Pegasus (Sternbild)

Sternbild knapp nördlich des Himmelsäquators

Der Pegasus ist ein Sternbild knapp nördlich des Himmelsäquators. Es ist in Mitteleuropa am abendlichen Herbsthimmel zu sehen und fällt dadurch auf, dass vier seiner Hauptsterne annähernd ein Quadrat bilden.

Sternbild
Pegasus
Astronomischer Name Pegasus
Genitiv Pegasi
Kürzel Peg
Rektaszension 21084321h 08m 43s bis 145800h 14m 58s
Deklination 2021932+2° 19′ 32″ bis 2363625+36° 36′ 25″
Fläche 1120,794 deg²
Rang 7
Voll­stän­dig sicht­bar 90° N bis 53,6° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europa Herbst
Anzahl der Sterne heller als 3 mag 5
Hellster Stern (Größe) Enif (2,39 mag)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Quellen IAU
Darstellung in Uranographia von Johannes Hevelius
Darstellung in Uranographia von Johannes Hevelius

Beschreibung

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Das Sternbild Pegasus

Der Pegasus ist ein ausgedehntes Sternbild am Herbsthimmel, dessen Sternenzug als fliegendes Pferd gesehen wird. Die Sterne γ, α, β und Sirrah bilden dessen Körper – wobei Sirrah eigentlich zur Andromeda gehört. Die Sterne ζ, θ und ε stellen den Hals und Kopf des Pferdes dar. Diese Sterne führen zum Kugelsternhaufen M 15.

Geschichte

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Pegasus gehört zu den 48 Sternbildern der antiken Astronomie, die von Ptolemäus erwähnt wurden.

Helvetios (51 Pegasi) war der erste Hauptreihenstern (nach unserer Sonne), bei dem ein Planetensystem nachgewiesen wurde. Durch die Radialgeschwindigkeitsmethode wurde 1995 der Exoplanet Dimidium (51 Pegasi b) entdeckt, der etwa die halbe Masse des Jupiter aufweist. 2008[1][2] und 2009[3] konnten im ebenfalls sonnenähnlichen Stern V342 Pegasi (HR 8799) gleich vier Planeten mit 5- bis 8-facher Jupitermasse nachgewiesen werden. Auf einem der Planeten (HR 8799 c) wurde 2018 die Existenz von Wasser in der Atmosphäre bestätigt.[4]

Mythologie

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Der griechischen Mythologie nach war Pegasos ein geflügeltes Pferd, das dem Hals der todbringenden Medusa entsprang, nachdem Perseus ihr das Haupt abschlug.

Das Flügelross entfloh und wurde später von Bellerophon eingefangen, der mit ihm zahlreiche Abenteuer erlebte. Als sich aber Bellerophon zu den Göttern aufschwingen wollte, zog er sich den Zorn des Zeus zu. Zeus sandte eine Bremse aus, die Pegasus stach. Das Ross scheute und warf Bellerophon ab, der unsanft auf der Erde landete. Pegasus flog weiter zum Olymp und trägt seither die Blitze des Zeus.

Himmelsobjekte

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B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
105ε 8 Enif 2,39m 673 K2 Ib
102β 53 Scheat 2,4 bis 3,0m 199 M222 II-III
101α 54 Markab, Menkib 2,49m 140 B9.5 III
103γ 88 Algenib 2,80 bis 2,86m 333 B2 IV
107η 44 Matar 2,93m 215 G2 II-III
106ζ 42 Homam 3,41m 209 B8.5 V
112μ 48 Sadalbari 3,51m 117 M2 III
108θ 26 Biham 3,52m 97 A2V
109ι 24 3,77m 38 F5 V
111λ 47 3,97m 395 G8 II-III
1 4,08m 154 K1 III
110κ 10 Jih 4,14m 115 F5 IV
114ξ 46 4,20m 53 F7 V
122χ 89 4,20m 53 F7 V
400π2π2 29 4,28m 252 F5 III
120υ 22 4,42m 173 F8IV
9 4,43m 901 G5 Ib
2 4,52m 443 M1 III
55 4,54m 322 M2 III
119τ 62 Salm, Kerb 4,6m ca. 160 A5 IV
123ψ 84 4,63m 433 M3 III
56 4,76m 537 K0 Iip
35 4,78m 160 K0 III
32 4,78m 607 B9 III
115ο 43 4,80m 305 A1 IV
31 4,82m 971 B2 IV-V
113ν 22 4,86m 263 K4 III
117ρ 50 4,91m 282 A1V
78 4,93m 235 K0 III
72 4,97m 548 K4 III
57 GZ Pegasi 5,05m 762 M4 IIIs+
121φ 81 5,06m 437 M2 III
14 5,07m 303 A1 Vs
77 5,09m 818 M2 III
16 5,09m 512 B3 V
66 5,09m 330 K3 III
118σ 49 5,16 88 F7 IV
59 5,15m 253 A5 Vn
12 5,29m 1129 K0 Ib
7 5,30m 522 M2 III
82 HT 5,30m 188 A4 Vn
71 HW 5,33m 575 M5 IIIa
HR 5,34m 256 K2 III
13 5,34m 109 F2 III-IV
64 5,35m 834 B6 III
30 5,37m 919 B5 IV
58 5,39m 619 B9 III
5 5,46m 321 F1 IV
75 KS Pegasi 5,49m 239 A1 Vn
51 Helvetios 5,49m 50,1 G5 V

Alpha Pegasi ist ein 140 Lichtjahre entfernter, bläulich leuchtender Stern der Spektralklasse B9.

Der Name Markab des Sterns Alpha Pegasi ist altarabischen Ursprungs und bedeutet „Sattel“.

Mehrfachsterne

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System Größen Abstand
1 4,2 / 9,3m 36"
37 5,8 / 7,1m 0,6"
72 5,7 / 5,8m 0,5"

Epsilon Pegasi ist ein Dreifachsternsystem in 673 Lichtjahren Entfernung. Der Hauptstern ist extrem leuchtkräftig und besitzt die 11fache Masse und den 175fachen Durchmesser unserer Sonne. 1972 zeigte der Stern einen Helligkeitsausbruch, wobei er mit 0,70m auffallend hell wurde. Im weiten Abstand von 138 Bogensekunden befindet sich ein 7,8m heller Begleitstern, der bereits im Prismenfernglas sichtbar wird. Zur Beobachtung der dritten Komponente benötigt man ein Teleskop.

Der arabische Name Enif leitet sich von „Maul“ (des Pferdes) ab.

Veränderliche Sterne

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Stern m[5] Periode[5] Typ[5]
Scheat 2,31 bis 2,74 43,3 Tage Halbregelmäßig veränderlicher Stern
Algenib 2,82 bis 2,86 0,1518 Tage (3,64 Stunden) Beta-Cephei-Stern
LL Pegasi 9,64 bis 11,6 (K) 696 Tage Mirastern

Beta Pegasi ist ein Veränderlicher Stern in 199 Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich um einen Roten Riesen mit dem 200fachen Durchmesser der Sonne. Seine Helligkeit schwankt in unregelmäßigen Zeiträumen zwischen 2,4 und 3,0m.

Der arabische Name Scheat bedeutet „Vorderbein“ (des Pferdes).

Gamma Pegasi ist ein 333 Lichtjahre entfernter pulsationsveränderlicher Stern vom Typ Beta-Cephei. Seine Helligkeit verändert sich geringfügig über einen Zeitraum von 3 Stunden und 47 Minuten.

Der arabische Name Algenib bedeutet „Flanke“ (des Pferdes).

Messier- und NGC-Objekte

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NGC 7331 und Stephans Quintett durch ein 20 cm Amateurteleskop fotografiert.
 
Amateuraufnahme von NGC 7331 und Stephans Quintett. Der abgebildete Bildausschnitt ist in der Aufsuchkarte markiert
 
Aufsuchkarte für NGC 7331 und Stephans Quintett. Das rote Rechteck entspricht dem fotografierten Ausschnitt
Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name
15 7078 6,0m Kugelsternhaufen
7217 10,1m Galaxie
7317 Galaxie
7318B Galaxie
7319 Galaxie
7320 Galaxie
7331 9,5m Galaxie
7479 10,9m Galaxie
7673 Galaxie

Der Kugelsternhaufen M 15 ist ca. 30.000 Lichtjahre entfernt. Im Fernglas erscheint er als nebliger Fleck. Mit einem Teleskop ab 15 cm Öffnung kann man den Sternhaufen in Einzelsterne auflösen.

NGC 7331 ist eine Spiralgalaxie vom Typ Sb in ca. 60 Millionen Lichtjahren Entfernung. Die Galaxie kann mit einem Teleskop ab 10 cm Öffnung beobachtet werden.

Die Galaxien NGC 7317, NGC 7318A, NGC 7318B, NGC 7319 und NGC 7320 bilden eine Gruppe, die Stephans Quintett genannt wird. Aufgrund ihrer Entfernung von etwa 380 Millionen Lichtjahren besitzen die Galaxien eine geringe Helligkeit. Zu ihrer Beobachtung benötigt man ein Teleskop ab 20 cm Öffnung.

NGC 7479 ist eine Balkenspiralgalaxie.

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Sternbild Pegasus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Astronomers Capture First Images Of Newly-Discovered Planetary System. Pressemitteilung des Keck-Observatoriums, 13. November 2008; abgerufen am 21. Dezember 2018
  2. Gemini Releases Historic Discovery Image Of Planetary “First Family”. Pressemitteilung des GEMINI-Observatoriums, 13. November 2008; abgerufen am 21. Dezember 2018
  3. Keck Observatory Pictures show Fourth Planet in Giant Solar System. Pressemitteilung des Keck-Observatoriums, 8. Dezember 2010; abgerufen am 21. Dezember 2018
  4. Astronomers Confirm Water on Young Gas Giant HR 8799c. In: Science News, 23. November 2018; abgerufen am 21. Dezember 2018
  5. a b c VSX