Ramsey Lewis

US-amerikanischer Jazz-Musiker

Ramsey Emmanuel Lewis (* 27. Mai 1935 in Chicago; † 12. September 2022 ebenda) war ein US-amerikanischer Jazzpianist und -keyboarder eines unterhaltenden, genre-übergreifenden Soul- und Popjazz.

Ramsey Lewis (2009)

Werdegang

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Ramsey Lewis (2006)

Lewis erhielt ab vier Jahren klassischen Klavierunterricht. Mit fünfzehn Jahren war er Mitglied der siebenköpfigen Jazzband The Cleffs, aus der sich später das Ramsey Lewis Trio mit Bassist Eldee Young und Schlagzeuger Isaac „Red“ Holt abspaltete. Ihr erstes Album Ramsey Lewis and the Gentlemen of Swing kam 1956 heraus. 1958 wirkten Lewis und sein Trio am Debütalbum des Vibraphonisten Lem Winchester mit. Ramsey Lewis wurde 1965 durch sein Album The In Crowd international bekannt, das Platz 2 der Pop-Charts erreichte und ihm 1966 einen Grammy (Best Jazz Performance Small Group) einbrachte. Anschließend wandte er sich mehr dem Pop- und Rhythm-and-Blues-Bereich zu. Aus diesen Jahren bekannt sind auch Wade in the Water, Hold It Right There (Grammy 1967 für die beste Rhythm-and-Blues-Band) sowie Radio-Evergreens wie Hang On Sloopy (Grammy 1974 für das beste Rhythm-and-Blues-Instrumental) oder die stilistisch breit angelegte Another Voyage.

Ab 1999 ließ sich eine veränderte musikalische Ausrichtung erkennen: Im Album Appassionata verarbeitete er klassische Themen im „Ramsey-Lewis-Swing“.[1] Ferner lieferte er Beiträge für drei Projekte des Labels Narada Jazz: „Urban Knights“ und die Duos „Simple Pleasures“ und „Meant to Be“ mit der Sängerin Nancy Wilson. Für ersteres erhielt er den NAACP Image Award in der Kategorie „Outstanding Jazz Artist“. Auf Time Flies (2004) gibt Lewis eine Übersicht über seine musikalische Welt – vom Rhythm and Blues über Jazz zu den Wurzeln von Gospel, dem klassischen Training seiner Jugend.[Anm. 1] 2005 erschien sein Gospel-inspiriertes Album With one Voice.

Daneben war Ramsey Lewis auch ein bekannter Radio-Moderator, zunächst auf dem Chicagoer Smooth-Jazz-Sender WNUA mit seiner Show Legends of Jazz, in der er ab 1990 berühmte Jazzmusiker auch in Interviews und Live-Aufnahmen vorstellte. Die Sendung war in 60 Städten der USA zu hören und wurde von ihm auf dem Sender WTTW fortgesetzt. Ab 2006 hatte er auch die Ramsey Lewis Morning Show im Smooth Jazz Network. Er war auch in der Nachwuchsförderung aktiv, beispielsweise mit einer eigenen Stiftung, die gefährdeten Jugendlichen die Musik näherbringen soll, und beim Ravinia Jazz Festival in Highland Park, Illinois.

Am 12. September 2022 verstarb Ramsey Lewis im Alter von 87 Jahren in seinem Heim in Chicago.[2]

Ramsey Lewis Trio

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1966 verließen Holt und Young das Trio, um eine eigene Band zu gründen; Lewis ersetzte sie durch den Bassisten Cleveland Eaton und den Schlagzeuger Maurice White. White wiederum wurde 1970 durch Maurice Jennings abgelöst. In den 1970er Jahren wurde das Trio auch bisweilen durch einen Keyboarder ergänzt; 1979 kam Gitarrist Henry Johnson in die Gruppe (bis 1983). Viele Jahre lang waren Larry Gray (Bass, Cello) und Leon Joyce Jr. am Schlagzeug seine Begleiter.

Auszeichnungen

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Ramsey Lewis erhielt die NEA Jazz Masters Fellowship für das Jahr 2007. Die mit 25.000 US-Dollar dotierte Anerkennung der staatlichen NEA-Stiftung ist die höchste Auszeichnung für Jazzmusiker in den USA.[3]

Diskografie (Auswahl)

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US
1961 Sound of Christmas US129
(2 Wo.)US
1964 Bach to the Blues US145
(2 Wo.)US
The Ramsey Lewis Trio at the Bohemian Caverns US103
(13 Wo.)US
1965 The In Crowd UK
 
Silber
UK
US2
(47 Wo.)US
Choice! The Best of the Ramsey Lewis Trio US54
(19 Wo.)US
1966 Hang on Ramsey UK20
(4 Wo.)UK
US15
(27 Wo.)US
Wade in the Water US16
(34 Wo.)US
1967 Goin’ Latin US95
(16 Wo.)US
The Movie Album US124
(4 Wo.)US
Dancing in the Street US59
(16 Wo.)US
1968 Up Pops Ramsey Lewis US52
(31 Wo.)US
Maiden Voyage US55
(20 Wo.)US
1969 Mother Nature’s Son US156
(14 Wo.)US
Another Voyage US139
(14 Wo.)US
1970 Ramsey Lewis, The Piano Player US157
(8 Wo.)US
The Best of Ramsey Lewis US172
(12 Wo.)US
Them Changes US177
(7 Wo.)US
1971 Back to the Roots US163
(9 Wo.)US
1972 Upendo ni pamoja US79
(21 Wo.)US
1973 Funky Serenity US117
(10 Wo.)US
Ramsey Lewis’ Newly Recorded All-Time, Non-Stop Golden Hits US198
(3 Wo.)US
1975 Sun Goddess US12
 
Gold

(30 Wo.)US
Don’t It Feel Good US46
(22 Wo.)US
1976 Salongo US77
(11 Wo.)US
1977 Love Notes US79
(10 Wo.)US
Tequila Mockingbird US111
(9 Wo.)US
1978 Legacy US149
(5 Wo.)US
1980 Routes US173
(8 Wo.)US
1981 Three Piece Suite US152
(5 Wo.)US
1984 The Two of Us US124
(9 Wo.)US
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US   R&B
1964 Something You Got
At the Bohemian Caverns
US63
(6 Wo.)US
R&B23
(8 Wo.)R&B
1965 The In Crowd
The In Crowd
US5
(16 Wo.)US
R&B2
(14 Wo.)R&B
Hang on Sloopy
Hang On Ramsey!
US11
(8 Wo.)US
R&B6
(10 Wo.)R&B
1966 A Hard Day’s Night
Hang On Ramsey!
US29
(5 Wo.)US
R&B29
(6 Wo.)R&B
Hi Heel Sneakers - Pt. 1
Hang On Ramsey!
US70
(5 Wo.)US
Wade in the Water
Wade in the Water
UK31
(8 Wo.)UK
US19
(13 Wo.)US
Charteinstieg in UK erst 1972
Up Tight
Wade in the Water
US49
(5 Wo.)US
R&B30
(5 Wo.)R&B
Day Tripper
Wade in the Water
US74
(4 Wo.)US
1967 One, Two, Three
Goin’ Latin
US67
(6 Wo.)US
Dancing in the Street
Dancing in the Street
US84
(4 Wo.)US
Soul Man
Up Pops Ramsey Lewis
US49
(6 Wo.)US
1968 Since You’ve Been Gone
US98
(2 Wo.)US
1969 Julia
Mother Nature’s Son
US76
(8 Wo.)US
R&B37
(6 Wo.)R&B
1972 Slipping into Darkness
Upendo ni pamoja
R&B44
(3 Wo.)R&B
1973 Kufanya mapenzi (Making Love)
Funky Serenity
US93
(3 Wo.)US
1975 Hot Dawgit
Sun Goddess
US50
(3 Wo.)US
R&B61
(11 Wo.)R&B
Sun Goddess
Sun Goddess
US44
(7 Wo.)US
R&B20
(12 Wo.)R&B
mit Earth, Wind and Fire
1976 What’s the Name of This Funk (Spider Man)
US69
(4 Wo.)US
R&B50
(13 Wo.)R&B
Don’t It Feel Good
Don’t It Feel Good
R&B99
(1 Wo.)R&B
Brazilica
Salongo
R&B88
(3 Wo.)R&B
1977 Spring High
Love Notes
R&B85
(3 Wo.)R&B
1981 So Much More
Three Piece Suite
R&B93
(3 Wo.)R&B
1982 You Never Know
Live at the Savoy
R&B64
(6 Wo.)R&B
1984 The Two of Us
The Two of Us
R&B56
(9 Wo.)R&B
mit Nancy Wilson
1985 This Ain’t No Fantasy
Fantasy
R&B88
(2 Wo.)R&B
1987 7-11
Keys to the City
R&B67
(9 Wo.)R&B

Wade in the Water war seit Anbeginn (1979) als Titelmelodie der Sendung Berichte von heute des Norddeutschen und Westdeutschen Rundfunks bekannt. Diese wurde Ende 2020 eingestellt.

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Commons: Ramsey Lewis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachrufe

Musikbeispiele

Anmerkungen

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  1. Verwendet werden die 3. Sinfonie von Johannes Brahms und eine Suite von Johann Sebastian Bach. Dem Gospel sind „Hosanna“ und „Open My Heart“ gewidmet, wobei der in Chicago lebende Künstler als Gospelchor die dortigen Chicago Gospel Voices engagierte. Time Flies enthält auch drei neue Nummern (teilweise im Stil des Modern Jazz Quartet), dazu zwei frühere Erfolge in neuen Arrangements: Wade in the Water und The In Crowd (siehe oben), in Kooperation mit dem Trio seines Sohnes Frayne und in zeitgenössische Rhythmen gesetzt.

Einzelnachweise

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  1. Hörprobe
  2. Ramsey Lewis, Chicago-Born Jazz Great Who Continually Evolved, Dead at 87. In: /news.wttw.com. 12. September 2021, abgerufen am 12. September 2022 (englisch).
  3. 2007 NEA Jazz Master Ramey Lewis bei National Endowment for the Arts.
  4. a b Chartquellen: UK US US vor 17. August 1963
  5. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US UK