Neuhausen/Spree

Gemeinde im Land Brandenburg, Deutschland

Neuhausen/Spree (niedersorbisch Kopańce/Sprjewja) ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg.

Wappen Deutschlandkarte
Neuhausen/Spree
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neuhausen/Spree hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 41′ N, 14° 25′ OKoordinaten: 51° 41′ N, 14° 25′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Höhe: 83 m ü. NHN
Fläche: 134,23 km2
Einwohner: 4924 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 03058
Vorwahlen: 035605, 0355 (Frauendorf, Haasow), 035608 (Groß Döbbern), 035694 (Kathlow), 035697 (Bagenz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SPN, FOR, GUB, SPB
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 301
Gemeindegliederung: 15 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amtsweg 1
03058 Neuhausen/Spree
Website: www.neuhausen-spree.de
Bürgermeister: Dieter Perko (CDU)
Lage der Gemeinde Neuhausen/Spree im Landkreis Spree-Neiße
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Karte

Geographie

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Neuhausen liegt in der Niederlausitz südöstlich von Cottbus beiderseits der Spree. Die Ortsteile Bagenz, Gablenz, Groß Döbbern, Haasow, Komptendorf, Koppatz, Laubsdorf, Neuhausen und Roggosen zählen zum anerkannten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden.[2]

Die Gemeinde grenzt im Norden an Cottbus, im Osten an Wiesengrund, im Süden an Spremberg und im Westen an Drebkau.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Neuhausen/Spree hat folgende Orts- und bewohnten Gemeindeteile sowie Wohnplätze (Einwohnerzahlen zum 1. Januar 2024[3]):[4][5]

  • Bagenz (niedersorbisch Bageńc) mit dem Gemeindeteil Kaminka (Kamjeńki); 282 Einwohner
  • Drieschnitz-Kahsel (Drěžnica-Kózle) mit den Gemeindeteilen Drieschnitz (Drěžnica), Drieschnitz-Vorwerk (Drěžniski Forwark) und Kahsel (Kózle); 330 Einwohner
  • Frauendorf (Dubrawka); 283 Einwohner
  • Gablenz (Jabłoń) mit dem Wohnplatz Gablenzer Ausbau (Jabłońske Wutwaŕki); 165 Einwohner
  • Groß Döbbern (Wjelike Dobrynje) mit dem Wohnplatz Kirschberg (Wišnjowa Góra); 485 Einwohner
  • Groß Oßnig (Wjeliki Wóseńk) mit den Gemeindeteilen Harnischdorf (Harnišojce) und Roschitz (Roźic); 498 Einwohner
  • Haasow (Hažow) mit den Wohnplätzen Haasower Ausbau (Hažojske Wutwaŕki) und Waidmannsruh (Gólnikojski Wótpócynk); 454 Einwohner
  • Kathlow (Kótłow) mit den Wohnplätzen Alte Försterei (Stara Gólnikaŕnja) und Kathlower Mühle (Kótłojski Młyn); 125 Einwohner
  • Klein Döbbern (Małe Dobrynje) mit den Gemeindeteilen Grenze (Granica) und Schäferberg (Šapaŕska Góra); 276 Einwohner
  • Komptendorf (Górjenow); 419 Einwohner
  • Koppatz (Kopac) mit dem Wohnplatz Koppatzer Ausbau (Kopacojske Wutwaŕki); 209 Einwohner
  • Laubsdorf (Libanojce) mit dem Gemeindeteil Heideschenke (Gólna Kjarcma) und dem Wohnplatz Laubsdorfer Ausbau (Libanojske Wutwaŕki); 481 Einwohner
  • Neuhausen (Kopańce) mit dem Gemeindeteil Bräsinchen (Brjazynka) und dem Wohnplatz Wolschina (Wólšyna); 365 Einwohner
  • Roggosen (Rogozno); 240 Einwohner
  • Sergen (Žargoń) mit dem Gemeindeteil Grüntal (Zeleny Doł); 355 Einwohner

Geschichte

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Die Gemeinde Neuhausen/Spree sollte nach dem Beschluss des „Zweiten Gesetzes zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die kreisfreie Stadt Cottbus und das Amt Neuhausen/Spree“ im Zuge der Kommunalreform in Brandenburg am 26. Oktober 2003 durch den Zusammenschluss der Gemeinden des damaligen Amtes Neuhausen/Spree mit Ausnahme der Gemeinden Gallinchen, Groß Gaglow und Kiekebusch (die nach Cottbus eingemeindet wurden) gebildet werden. Im März 2003 erklärte das Verfassungsgericht des Landes Brandenburg die beiden Absätze bezüglich der Bildung der Gemeinde Neuhausen/Spree und der Auflösung des Amtes für ungültig, da der Landkreis Spree-Neiße nach Auffassung des Gerichtes keine ordnungsgemäße Bürgeranhörung durchgeführt hatte.[6] Am 26. Oktober 2003 wurden Gallinchen, Groß Gaglow und Kiekebusch nach Cottbus eingemeindet und somit aus dem Amt Neuhausen/Spree herausgelöst, alle anderen Gemeinden behielten darüber hinaus ihre Eigenständigkeit.

Im Juli 2004 legten die verbliebenen 15 Gemeinden einen neuen Fusionsvertrag vor, der vom Innenministerium des Landes Brandenburg genehmigt wurde. Die neue Großgemeinde Neuhausen/Spree entstand schließlich am 19. September 2004 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Bagenz, Drieschnitz-Kahsel, Frauendorf, Gablenz, Groß Döbbern, Groß Oßnig, Haasow, Kathlow, Klein Döbbern, Komptendorf, Koppatz, Laubsdorf, Neuhausen, Roggosen und Sergen; das Amt Neuhausen/Spree wurde damit aufgelöst.[7]

Verwaltungszugehörigkeit

Neuhausen und seine heutigen Ortsteile gehörten von 1817 bis 1952 zum Landkreis Cottbus (bis 1947 in der preußischen Provinz Brandenburg, von 1947 bis 1952 im Land Brandenburg). Von 1952 zur Wiedervereinigung waren die Orte Teil des Kreises Cottbus-Land im DDR-Bezirk Cottbus und danach des Landkreises Cottbus in Brandenburg. Seit der Kreisreform 1993 liegen sie im Landkreis Spree-Neiße.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 171
1890 364
1910 307
1925 381
1933 424
1939 548
Jahr Einwohner
1946 431
1950 432
1964 444
1971 407
1981 422
1985 378
Jahr Einwohner
1990 0363
1995 0410
2000 0417
2005 5723
2010 5237
2015 4997
Jahr Einwohner
2020 4967
2021 4950
2022 4954
2023 4924

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von 15 Gemeinden zur neuen Gemeinde Neuhausen im Jahr 2004 zurückzuführen.

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Neuhausen besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 78,5 % zu folgendem Ergebnis:[11]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
AfD 22,2 % 4
CDU 09,7 % 2
Wählergruppe Ortsteil Groß Döbbern 09,5 % 1
Wählergruppe für Gesundheit, Kultur und Sport 09,1 % 1
Wählerliste Frauendorf/Koppatz 08,9 % 1
Wählergruppe Freunde des Brandschutzes 06,7 % 1
Freie Wählergemeinschaft 06,2 % 1
Wählergruppe Ortsteil Groß Oßnig 05,6 % 1
Wählergruppe Landwirtschaft und Umwelt 05,5 % 1
Wählergruppe Freunde der Feuerwehr 04,9 % 1
Bündnis 90/Die Grünen 04,6 % 1
Bürgerkraft JUNG und ALT Neuhausen/Spree 03,8 % 1
Wählergruppe für Jugend und Sport 02,5 %
Einzelbewerber Lutz Senkel 00,9 %

Da die AfD mit nur einem Kandidaten angetreten war, bleiben drei Sitze in der Gemeindevertretung unbesetzt.

Bürgermeister

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  • seit 2004: Dieter Perko (CDU)

Nach der Gemeindeneugliederung 2004 wurde Dieter Perko zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. In der Bürgermeisterwahl am 20. September 2020 wurde er mit 63,7 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[12] in seinem Amt bestätigt.[13]

Wappen und Flagge

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Hissflagge

Das Wappen wurde am 16. November 2004 genehmigt.

Blasonierung: „Geviert von Blau und Silber; Feld 1: eine schräglinks fliegende natürliche Schwalbe, Feld 2 und 3: vier rote Wellenbalken, Feld 4: ein rot-bewehrter silberner Storch.“[14]

Die Flagge der Gemeinde zeigt laut Hauptsatzung das Wappen auf drei Querstreifen in den Farben Blau-Weiß-Rot, die die Lage an der Spree und die Zugehörigkeit zum Land Brandenburg symbolisieren.[5]

Gemeindepartnerschaften

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Die Gemeinde Neuhausen/Spree unterhält Partnerschaften mit den polnischen Landgemeinden Zielona Góra und Żary sowie zur Gemeinde Bayanga in der Zentralafrikanischen Republik.[15]

Sehenswürdigkeiten

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Wander- und Radwege in der Gemeinde

In der Liste der Baudenkmale in Neuhausen/Spree und in der Liste der Bodendenkmale in Neuhausen/Spree stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.

 
Haltepunkt Neuhausen (b Cottbus)

Die Haltepunkte Neuhausen (b Cottbus) und Bagenz an der Bahnstrecke Berlin–Görlitz werden durch die Linie RB 65 (CottbusZittau) bedient.

Neuhausen/Spree liegt an der Bundesstraße 97 zwischen Cottbus und Spremberg sowie an der Landesstraße L 47 zwischen dem Ortsteil Kathlow und Spremberg. Die Bundesautobahn 15 (Dreieck Spreewald–polnische Grenze) mit der Anschlussstelle Roggosen durchquert das Gemeindegebiet.

Der Flugplatz Cottbus-Neuhausen („EDAP“, 1080 m × 40 m, 11/29, Graspiste) liegt auf dem Gebiet der Gemeinde.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Neuhausen/Spree – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Sechs weitere Orte gehören nicht zum sorbischen Siedlungsgebiet. In: rbb24.de, 13. September 2023, abgerufen am 20. September 2023.
  3. Seiten der einzelnen Ortsteile bei Die Ortsteile der Gemeinde Neuhausen/Spree. Gemeinde Neuhausen/Spree, abgerufen am 18. Februar 2024.
  4. Gemeinde Neuhausen/Spree. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  5. a b Hauptsatzung der Gemeinde Neuhausen/Spree vom 12. Dezember 2019. Gemeinde Neuhausen/Spree, abgerufen am 4. April 2023. (PDF, 515 kB)
  6. Zweites Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die kreisfreie Stadt Cottbus und das Amt Neuhausen/Spree (2.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003 (GVBl.I/03, Nr. 05, S. 68), geändert durch Artikel 10b des Gesetzes vom 4. Juni 2003 (GVBl.I/03, Nr. 09, S. 172, 178). Abgerufen am 21. Dezember 2020.
  7. Amt Neuhausen/Spree wird Großgemeinde. (Memento vom 5. Juli 2022 im Internet Archive) Lausitzer Rundschau, 22. Juli 2004, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße (PDF) S. 22–25
  9. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  10. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  12. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  13. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 20. September 2020
  14. Wappen Gemeinde Neuhausen/Spree. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg, abgerufen am 4. April 2023.
  15. Partnerschaften. Gemeinde Neuhausen/Spree, abgerufen am 29. Oktober 2022.