BW

Poneggen (Dorf)
Poneggen (Österreich)
Poneggen (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Perg (PE), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Perg
Pol. Gemeinde Schwertberg  (KG Schwertberg)
Ortschaft Schwertberg
Koordinaten 48° 16′ 0″ N, 14° 34′ 0″ OKoordinaten: 48° 16′ 0″ N, 14° 34′ 0″ Of1
Höhe 257 m ü. A.
Postleitzahlenf0 4311 Schwertbergf1
Vorwahlenf0 +43/7262, 7235, 7236, 7237, 7238f1
Bild
Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
Poneggen (Einzelhof)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Perg (PE), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Perg
Pol. Gemeinde Ried in der Riedmark  (KG Ried in der Riedmark)
Koordinaten 48° 16′ 0″ N, 14° 34′ 0″ Of1
Höhe 257 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 4 (1. Jän. 2024)
Postleitzahl 4311 Ried in der Riedmark
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 10215
Zählsprengel/ -bezirk Ried-Umgebung (41118 001)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
4

Poneggen (Pöniken, Ponecken) ist ein Dorf in der Marktgemeinde Schwertberg und in der Gemeinde Ried in der Riedmark. Es befindet sich auf 257 m ü. A. westlich des Schwertberger Ortskerns und erstreckt sich zu einem geringen Teil auch auf das Gemeindegebiet von Ried. In der Verwaltung der Marktgemeinde Schwertberg wird das Dorf Poneggen als Straßenbezeichnung geführt, in der Verwaltung der Marktgemeinde Ried als Ortschaft.

Geographie

Bearbeiten

Im Westen grenzt das Dorf an die Ortschaft Niederzirking und Gerersdorf der Gemeinde Ried, im Norden an die Schwertberger Ortschaft Doppl, im Süden an die Schwertberger Ortschaft Aisting und im Osten an den Ortskern von Schwertberg.

Das Dorf wird durch die Landesstraße L 1412 (Schwertberger Straße) in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Die Gleise der Donauuferbahn führen von Südwesten Richtung Nordosten über den südlichen Teil des Dorfgebietes. Ein Teil der Dorfläche entfällt auf das Machland, der Rest auf die Südlichen Mühlviertler Randlagen.

Das Dorf wird vom Poneggenbach in etwa nord-südlicher Richtung durchflossen. Der Poneggenbach kommt aus dem Gebiet der Ortschaft Doppl, wendet sich dann nach Osten und mündet im Bereich der Firmen Steinbach und Hödlmayr in die Aist. Ursprünglich mündete der Poneggenbach jedoch in Sebern (damals Gemeinde Haid / heute Mauthausen) in die Aist. Der Schwertberger Ortschronist Othmar Wandl berichtet, dass der untere Teil des Poneggenbaches von 1933 bis 1935 als Arbeitsbeschaffungsprogramm von damals Dutzenden Arbeitslosen errichtet wurde. Insgesamt 272.000 Arbeitsstunden wurden aufgewendet, um das künstliche Bachbett händisch zu graben und mit Granitsteinen auszulegen bzw. zu regulieren. Bis 2024 soll Poneggenbach von der Mündung beim ASKÖ-Tennisplatz bis zur Firma Praher (Ortschaft Poneggen) renaturiert werden.[1]

Geschichte

Bearbeiten

Wie ein Flachgrab aus der frühhallstättischen Urnenfelderkultur um 1000 v. Chr. beweist, war Poneggen bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt.[2]

Poneggen wurde erstmals 1297 als „Pöniken“ schriftlich erwähnt.[3] Der Name stammt vom altslawischen Wort ponikvaWasserloch ab, eine Stelle, wo sich das Wasser unter der Erde verliert.[2] Weitere frühe Nennungen stammen aus den Jahren 1307 („Ponik“), 1378 („Poniken“) und 1380 „Puniken“.[2]

Der mittelalterliche Sitz Poneggen wurde zum Schloss Poneggen ausgebaut. 1763 bis 1818 war dort die Strumpfmanufaktur Poneggen ansässig.[4] 1827 zählte Poneggen 55 Häuser mit 77 Wohnparteien und 297 Einwohnern.[5] Heute ist ein stark wachsender Ortsteil von Schwertberg mit vielen Jungfamilien.

Einrichtungen

Bearbeiten

Freiwillige Feuerwehr Poneggen

Bearbeiten

In Poneggen besteht seit 1905 eine Freiwillige Feuerwehr, die als Filiale der Feuerwehr Schwertberg gegründet wurde. Für die Errichtung eines Depots stellte der Gastwirt Franz Eder ein Grundstück zur Verfügung. Der Bau wurde von der Gemeinde Schwertberg und von der Grundherrschaft Schwertberg großzügig unterstützt. Am 2. Juni 1946 wurde aus der Filiale Poneggen eine eigenständige Feuerwehr, die dem Bezirks- und Landesfeuerwehrverband beitrat. 1949 und 1950 entstand ein neues Feuerwehrdepot, für das die Familien Wahl und Kroiss den Grund kostenlos zur Verfügung stellten. Eine 1962 gegründete Feuerwehr-Fußballmannschaft machte die Feuerwehr bei der Jugend populär, 1973 wurde eine eigene Feuerwehr-Jugendgruppe gegründet. 2004 wurde das neue Feuerwehrhaus in der Achhornersiedlung eingeweiht.

Altstoffsammelzentrum

Bearbeiten

Gemeinsam mit den Nachbargemeinden Mauthausen und Ried in der Riedmark errichtete die Marktgemeinde Schwertberg 2017 in Poneggen etwa 100 Meter südlich des Poneggenbaches ein gemeindeübergreifendes Altstoffsammelzentrum.

Unternehmen

Bearbeiten
  • Glas Lumetsberger OG
  • Praher Group (Praher Plastics Austria)
  • ML-Elektronik, Markus Lindbichler

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Schloss Poneggen befindet sich in Privatbesitz, heute sind darin Mietwohnungen untergebracht, das Gebäude steht unter Denkmalschutz
  • Häuselzeile Poneggen, eine der ältesten noch bewohnten Arbeiter-Reihenhaussiedlungen Österreichs

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Cäcilia Weber (* 1877 in Poneggen), verheiratete Cilli Löwinger, Schauspielerin und Betriebsführerin der Löwinger-Bühne, Mutter von Paul Löwinger

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Grüll: Die Strumpffabrik Poneggen 1763 bis 1818. Ein Bild aus dem Zeitalter des österreichischen Universalkommerz. Mit 8 Tafeln. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs. 6. Band, Linz 1959, S. 5–135 (S. 5–26 (ooegeschichte.at [PDF]), S. 27–50 (ooegeschichte.at [PDF]), S. 51–74 (ooegeschichte.at [PDF]), S. 75–94 (ooegeschichte.at [PDF]), S. 95–113 (ooegeschichte.at [PDF]), S. 114-0135 (ooegeschichte.at [PDF]), Bilder (ooegeschichte.at [PDF])).
  • Othmar Wandl (Autor), SPÖ Schwertberg (Herausgeber): Die Strumpffabrik Poneggen 1763 bis 1818. In: Gesinnung – Bewegung – Partei im Licht der roten Nelke. Festschrift Soc. demokr. Localorganisation Schwertberg. Gegründet 1890, Schwertberg, 1990, S. 16ff.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Die Rückkehr der Fische durch die Renaturierung des Poneggenbachs. Abgerufen am 12. September 2022.
  2. a b c Grüll 1959 op. cit. S. 7.
  3. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 4. Wien 1867, CCLXXXIV, S. 260 (archive.org – „ain lechen datz Pöniken“ und „der zechent ze Pöniken“): „1297. 24. April. Vergleich zwischen St. Florian und Erlakloster durch Schiedsleute in Betreff der Unterthanen dieser Klöster zu Zirking.“
  4. Strumpffabrik Poneggen, in: Webpräsenz von Regiowiki.at abgefragt am 24. November 2017.
  5. Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Erster Theil: Der Mühlkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1827, S. 407  (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)