Nobelium

künstlich erzeugtes chemisches Element

Nobelium ist ein ausschließlich künstlich erzeugtes chemisches Element mit dem Elementsymbol No und der Ordnungszahl 102. Das langlebigste Isotop hat eine Halbwertszeit von ca. einer Stunde. Im Periodensystem steht es in der Gruppe der Actinoide (7. Periode, f-Block) und zählt zu den Transuranen. Nobelium wurde 1957 erstmals erzeugt und Alfred Nobel zu Ehren benannt.

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Nobelium, No, 102
Elementkategorie Actinoide
Gruppe, Periode, Block Ac, 7, f
CAS-Nummer

10028-14-5

Atomar[1]
Atommasse 259 u
Elektronenkonfiguration [Rn] 5f14 7s2
1. Ionisierungsenergie 6.62621(5) eV[2]643 kJ/mol[3]
2. Ionisierungsenergie 12.93(4) eV[2]1250 kJ/mol[3]
3. Ionisierungsenergie 25.8(4) eV[2]2490 kJ/mol[3]
4. Ionisierungsenergie 41.5(4) eV[2]4000 kJ/mol[3]
5. Ionisierungsenergie 60.0(1,9) eV[2]5790 kJ/mol[3]
Chemisch[1]
Oxidationszustände +2, +3
Isotope
Isotop NH t1/2 ZA ZE (MeV) ZP
257No {syn.} 25 s α 8,450 253Fm
259No {syn.} 58 min α 7,910 255Fm
ε 0,500 259Md
SF
Weitere Isotope siehe Liste der Isotope
Gefahren- und Sicherheitshinweise
Radioaktiv
Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Geschichte

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Alfred Nobel

Über eine Entdeckung wurde erstmals 1957 von einer Wissenschaftler-Arbeitsgruppe aus den USA, Großbritannien und Schweden berichtet.[5] 1958 meinten Albert Ghiorso, Torbjørn Sikkeland, John R. Walton und Glenn T. Seaborg in Berkeley das 254No entdeckt zu haben.[6] Ferner meldete im gleichen Jahr eine sowjetische Gruppe um G. N. Flerov die Entdeckung von ?No.[7] 1964 wurde aus Dubna die Herstellung von 256No gemeldet.[8] Aber erst 1968 wurden in Berkeley aus 249Cf und 12C ca. 3000 Atome 255No erzeugt.[9][10]

 

Der Name „Nobelium“ wurde 1994 endgültig von der IUPAC bestätigt.[11]

Eigenschaften

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Im Periodensystem steht das Nobelium mit der Ordnungszahl 102 in der Reihe der Actinoide, sein Vorgänger ist das Mendelevium, das nachfolgende Element ist das Lawrencium. Sein Analogon in der Reihe der Lanthanoide ist das Ytterbium.

Nobelium ist ein radioaktives und sehr kurzlebiges Metall, das aber aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Mengen bisher nicht als Metall dargestellt wurde. In seinen Verbindungen tritt die Oxidationszahl +2 gegenüber +3 häufiger auf.[12][13]

Sicherheitshinweise

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Einstufungen nach der CLP-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Literatur

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Commons: Nobelium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Nobelium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Eintrag zu Nobelium. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 3. Januar 2015.
  • Matti Nurmia: Nobelium, Chemical & Engineering News, 2003.

Einzelnachweise

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  1. Die Werte der atomaren und physikalischen Eigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, entnommen aus: Robert J. Silva: Fermium, Mendelevium, Nobelium, and Lawrencium (Memento vom 17. Juli 2010 im Internet Archive), in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 1621–1651.
  2. a b c d e Eintrag zu nobelium in Kramida, A., Ralchenko, Yu., Reader, J. und NIST ASD Team (2019): NIST Atomic Spectra Database (ver. 5.7.1). Hrsg.: NIST, Gaithersburg, MD. doi:10.18434/T4W30F (physics.nist.gov/asd). Abgerufen am 13. Juni 2020.
  3. a b c d e Eintrag zu nobelium bei WebElements, www.webelements.com, abgerufen am 13. Juni 2020.
  4. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieses Element entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. P. R. Fields and A. M. Friedman (Argonne National Laboratory, Lemont, Illinois); J. Milsted (Atomic Energy Research Establishment, Harwell, England); H. Atterling, W. Forsling, L. W. Holm, and B. Åström (Nobel Institute of Physics, Stockholm, Sweden): Production of the New Element 102, in: Phys. Rev., 1957, 107 (5), S. 1460–1462 (doi:10.1103/PhysRev.107.1460).
  6. A. Ghiorso, T. Sikkeland, J. R. Walton, G. T. Seaborg: Element No. 102, in: Phys. Rev. Lett., 1958, 1 (1), S. 18–21 (doi:10.1103/PhysRevLett.1.18; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. G. N. Flerov: Synthesis and Investigation of Element 102 (review), in: Atomic energy, 1968, 24 (1), S. 3–15 (doi:10.1007/BF01133459).
  8. E. D. Donets, V. A. Shchegolets, V. A. Ermakov: Synthesis of the element 102 of mass number 256, in: Atomic energy, 1964, 16 (3), S. 233–245 (doi:10.1007/BF01122965).
  9. Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7776-0736-3.
  10. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1954.
  11. Names and Symbols of Transfermium Elements (IUPAC Recommendations 1994). (PDF; 172 kB).
  12. J. Maly, T. Sikkeland, R. Silva, A. Ghiorso: Nobelium: tracer chemistry of the divalent and trivalent ions, in: Science, 1968, 160, Nr. 3832, S. 1114–1115 (doi:10.1126/science.160.3832.1114; PMID 17749450; PDF).
  13. Atsushi Toyoshima, Yoshitaka Kasamatsu, Kazuaki Tsukada, Masato Asai, Yoshihiro Kitatsuji, Yasuo Ishii, Hayato Toume, Ichiro Nishinaka, Hiromitsu Haba, Kazuhiro Ooe, Wataru Sato, Atsushi Shinohara, Kazuhiko Akiyama, Yuichiro Nagame: Oxidation of Element 102, Nobelium, with Flow Electrolytic Column Chromatography on an Atom-at-a-Time Scale, in: Journal of the American Chemical Society, 2009, 131 (26), S. 9180–9181 (doi:10.1021/ja9030038; PMID 19514720).