Notrim
Die Notrim (reichsaramäisch נוטרים Wächter, im Plural) war eine jüdische Polizeitruppe im Völkerbundsmandat für Palästina.
Nach Ausbruch des Großen Arabischen Aufstands (1936–1939), seinerzeit größte Erhebung gegen eine britische Kolonialverwaltung mit vielen tödlichen Gewaltakten seitens arabischer Angreifer gegen tatsächliche und vermeintliche Vertreter der Mandatsmacht und gegen die Minderheit jüdischer Palästinenser realisierten die Briten im April 1936, dass sie jüdische Ortschaften im Lande nicht beschützen konnten.
Sie rekrutierten deshalb 2.700[1] Mann und gründeten die Notrim, die von Briten ausgebildet, bewaffnet und bezahlt wurden. Die Notrim gliederte sich in zwei Abteilungen, die Jewish Supernumerary Police und die sehr mobile Jewish Settlement Police. Mitglieder dieser Polizeitruppe wurden hauptsächlich aus der Hagana rekrutiert.
In den Jahren 1941 bis 1949 diente den Notrim als Polizeischule der Bau der Deutschen Schule Sarona, nachdem die britische Mandatsmacht den Bau am nördlichen Rande Saronas als Eigentum feindlicher Ausländer 1940 in Gewahrsam genommen hatte.[2]:209 Im Nachgang des Großen Arabischen Aufstandes gab es im August 1943 ein Bombenattentat auf die Notrim im ehemaligen Schulgebäude, bei dem zum Glück niemand verletzt wurde.[2]:215
Mit der Gründung Israels bildeten gegen Ende des Kriegs um Israels Unabhängigkeit die Notrim den Kern der neu gegründeten Military Police des ZaHa"Ls und übernahmen Einrichtungen der britischen Militärpolizei.
Literatur
Bearbeiten- Sam Katz: Israeli Units Since 1948. Osprey Publishing, 1988, ISBN 0-85045-837-4.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Georges Bensoussan: Les origines du conflict israélo-arabe (1870–1950) (= Que sais-je ? Nr. 4099). Éditions Humensis, Paris 2023, ISBN 978-2-13-079489-9, S. 54.
- ↑ a b Helmut Glenk in Zusammenarbeit mit Horst Blaich und Manfred Haering, From desert sands to golden oranges: the history of the German Templer settlement of Sarona in Palestine 1871–1947, Victoria, British Columbia: Trafford Publishing, 2005, Seite wie hinter der Fußnotenzahl angegeben. ISBN 1-4120-3506-6.