Olaflur (INN) ist ein Wirkstoff, der lokal zur Prophylaxe von Zahnkaries und Parodontitis angewendet wird.

Strukturformel
Struktur von Olaflur
Allgemeines
Freiname Olaflur
Andere Namen
  • N,N,N’-Tris(2-hydroxyethyl)-N’-octadecyl-1,3-diaminopropandihydrofluorid
  • N-(N,N-Bis(hydroxyethyl)aminopropyl)-N-hydroxyethyl-octadecylamin-dihydrofluorid
  • N′-Octadecyltrimethylendiamin-N,N,N′-tris(2-ethanol)dihydrofluorid
  • OLAFLUR (INCI)[1]
Summenformel C27H60F2N2O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 6818-37-7
EG-Nummer 229-891-6
ECHA-InfoCard 100.027.174
PubChem 23257
DrugBank DB13290
Wikidata Q263284
Arzneistoffangaben
ATC-Code

A01AA03

Wirkstoffklasse

Kariesprophylaktikum

Eigenschaften
Molare Masse 498,78 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Schmelzpunkt

12,7 °C[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Chemisch handelt es sich um das Dihydrofluorid eines langkettigen tertiären Diamins. Olaflur zählt zur Stoffgruppe der Aminfluoride.

Verwendung

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Olaflur wird seit 1966 zur Prophylaxe von Karies und Parodontitis eingesetzt.[4] Dabei genügen Konzentrationen von 500 ppm für Kinder- und 1250 ppm für „Erwachsenen“-Zahnpasta (jeweils berechnet als Fluorid).[5] Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt (eng. defined daily dose, DDD) 1,1 mg (berechnet als Fluorid).[6]

Herstellung

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Ausgangsstoff für die Synthese von Olaflur ist Rindertalg. Dieser wird zunächst verseift und in einer Reihe von Folgereaktionen weiter modifiziert.[7]

Toxikologie

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In Deutschland sind Aminfluorid-haltige Arzneimittel zur Zahnpflege verschreibungspflichtig, ausgenommen als Gele in Packungsgrößen bis zu 25 g, sofern auf der Verpackung angegeben ist, dass die Anwendung beschränkt ist auf Erwachsene und Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensjahr sowie auf eine einmalige Dosis pro Woche, die einem Fluoridgehalt bis zu 7 mg entspricht.

Handelsnamen

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Aminomed (D), Elmex (D, A, CH), Friscodent/Eurodont Multicare (D), Meridol (D, A, CH)

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu OLAFLUR in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 21. März 2020.
  2. a b ECHA: Registration Dossier - ECHA, abgerufen am 13. Januar 2022
  3. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von Olaflur im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 6. Mai 2017.
  4. Hans-Jürgen Gülzow und Claas Sudbrake: Ein moderner Wirkstoff: 40 Jahre Kariesschutz mit Aminfluorid (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive). Zahnärztliche Mitteilungen. 15/2003, S. 32.
  5. Rüdiger Blume: Wie Säuren Zähne gefährden und was man dagegen tun kann.
  6. ATC/DDD-Index: Olaflur, abgerufen am 6. Mai 2017.
  7. Patent EP0944579B1: Aminhydrofluoride und ihre Verwendung als Mundpflegemittel. Angemeldet am 17. November 1997, veröffentlicht am 31. Oktober 2001, Anmelder: Gaba International, Erfinder: René Heckendorn, Jaques Gosteli.