzes können in unterschiedlichen Kulturen gefunden werden, ob im Alten Ägypten oder bei amerikanischen Ureinwohnern. Selbst im 20. Jahrhundert gab es am Balkan ein Regentanzritual namens Paparuda (Rumänisch) bzw. Perperuna (Slawisch).

Cherokee-Indianer aus dem Südosten (Appalachen) der USA führten Regentänze durch, um Niederschlag auszulösen und böse Geister zu vertreiben.[1] Die Legenden des Stammes besagen, dass der beschworene Regen die Geister der früheren Stammesführer enthält und dass diese das Böse zwischen Realität und Geisterwelt bekämpfen.[2] Die Cherokee waren der Ansicht, dass besonders aufwändige Regentänze die Teilnehmer und das Publikum zu ungewöhnlichen und extremen Akten der Anbetung befähigen würden.

Eine Geschichte der indigenen Bevölkerung der USA berichtet, wie der Ausdruck „Regentanz“ entstand. Während der Tage der Indianer-Umsiedlung wurden verschiedene religiöse Zeremonien, darunter der Sonnentanz und der Geistertanz, von der Regierung verboten. Die Windigokan, eine angeblich kannibalistische Sekte, wurde infolgedessen berühmt, indem sie den Bundesvertretern mitteilten, sie würden nicht den Sonnentanz, sondern den Regentanz aufführen, und somit nicht ungesetzlich handeln.

Julia M. Butree (eine Frau von Ernest Thompson Seton) beschreibt in ihrem Buch[3] unter anderen Tänzen der Ureinwohner auch den Regentanz der Zuni.[4]

Während des Tanzes wurden Federn und Türkise getragen, um Wind und Regen symbolisch darzustellen. Die speziellen Abläufe während des Tanzes wurden über Generationen mündlich weitergegeben.[5]

Der Mensch hatte vor der Aufklärung generell die Tendenz, physikalischen Phänomenen eine mystische Bedeutung zuzumessen (Mystizismus). Ein anderes Beispiel dafür sind die Wetterheiligen.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Rain’s Dance Group. (Memento des Originals vom 13. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rainsdance.org
  2. dizzy.library.arizona.edu. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2004; abgerufen am 2. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dizzy.library.arizona.edu
  3. Julia M. Butree (Julia M. Seton): The Rhythm of the Redman: in Song, Dance and Decoration. A. S. Barnes, New York 1930
  4. Rain Dance of Zuni. (englisch)
  5. Wie der Regentanz den Amerikanischen Ureinwohnern durch trockene Sommer half. (englisch)