Olympische Sommerspiele 1908/Tennis

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1908

Bei den IV. Olympischen Spielen 1908 in London fanden sechs Tennis-Wettbewerbe statt, aufgeteilt in drei Wettbewerbe in der Halle und drei Wettbewerbe auf Rasen.

Tennis bei den
Olympischen Sommerspielen 1908
Olympische Ringe
Information
Austragungsort London, Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
Wettkampfstätte Queen’s Club (Halle)
All England Lawn Tennis and Croquet Club (Rasen)
Nationen 10
Athleten 50 (40 , 10 )
Datum 6. Mai bis 11. Juli 1908
Entscheidungen 6
Athen 1906 (Zwischenspiele)
Olympische Sommerspiele 1908
(Medaillenspiegel Tennis)
Platz Mannschaft Goldmedaillen Silbermedaillen Bronzemedaillen Total
01 Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien 6 5 4 15
02 Deutsches Reich Deutsches Reich 1 1
03 Schweden Schweden 2 2

Die Hallenwettbewerbe wurden in der ersten Hälfte des Monats Mai im Queen’s Club ausgetragen. Die Veranstaltung schloss sich unmittelbar an die englischen Meisterschaften an, die in derselben Halle gespielt worden waren. Allerdings waren nur wenige Teilnehmer gemeldet.

Die Rasenwettbewerbe hätten ursprünglich im White City Stadium stattfinden sollen, doch der Rasen erwies sich als zu uneben, weshalb man nach Wimbledon auf das Gelände des All England Lawn Tennis and Croquet Club auswich. Die olympischen Rasentennis-Wettbewerbe fanden in der ersten Julihälfte statt, unmittelbar nach den Wimbledon Championships. Zahlreiche der weltbesten Spieler waren allerdings bereits abgereist, da ihnen das eigentliche Wimbledon-Turnier mehr zusagte als der olympische „Aufguss“.

Platz Land Spieler
1 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Arthur Gore
2 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich George Caridia
3 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Josiah Ritchie
4 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Wilberforce Vaughan Eaves
5 Schweden  Schweden Wollmar Boström
Schweden  Schweden Gunnar Setterwall
7 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Lionel Hunter Escombe

Datum: 6. bis 14. Mai

Für das Turnier hatten sich zehn Spieler angemeldet, zur ersten Runde traten jedoch nur fünf britische und zwei schwedische Spieler an. Gespielt wurde jeweils über drei Gewinnsätze. Im Halbfinale standen sich nur noch vier Briten gegenüber. Es gab kein Spiel um Platz drei, da Wilberforce Eaves aufgrund eines Schwächeanfalls nach dem ersten Satz des Halbfinals aufgab.

Datum: 6. bis 14. Mai

Nur gerade fünf Paare, vier britische und ein schwedisches, traten zu diesem Turnier an. Gespielt wurde jeweils auf drei Gewinnsätze.

Platz Land Spieler
1 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Josiah Ritchie
2 Deutsches Reich  Deutsches Reich Otto Froitzheim
3 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Wilberforce Vaughan Eaves
4 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich John Richardson
5 Kanada 1868  Kanada Claude Russell-Brown
Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich George Caridia
Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Charles Dixon
Dritte Französische Republik  Frankreich Maurice Germot

Datum: 6. bis 15. Juli

31 Spieler aus neun Ländern nahmen an diesem Turnier teil. Gespielt wurde jeweils auf drei Gewinnsätze. Zu den großen Abwesenden zählten unter anderem Arthur Gore, der aktuelle Wimbledon-Sieger und Olympiasieger in der Halle und dessen Doppelpartner Herbert Roper Barrett. Obwohl nicht einmal die Hälfte der 64 Startplätze besetzt waren, zogen die Organisatoren das Programm wie vorgesehen durch, so dass es vor den Achtelfinals zu zwei Vorrunden kam (obwohl nur eine notwendig gewesen wäre). Auf diese Weise konnten mehrere Spieler eine oder beide Vorrunden mit Freilosen überspringen.

Datum: 6. bis 15. Juli

Zwölf Paare aus acht Ländern standen sich gegenüber. Gespielt wurde jeweils auf drei Gewinnsätze. Auch hier hatten die Organisatoren darauf verzichtet, trotz zahlreicher Absenzen ein 32er-Tableau aufzustellen. Dies führte zu einer im Prinzip völlig überflüssigen ersten Runde. Zahlreiche Paare stießen so mit Freilosen mehrere Runden weiter. Josiah Ritchie und James Parkes kamen sogar kampflos ins Finale, wo sie allerdings gegen George Hillyard und Reginald Doherty unterlagen. Letztere mussten im vierten Satz des Halbfinals sieben Matchbälle abwehren.

Platz Land Spieler
1 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Gwendoline Eastlake-Smith
2 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Alice Greene
3 Schweden  Schweden Märtha Adlerstråhle
4 Schweden  Schweden Elsa Wallenberg
5 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Dora Boothby
6 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Mildred Coles
Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Violet Pinckney

Datum: 6. bis 14. Mai

An diesem Turnier nahmen lediglich fünf britische und zwei schwedische Spielerinnen teil. Gespielt wurde jeweils auf zwei Gewinnsätze.

Platz Land Spieler
1 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Dorothea Douglass
2 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Dora Boothby
3 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Ruth Winch
4 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Agnes Morton
5 Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Alice Greene

Datum: 11. bis 15. Juli

Von den ursprünglich 13 gemeldeten Damen traten schließlich nur fünf an, alle aus Großbritannien. Da die Auslosung bereits nach Eingang der Anmeldungen erfolgt war, kam Dora Boothby kampflos ins Finale. Dort unterlag sie der damals weltbesten Spielerin, Dorothea Douglass.