OSCAR 7 (auch OSCAR B, AMSAT OSCAR B oder A-O-B) ist ein Amateurfunksatellit. Er wurde von Funkamateuren der Organisation AMSAT (Radio Amateur Satellite Corporation) gebaut.

OSCAR 7
OSCAR 7
Typ: Amateurfunksatellit
Betreiber: AMSAT
COSPAR-ID: 1974-089B[1]
Missionsdaten
Masse: 29 kg
Start: 15. November 1974, 17:11:00 UTC
Startplatz: Vandenberg AFB
Trägerrakete: Delta
Status: aktiv
Bahndaten
Umlaufzeit: 115 min
Bahnneigung: 102°
Apogäumshöhe 1450 km
Perigäumshöhe 1455 km

Mission und Aufbau

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Verbindungsmöglichkeit über zwei Satelliten hintereinander

Der Satellit wurde am 15. November 1974 als Sekundärnutzlast zusammen mit dem US-amerikanischen Wettersatelliten NOAA-4 und dem ersten spanischen Satelliten Intasat mit einer Delta-Rakete auf der Vandenberg Air Force Base gestartet. Nach dem erfolgreichen Start erhielt der Satellit die OSCAR-Nummer 7 zugewiesen. Er ist mit zwei Lineartranspondern sowie einem Bulletin Board ausgerüstet, das Funkfernschreiben und Morsetelegrafie im Teilstreckenverfahren ermöglichte. Über OSCAR 7 wurden experimentell auch Elektrokardiogramm-Daten für medizinische Zwecke übertragen.

OSCAR 7 hat den Uplink im 2-Meter-Band und im 70-Zentimeter-Band und den Downlink im 10-Meter-Band und im 2-Meter-Band. Damit konnte 1975 erstmals[2] Funkverkehr über zwei Satelliten betrieben werden (Uplink auf 70 cm zu OSCAR 7, Crosslink auf 2 m zu OSCAR 6, Downlink auf 10 m). Da umgekehrt eine Verbindung von OSCAR 6 zu OSCAR 7 nicht möglich war, mussten für Zweiwegverbindungen noch beide Satelliten im Sichtbarkeitsbereich der beiden Bodenstationen sein.

Ein Transponder wurde in Deutschland gefertigt, das Steuersystem in Australien.[3]

Im Jahr 1981 erreichte die Batterie des Satelliten das Ende ihrer Lebensfähigkeit. Seit 2002 funktioniert der mit Solarzellen ausgerüstete Satellit wieder.[4] Die NiCd-Batterien waren am Ende ihrer Lebenszeit nach 6,5 Jahren im Status „Closed“ und erlaubten so keine Stromversorgung der Steuer- und Kommunikationseinheiten durch die Solarzellen. Wahrscheinlich durch Strahlungseinfluss änderte sich der Status einer NiCd-Batterie zum „Open“ Status. Somit können die Solarzellen die Steuer- und Kommunikationseinheiten wieder mit Energie versorgen und der Kontakt zu OSCAR-7 wieder hergestellt werden.[5]

Eine ausgezeichnete Beschreibung der Entwicklungsgeschichte bis zum heutigen Status von OSCAR-7 mit detaillierten technischen Details wurde 2024 von Jan King, Frank Wiesenmeyer und Scott Wiesenmeyer, Mit-Entwickler und Mit-Erbauer des Satelliten, veröffentlicht.[5] Die Autoren argumentieren, dass OSCAR-7, der am 7. November 2024 seit 50 Jahren im Orbit kreisen wird, der älteste, noch funktionierende Satellit ist, 3 Jahre länger als Voyager 2, wenn auch mit einer „Schlafphase“ von 21 Jahren.

Seine NSSDC ID lautet 1974-089B.[1]

Literatur

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  • Joe Kasser, Jan King: OSCAR 7 and its capabilities. In: QST, Februar 1974, 56–60.
  • Perry Klein, Ray Soifer: Intersatellite communication using the AMSAT-OSCAR 6 and AMSAT-OSCAR 7 radio amateur satellites. In: Proceedings of the IEEE, Oktober 1975, 1526–1527.
  • David Nelson: Medical data relay via Oscar satellite. In: Ham Radio, April 1977, 67–73.
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Commons: OSCAR 7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b OSCAR 7. NSSDC, abgerufen am 27. Mai 2014 (englisch).
  2. Paul Muri, Janise McNair: A survey of communication sub-systems for intersatellite linked systems and CubeSat missions. In: Journal of Communications, 2012 (7), April, 290–308.
  3. Gunter Krebs: AMSAT P2B (Phase 2B, AO 7, OSCAR 7). Gunter's Space Page, abgerufen am 27. Mai 2014 (englisch).
  4. OSCAR 7 (AO-7) seit 40 Jahren im All. Abgerufen am 24. Juni 2015.
  5. a b Jan A. King, Frank Wiesenmeyer, Scott Wiesenmeyer: AMSAT-OSCAR-7, A Still Operational, Small-Satellite History Lesson. 38th Annual Small Satellite Conference, abgerufen am 7. August 2024 (englisch).