Palana (russisch Пала́на) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Region Kamtschatka (Russland) mit 3155 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Siedlung städtischen Typs
Palana
Палана
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ferner Osten
Region Kamtschatka
Stadtkreis Palana
Erste Erwähnung 1876
Siedlung städtischen Typs seit 1962
Bevölkerung 3155 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 20 m
Zeitzone UTC+12
Telefonvorwahl (+7) 41543
Postleitzahl 688000
Kfz-Kennzeichen 41
OKATO 30 132 657
Geographische Lage
Koordinaten 59° 5′ N, 159° 57′ OKoordinaten: 59° 5′ 0″ N, 159° 57′ 0″ O
Palana (Russland)
Palana (Russland)
Lage in Russland
Palana (Region Kamtschatka)
Palana (Region Kamtschatka)
Lage in der Region Kamtschatka
Gesamtansicht des Ortes

Geographie

Bearbeiten

Die Siedlung liegt im Nordwesten der Halbinsel Kamtschatka, am rechten Ufer der Palana, etwa acht Kilometer oberhalb seiner Mündung in die Schelichow-Bucht des Ochotskischen Meeres, am Fuße der sich im unmittelbaren Hinterland bis etwa 300 Meter Höhe erhebenden Berge. Palana befindet sich knapp 700 Kilometer (Luftlinie) nördlich der Regionshauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski.

Der Ort ist vom Territorium des Rajons Tigil umschlossen, bildet aber einen rajonfreien, eigenständigen Stadtkreis.

Palana
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
18
 
-13
-23
 
 
11
 
-12
-22
 
 
12
 
-7
-19
 
 
22
 
-1
-11
 
 
25
 
5
-2
 
 
45
 
11
3
 
 
65
 
14
7
 
 
66
 
14
7
 
 
60
 
11
3
 
 
63
 
5
-2
 
 
58
 
-4
-11
 
 
27
 
-9
-18
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Roshydromet

Geschichte

Bearbeiten

Das seit 1876 bekannte Dorf, dessen Korjaken und Russen von Fischfang, Jagd und dem Sammeln von Beeren und Wildkräutern lebten, war seit 1937 Zentrum des 1930 gegründeten Autonomen Kreises der Korjaken, nachdem die Verwaltung vom verkehrstechnisch ungünstiger gelegenen Dorf Kamenskoje dorthin verlegt worden war.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts entwickelten sich die industrielle Fischereiwirtschaft und Fischverarbeitung. 1962 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen.[2]

Palana blieb Verwaltungszentrum des Autonomen Kreises, bis dieser am 1. Juli 2007 mit der Oblast Kamtschatka zur neuen gleichnamigen Region vereinigt wurde.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr Einwohner
1939 793
1959 924
1970 2735
1979 3687
1989 4343
2002 3928
2010 3155

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

In Palana gibt es seit 1991 ein Heimatmuseum mit Schwerpunkt auf Geschichte und Kultur der indigenen Bevölkerung, der Korjaken, Itelmenen, Ewenen und Tschuktschen, sowie der Natur des Gebietes.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Neben der Fischereiwirtschaft, die sich allerdings seit den 1990er Jahren in der Krise befindet, spielt Palanas heute vor allem die Rolle eines Versorgungs- und Kulturzentrums für den gesamten nordöstlichen Küstenbereich des Ochotskischen Meeres.

Vom Palana führt eine teils schwer befahrbare Winterstraße südwärts zunächst parallel zur Küste, über die Petropawlowsk-Kamtschatski und das Dorf Esso im Zentralteil der Halbinsel – das festen Straßenanschluss hat – erreicht werden können. Der Ausbau der Winterstraße zur Allwetterstraße ist seit 2014 bis ins rund 150 Kilometer südlich liegende Tigil abgeschlossen, ab da geht es nur per Winterstraße weiter, die jedoch auch langsam ausgebaut wird.[4]

Einige Kilometer westlich von Palana befindet sich ein kleiner Flughafen (ICAO-Code UHPL), von dem Flugverbindung in die Regionshauptstadt besteht. Südlich des Ortes ist am jenseitigen Flussufer ein neuer Flughafen in Bau, der 2009 fertiggestellt werden soll.[5]

Bearbeiten
Commons: Palana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Itogi VPN-2010. Administrativno-territorialʹnoe delenie kraja. (Ergebnisse der Volkszählung 2010. Administrativ-territoriale Gliederung der Region.) Tabelle 2 (Download von der Website des Territorialorgans Region Kamtschatka des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Palana auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN
  3. Korjakisches Kreisheimatmuseum bei museum.ru (russisch)
  4. АНАВГАЙ – ПАЛАНА: АВТОЗИМНИК ОСОБОГО ЗНАЧЕНИЯ. Abgerufen am 13. Mai 2019 (russisch).
  5. Pressemitteilung (Memento des Originals vom 1. Juli 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dfo.gov.ru der Verwaltung des Föderationskreises Ferner Osten von 7. Juni 2007 (russisch)